„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…“

Der neue Freihandbereich „Deutsches Literaturinstitut Leipzig (DLL)“ in der Bibliotheca Albertina

Diese viel und oft bemühte Zeile ist, wie sicher bekannt, Hermann Hesses „Stufen“ entlehnt und gehört zu den etwas lichteren Stellen dieses doch sehr wehmütigen Gedichts: Der Zweck heiligt die Mittel. Denn was ist besser geeignet als ein literarisches Zitat, um die Gründung einer neuen belletristischen Literaturabteilung zu verkünden, verbunden mit einem kleinen wehmütigen Seitenblick in die Vergangenheit.

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­­Über infrastrukturelle Arbeit, den Wert von Rundfunkdaten und die Bibliothek als Publikationsdienstleisterin

Halbzeit-Reflexion aus dem aktuellen Volontariat

“[A]t first it feels alien to think about a resource
in terms of the features that matter
to the organization and retrieval of it,
rather than in terms of mastering its content.”

Marcia Bates, 1999, Informationswissenschaftlerin

Es ist eine kleine Tradition, dass die Volontär*innen der UB Leipzig zur Halbzeit ihrer zweijährigen Ausbildung hier im Blog berichten, wie sie ihren Einstieg in die Bibliothekswelt erlebt haben.

Bibliotheksvolontär*innen sind (meist) Fachwissenschaftler*innen, die in einem zweijährigen Mix aus praktischer Ausbildung („Durchlauf“), eigenständiger Projektarbeit und begleitendem Studium der Bibliotheks- und Informationswissenschaft auf die Arbeit an wissenschaftlichen Bibliotheken vorbereitet werden. Die UB Leipzig besetzt ihr Volontariat alle zwei Jahre, jeweils mit einem Schwerpunktbereich. Bei mir ist das der Bereich „Open Science“, zu dem Tätigkeitsfelder wie Open-Access-Publizieren, Forschungsdatenmanagement oder Bibliometrie gehören.

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Leihweise sichtbar

Unsere Leihgaben an Museen und Archive für ihre Ausstellungen

Ein Beitrag von Fanny Bartholdt, Susanne Dietel, Dr. Matthias Eifler, Jörg Graf und Lisa Perchermeier.

Das Telefon klingelt, Frau Dietel nimmt den Hörer ab:

„Universitätsbibliothek Leipzig, guten Tag.“

„Guten Tag, ich bin die wissenschaftliche Mitarbeiterin eines europäischen Museums und habe in Ihrer Datenbank gesehen, dass Sie eine Handschrift besitzen, die gut zu unserem Ausstellungsthema passen würde. Könnten wir diese Handschrift für drei Monate in unserer geplanten Ausstellung präsentieren?“

Kurzes Durchatmen.

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Mehr Bling im wissenschaftlichen Publizieren

Warum ruft der FID Media Bibliotheken auf, zwei medienwissenschaftliche Open-Access-Buchpakete gemeinschaftlich zu finanzieren?

Cover des Buches "Spiel*Kritik""

Wir fangen mit einem Bestseller an: „Spiel*Kritik. Kritische Perspektiven auf Videospiele im Kapitalismus“, herausgegeben von Thomas Spies, Şeyda Kurt und Holger Pötzsch. Das Thema trifft offenbar den Nerv der Zeit und interessiert viele. Die Herausgeber*innen stellen kritische Perspektiven auf vorherrschende Wahrnehmungen sowie die Produktion und Nutzung von Videospielen zusammen. Der Titel kam im März 2024 heraus und wurde bis jetzt knapp 20.000-mal aufgerufen.

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Auf dem Sprung: Open Science wird an UBL strukturell verankert

Graffiti mit dem Planeten Saturn, darauf verschiedene Gestalten.

Die Universitätsbibliothek Leipzig blickt mit ihren 482 Jahren auf eine lange Tradition zurück. Doch so stolz sie auf ihre lange Geschichte und ihre bedeutenden Bestände ist, so wenig ruht sich sie darauf aus. Stattdessen zieht sie sich täglich die Laufschuhe an, um ihren Auftrag als Dienstleisterin für die Universität zu erfüllen, indem sie deren Lehre und Forschung unterstützt. Die hohe Veränderungsdynamik des Forschens, Studierens, Publizierens und Rezipierens erfordert Beweglichkeit; so passt die UBL fortlaufend ihre Öffnungszeiten genauso wie ihr Literaturangebot den aktuellen Bedarfen an, stellt neue Möbel auf oder digitalisiert ihre historischen Bestände. Und neben diesem tagtäglichen Laufschritt nimmt sie manchmal Anlauf und springt.

