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Ms 986

Ms 986
Kirchenrechtskommentar, sog. ‚Summa Lipsiensis‘
Handschrift auf Pergament, Nordfrankreich, 1. Viertel 13. Jh.
Leipzig, UB, Ms 986
Die sog. ‚Summa Lipsiensis‘ ist ein ausführlicher Kommentar zu einem der zentralen Bücher des Kirchenrechts, dem ‚Decretum Gratiani‘. Sie ist um 1185 wohl in Paris entstanden und war aufgrund ihrer vielfach originellen Lehren für die weitere kirchenrechtliche Entwicklung in Europa von zentraler Bedeutung. Der Text ist außerordentlich selten überliefert, die Leipziger Handschrift daher von hohem Wert. Sie stammt aus dem französischen Lehrbetrieb und wurde dem Dominikanerkloster Leipzig im Jahr 1239 von dem Hallenser Bürger Dietrich, der dort offenbar als Schreiber tätig war, geschenkt. Dietrich könnte die Handschrift von einem Studienaufenthalt aus Frankreich mitgebracht haben. Der Codex ist das früheste Zeugnis für die Klosterbibliothek der Leipziger Dominikaner.

Caroline Bergter (UBL)

Caroline Bergter ist Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der Universitätsbibliothek Leipzig.

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