Unsere erste „Nacht der Bibliotheken“

Aufgeregte Kinderstimmen, Bastelkleber, ehemalige Studentinnen, Mediävisten und viele Leipziger*innen trafen am 4. April 2025 an der Universitätsbibliothek Leipzig aufeinander. Gleich an vier Standorten begrüßten wir Neugierige und Abenteuerlustige zur ersten bundesweiten „Nacht der Bibliotheken“.

Foto: Thomas Kademann
In Wurmis Reich, Foto: Thomas Kademann

In der Bibliotheca Albertina halfen bei einer Taschenlampenführung die kleinen Teilnehmer*innen unserem Bücherwurm Wurmi, während die Großen eine der zahlreichen und immer ausnehmend gut besuchten historischen Hausführungen erlebten. Ein ganz besonderes Zusammenkommen fand hinter den sonst verschlossenen Türen der Restaurierungswerkstatt statt: Prof. Dr. Erik Dremel aus Halle und seine Studierenden, ein Kollege aus unserem Handschriftenzentrum sowie Restaurator*innen beugten sich über großformatige Chorbücher der Leipziger Nikolaikirche, klärten das angeregt lauschende Publikum über Inhalte und Bestandserhaltung auf und brachten diese noch dazu a cappella zum Klingen.

Zwei XXXL-Chorbücher aus dem Depositum der Leipziger Nikolaikirche, Foto: Thomas Kademann

Abgerundet wurde das Programm durch Einblicke in die Provenienzforschung anhand von NS-Raubgut, mittelalterlichen Handschriften und Papyri, fachlich hervorragend betreut durch unsere wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen.


Von Kindern gebastelte Genesungskarten wurden an das Kinderklinikum übergeben, Foto: Jody Stahlhut

In der Bibliothek Medizin/Naturwissenschaften stürzten sich die Besucher*innen auf eine ausgefuchste Stempelrallye mit verlockenden Preisen. Es wurde fleißig und nachhaltig mit alten Buchseiten für Ostern gebastelt und Kinder bastelten für Kinder im Uniklinikum liebevolle Genesungskarten, die bereits übergeben werden konnten. Der „Alltagszauber mit KI“ entpuppte sich als wahrer Renner und ein besonderes Highlight stellte das Gespräch mit Prof. Dr. Christian Wilhelm zu seinem Buch „Stolpersteine im Klimadialog“ dar, das Open Access publiziert worden ist. Abgerundet wurde die Nacht schließlich mit einer stimmungsvollen Taschenlampenführung.


In der Bibliothek Regionalwissenschaften ging es heiß her: Speed-Dating mit ihren weitgereisten Büchern – Sie wollten schon immer mal Japan, Ägypten, Nepal oder Taiwan besuchen?

Foto: Thomas Kademann

Bei uns trafen Sie die Bücher, die schon dort waren. Herabsteigen konnte man außerdem in die „akademische Gruft“, ein Escape Room Game, das von der Dokumentationsstelle „Religiöser und weltanschaulicher Pluralismus in Deutschland“ entwickelt und organisiert wurde. Zwischen all diesen Ereignissen flatterten ganz besondere Origami-Nachtfalter aus Papier, die unsere Besucher*innen im (Halb)Dunkeln bastelten.


Der Stand der Bibliothek des Musikinstrumentenmuseums der Uni Leipzig im Grassi befand sich in der Bibliothek des Museums für Angewandte Kunst
Gemeinsamer Instagram-Beitrag der Leipziger Bibliotheken

Die Bibliothek des Musikinstrumentenmuseums im Grassi präsentierte ein Faksimile von Michael Praetorius, Verfasser eines der bedeutendsten Werke der musiktheoretischen Literatur der Renaissance-/Barockzeit, dem Syntagma Musicum. Außerdem konnten die Besucher*innen Dubletten durchstöbern und sie auch gleich mit nach Hause nehmen.

Ganz besonders hervorzuheben ist die hervorragende Zusammenarbeit der Bibliotheken in Leipzig, gemeinsam haben wir diese „Nacht der Bibliotheken“ in unserer Stadt aufgezogen und ein vielfältiges und umfangreiches Programm zusammengestellt.

Wir sehen uns zur nächsten „Nacht der Bibliotheken“ am 23. April 2027, dem Welttag des Buches! (Und natürlich bei zahlreichen weiteren Veranstaltungen davor.)

Caroline Bergter (UBL)

Caroline Bergter ist Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der Universitätsbibliothek Leipzig.

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