Open Access als Gemeinschaftsprojekt

fliegende Bücher als sinnbild für Bücher mit freien Zugriff

Zehn Jahre Pledging mit Knowledge Unlatched

Vier bunte, schematisch dargestellte Hände, die ineinander greifen, als Illustration von Zusammenarbeit

Die verlässliche Finanzierung von Open-Access-Publikationen stellt Autor*innen, Verlage und Bibliotheken weiterhin vor große Herausforderungen. Im Laufe der letzten Dekade entstanden allerdings diverse Lösungsansätze für eine faire und transparente Finanzierung von Open-Access-Publikationen. Kollaborative Initiativen sind dabei ein wichtiger Hebel, um die finanziellen Belastungen auf viele Schultern zu verteilen. Der Open-Access-Dienstleister Knowledge Unlatched (KU) ist seit nunmehr zehn Jahren im sogenannten „Freikauf“ von Büchern durch Bibliotheken aktiv und entwickelt sein Dienstleistungsportfolio stetig weiter. Grund genug einen kurzen Blick auf die Entwicklung des Unternehmens zu werfen.

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Eine Rückkehr, ein Neuanfang und Knisterbücher mit italienischer Schließe

Einblicke in das aktuelle Leipziger Bibliotheksvolontariat von Dr. Helge Perplies

Als ich mich im April 2022 auf mein Vorstellungsgespräch an der UBL vorbereitet habe, ist mir auf der Webseite der Bibliothek ein Foto aufgefallen, das die Teilnehmer*innen des ersten Alfried Krupp-Sommerkurses für Handschriftenkultur zeigt – darunter auch mich. Es war eine spannende und lehreiche Woche, während der wir mit anderen interessierten Doktorand*innen und Studierenden über Handschriften gebrütet haben, wunderbar betreut vom Team des Handschriftenzentrums. Elf Jahre und ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch später habe ich dann im Oktober mein Volontariat an der Universitätsbibliothek Leipzig (UBL) begonnen, mit Schwerpunkt in eben jenem Handschriftenzentrum.

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Multispektralaufnahmen in der UBL

Oder: Die neue HIT Part 2

Auch wenn erst 2021 die große Reprokamera modernisiert wurde (vgl. den Blog-Beitrag vom Mai 2021), so gab und gibt es doch immer wieder technische Entwicklungen, denen wir uns nicht verschließen wollen und die vor allem helfen, wissenschaftliche Fragestellungen umfangreicher zu beantworten.

Eine dieser Entwicklungen, die in den vergangenen Jahren weltweit in Archiven und Bibliotheken bereits vereinzelt eingesetzt wurden und wird, ist die Multispektralfotografie. Zwar gibt es diese Art der Fotografie seit vielen Jahren, in der Astronomie oder auch der Meteorologie ist sie beispielsweise gar nicht wegzudenken. Im Bereich des kulturellen Erbes ist sie hingegen noch relativ selten anzutreffen. Bisher wurden vor allem UV-Lampen eingesetzt, um möglicherweise vorhandene Hinweise auf verblasste Schriften oder ausradierte Bereiche sichtbar zu machen. Systematische Untersuchungen jedoch blieben Einzelfälle.

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Mein persönlicher Rückblick

Dieser Text von Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider, Direktor der Universitätsbibliothek Leipzig von 2006 bis 2022, erschien zuerst im Tätigkeitsbericht 2021.

Im Januar 2006 habe ich als Direktor der Universitätsbibliothek Leipzig begonnen und beende meine Tätigkeit nach 16 Jahren und drei Monaten im März 2022. Es war eine mehr als erfüllte Zeit, ein wunderbares Arbeiten in der Bibliothek selber, in und mit der Universität und der Stadtgesellschaft. Ich kam in Leipzig an und brachte sieben Jahre praktischer Bibliothekserfahrung in der Leitung der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel mit (1999–2005). Zugleich war es für mich ein Zurückkommen, denn ich war zuvor sieben Jahre (1992–1999) Assistent am Institut für Philosophie und habe auf dieser Stelle habilitiert, was mich auch in der Wolfenbütteler Amtszeit regelmäßig zur Lehre nach Leipzig führte.

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Sieben Fragen an … Isolde Bertha

Zum Jahresende 2021 geht ein weiteres „Urgestein“, das lange ein unverzichtbarer Teil unserer Magazin-Crew war: Frau Isolde Bertha. Wir alle werden sie arg vermissen. Bei der Vorbereitung auf den Abschied ist ihrer langjährigen Kollegin Sabine Volkmer aufgefallen, dass sie, obwohl die beiden sich sehr gut kennen, manches doch nicht mehr weiß (oder nie gewusst hat). Deshalb hat sie einige, nämlich genau sieben, der vielen Fragen gestellt, auf die wir alle noch gern eine Antwort hätten, bevor sie dann … ja, was macht sie eigentlich dann?