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FOLIO Open Access App geht in den Livebetrieb

Screenshot mit Text FOLIO OA APP

Die UB Leipzig gestaltet seit über einem Jahrzehnt den Wandel des Publikationswesens zu Open Access (OA) aktiv mit. Das bedeutet konkret, dass immer mehr Publikations-, Vertrags- und Kostendaten gemanagt werden müssen, die dafür sorgen, dass wissenschaftliche Publikationen frei zugänglich digital publiziert werden. Im Gegenzug werden weniger gedruckte Werke und Lizenzen für lesenden Zugriff auf wissenschaftliche Zeitschriften eingekauft. Dazu kommen in der Übergangszeit Verträge, die sowohl Lese- als auch Publikationsrechte beinhalten. Konventionelle Bibliothekssoftware stößt im Zuge der OA-Transformation an ihre Grenzen, da sie für die Erwerbung und Katalogisierung konzipiert wurde.

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Wundt und Kollegen – eine Fotosession anno 1915

Klemm sucht Halt an der Staffelei. Die Bildschärfe liegt vorn auf den Tischen, die Personen sind unscharf.

In Vorbereitung der Ausstellung „Sinnliche und übersinnliche Welt.“ Wilhelm Wundt und die Psychologie in Leipzig (4. Juli–19. Oktober 2025) fiel unser Augenmerk auch auf eine Kiste mit Fotomaterialien. Beschriftet war sie mit „14 Fotoplatten / Wundt- Bildarchiv / Wundt-Versuche (11x) [39]; Wundt-Porträts (3x) 16)“ und enthielt einen entwickelten Kleinbildfilm mit Privataufnahmen der Familie Wundt und verschieden große Glasplatten mit Aufnahmen aus dem universitären Umfeld Wundts.

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Die UBL als Forschungsakteur zum historischen Buchkulturerbe

Neuer Drittmittelerfolg für das Handschriftenzentrum der UBL: Ende Oktober 2024 bewilligte die Carl Friedrich von Siemens Stiftung ein Kooperationsprojekt von Sächsischer Landesbibliothek – Staats und Universitätsbibliothek (SLUB) Dresden und UB Leipzig. Ziel des Projekts ist die Erforschung der Bibliothek des Zisterzienserinnenklosters St. Marienthal.

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Lange Nacht der Wissenschaften Leipzig 2025

Die Lange Nacht der Wissenschaften 2025 stand in der Bibliotheca Albertina ganz im Zeichen des Buches – in all seinen Facetten, Ausdrucksformen und Bedeutungen. Das wundervolle Medium Buch wurde an diesem Abend nämlich nicht nur gelesen und und den Lesebereichen fleißig studiert, sondern auch bemalt, ausgestellt, präsentiert, diskutiert und digitalisiert. Wir denken nostalgisch an die schönen Veranstaltungen zurück und geben Eindrücke von diesem schönen Abend.

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Handwritten Text Recognition

Collage aus Handschrift und HTR im Einsatz

Die UB Leipzig hat in ihren Beständen mehr als 7.000 Handschriften in lateinischer Schrift, davon rund 3.000 aus dem Mittelalter; dazu noch über 3.500 Handschriften in anderen Schriftsystemen wie arabisch, persisch, griechisch oder hebräisch – und da sind die 5.000 Papyri und Ostraka noch nicht mitgezählt. Es handelt sich also um einen enormen Fundus an Daten, von dem Forschende weltweit profitieren, den zu erschließen aber einen erheblichen Aufwand bedeutet. Im Bereich Sondersammlungen und am Handschriftenzentrum wird genau diese Erschließungsarbeit geleistet. Was dort aber in der Regel bislang nicht passiert, ist, die Handschriften in Gänze zu transkribieren und einen Text herzustellen, der sowohl von Menschen ohne Spezialkenntnisse als auch von Maschinen gelesen und verarbeitet werden kann.

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