Ms 329
Gregor der Große, Regula pastoralis
Handschrift auf Pergament, 3. Viertel 12. Jh.
Leipzig, UB, Ms 329
Die ‚Regula pastoralis‘ Gregors des Großen war im Mittelalter ein Grundlagenwerk der Pfarrseelsorge. Für den jungen Leipziger Franziskanerkonvent, zu dessen zentralen Aufgaben die Seelsorge für die städtische Bevölkerung gehörte, war es daher ein nützliches Geschenk, als sie 1253 von dem Pleban (= Pfarrgeistlichen) Heizo aus Nerchau bei Grimma diese Abschrift der ‚Regula pastoralis‘ erhielten. Der Wert der Pergamenthandschrift aus dem 12. Jahrhundert wurde sicherlich durch die Buchmalerei gesteigert; den Textbeginn markiert beispielsweise eine Figureninitiale mit der Darstellung Gregors des Großen. Der Schenkungseintrag in der Pergamenthandschrift ist das früheste datierte Zeugnis zum Leipziger Franziskanerkloster, der Codex selbst das älteste bekannte Buch aus der Klosterbibliothek.