Doch lesen Sie selbst, was Sabine Volkmer alles wissen wollte:

1. Liebe Isolde, viele die hier arbeiten, mich eingeschlossen, kennen die Bibliothek nur mit Dir. Seit wann genau bist Du aber hier und wie hat es Dich eigentlich damals ins Magazin verschlagen?

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adlr.link berät zu Open Access / Start der Open Library Medienwissenschaft

Suchschlitz auf der Website von adlr.link

Open Access spielt auch in den Medien-, Kommunikations- und Filmwissenschaften eine immer größere Rolle. Seit einiger Zeit bereits nimmt der an der Universitätsbibliothek Leipzig beheimatete Fachinformationsdienst (FID) adlr.link deshalb verstärkt Open Access-Ressourcen in den Suchkatalog auf. Immerhin knapp zehn Prozent aller Kataloginhalte sind so schon frei und ohne Beschränkungen für jede*n zugänglich.

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Der – ach nein – Die neue Hit

Eine neue Reprokamera in der Digitalisierungswerkstatt

Die UB Leipzig betreibt eine eigene dreiköpfige Digitalisierungswerkstatt, in der u. a. mittelalterliche Handschriften fotografiert, aber auch Scans für Dokumentenlieferdienste bereitgestellt und verschiedene Digitalisierungsprojekte im Rahmen des Sächsischen Landesdigitalisierungsprogramms realisiert werden.

Eines ihrer sicherlich optisch beeindruckendsten Geräte ist die Reprokamera HIT vario XXL, die im Jahr 2005 angeschafft wurde. Sie war damals das weltweit beste Kamerasystem zur Reproduktion von verschiedensten Vorlagen und diente u. a. zur Digitalisierung des Papyrus Ebers und des Codex Sinaiticus.

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Aus der Datenküche

Wo gibt es bei Hauspartys die interessantesten Gespräche? Wo erfährt man am Arbeitsplatz etwas darüber, was Kolleg*innen gerade beschäftigt? In der Küche natürlich.

Zwanglose Küchengespräche werden von vielen zurzeit schmerzlich vermisst. SaxFDM, die Initiative für das Forschungsdatenmanagement in Sachsen, hat diese Begegnungen nun kurzerhand ins Digitale verlegt. Seit Anfang des Jahres lädt die Initiative zur Digital Kitchen. Das einstündige Format ist zwar nicht ganz so frei und spontan wie in einer wirklichen Küche, erlaubt aber weit mehr Menschen, einfach einmal vorbeizuschauen, mitzureden und mitzukochen. Zu einem thematischen Schwerpunkt werden Gäste eingeladen, die ihre Arbeitsfelder, Projekte und Ideen rund ums Forschungsdatenmanagement (FDM) vorstellen – und darüber miteinander und mit dem Publikum ins Gespräch kommen möchten.

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Das neue Handschriftenportal: Jetzt auch zum Ausprobieren!

Mittelalterliche und neuzeitliche Handschriften? Die meisten kennen sie mindestens aus Filmen wie Der Name der Rose, aber sie sind natürlich in erster Linie unverzichtbare Quellen für viele historisch arbeitende Wissenschaften. Wenn auch nichts das haptische Erleben eines alten Codex ersetzen kann, so ist es doch nicht immer möglich, sinnvoll oder praktikabel, direkt mit dem Original zu arbeiten.

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Oops… we did it again

Die UB Leipzig ist abermals Trägerin des Open Library Badge

Wenn in Bibliotheken von „Offenheit“ gesprochen wird, geht es um mehr als offene Türen am Eingang des Bibliotheksgebäudes. Offenheit steht für den freien Zugang zu wissenschaftlicher Literatur (Open Access), für offene und frei nutzbare Daten (Open Data), für Software, deren Quelltext frei genutzt und geändert werden kann (Open Source), für frei nutzbare Lehr- und Lernmaterialien (Open Educational Resources) oder für eine offene Wissenschaft im Allgemeinen (Open Science), welche durch eben ihre Offenheit den Ansprüchen an Reproduzier- und Nachvollziehbarkeit von Forschungsergebnissen genügen soll.

Um das Thema Offenheit an Bibliotheken noch stärker in den Blickpunkt zu rücken, zu zeigen, wo und an welchen Bibliotheken Offenheit besonders berücksichtigt wird und um damit andere Einrichtungen zu motivieren, verstärkt auf Offenheit zu setzen, wurde der Open Library Badge (OLB) ins Leben gerufen. Der OLB soll laut Webseite „ein Anreizsystem für mehr Offenheit in Bibliotheken“ schaffen und über die Vergabe eines Badges „eine Belohnung für den bibliothekarischen Einsatz für mehr Offenheit in Wissenschaft und Gesellschaft sein“.

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