Die Datenbank JSTOR, kurz für Journal Storage, ist für die Geisteswissenschaften beinahe aller Couleur bekanntes Terrain. JSTOR enthält zehntausende Zeitschriftenartikel im Volltext. Früher war es noch notwendig, die Artikel direkt in der Datenbank zu suchen, heute werden die Artikel direkt im Katalog angezeigt. Auf diese Weise ersparen sich die Forscherinnen und Forscher einen zweiten Schritt. Direkt in die Datenbank zu gehen, empfiehlt sich aber immer noch bei der Suche nach Literatur zu einem bestimmten Thema. So weit, so gut. Was aber vielleicht viele nicht wissen: JSTOR bietet auch E-Books an, ist also nicht nur ein Journal –, sondern auch ein Book-Storage. „Ach“, winken Sie ab. „Das wird sich die Bibliothek doch eh nicht leisten können!“ „Doch, kann sie!“ sagen wir. Denn ein Teil der E-Books ist nämlich Open Access, also kostenlos von überall aus nutzbar. Außerdem können sie auch problemlos heruntergeladen werden. Aber werfen Sie selbst einen Blick auf die Sammlung.
Natürlich stellt sich auch hier die Frage, ob man diese E-Books nicht in den Katalog einbinden und anzeigen kann, damit, ähnlich wie bei den Zeitschriften, ein zweiter Schritt vermieden wird.
Die Frage ist schnell beantwortet: Die Kolleginnen und Kollegen konnten. Die Katalogsoftware finc macht es möglich; und auf diese Weise ist unser Bestand buchstäblich von einem Klick auf den anderen um über 2.700 Bücher angewachsen. Hier kommen Sie zur Sammlung:
Aber um welche Titel handelt es sich denn nun, mit anderen Worten: Taugen sie auch was?
Das werden wir im Folgenden genauer anschauen. Wenn Sie den Link der Sammlung aufgerufen haben, gehen Sie nun auf der rechten Seite auf „Fachgebiet“. Dort kann man sehen, dass sich die Titel auf über 30 Fachgebiete verteilen. Den Löwenanteil nimmt dabei die Soziologie ein. Aber auch die anderen Fächer sind gut vertreten. Auffällig ist dabei die Breite der beforschten Gebiete. So gibt es eine Geschichte der Russischen Revolution im Angebot, aber auch Untersuchungen über den Handel bei den Mayas oder über Kriegsfilme in Großbritannien.
Aber nicht alle diese Titel sind reine E-Book-Titel, es gibt auch Audio-Sequenzen. Auf dem Gebiet der Literaturwissenschaft kann man in einem E-Book ein Gedicht lesen, zum Beispiel: „The Woodlands“ von William Barnes:
THE WOODLANDS
O
SPREAD
agen your leaves an‘ flow‘rs,
Luonesome woodlands! zunny woodlands!
Here undernēath the dewy show‘rs
O‘ warm
–
âir‘d spring
-time, zunny woodlands.
As when, in drong ar oben groun‘,
lane between hedges or open fields
Wi‘ happy buoyish heart I voun‘
found
The twitt‘ren birds a
-buildèn ro
un‘
Your high-
bough‘d hedges, zunny woodlands.
Es ist gut möglich, dass nun die Frage auftaucht, wie man dieses Gedicht vorlesen würde. Schließlich war Wiliam Barnes ein englischer Dialektdichter. Daraus resultiert auch die seltsame Orthographie. Aber das stellt ebenfalls kein Problem dar: Über einen Link rechts neben dem Text gelangt man zu einer Audiodatei. Diese enthält den gesprochenen Text.
Wenn Sie an weiteren Titeln interessiert sind, schauen Sie sich doch selbst diesen neuen Zuwachs in unserem elektronischen Angebot an. Ihnen wird die Sammlung bei der Recherche selbst nicht als solche auffallen. Aber Sie finden hoffentlich Bücher, die Sie bei Ihrer Arbeit unterstützen.
Für uns als Bibliothek lohnt sich der Aufwand des Einspielens, der nicht so unerheblich ist, wie man meinen könnte, allemal. Denn wir sparen dadurch Geld: Jeder Bestellwunsch wird daraufhin geprüft, ob wir das Buch schon in unserem Angebot haben. Da die Titel jetzt im Katalog zu finden sind, im Volltext heruntergeladen werden können und ohne Einschränkung nutzbar sind, sparen wir die Kosten für die Anschaffung. Das wären bei dem Titel „Ancient Maya Commerce” von Scott R. Hutson immerhin 68 €. Das Buch “War Pictures. Cinema, Violence, and Style in Britain, 1939-1945” kostet 32 €. Die Kosten beziehen sich auf die Beschaffung der gedruckten Exemplare. Das sind nur zwei Beispiele von über 2.000 Büchern.
Die E-Books von JSTOR sind nur eine unserer vielen Open Access Quellen im Katalog. Wir bemühen uns weiter, wissenschaftliche relevante, frei verfügbare Inhalte nachzuweisen. Zu diesem Thema gibt es übrigens hier auf diesem Blog bald weitere Neuigkeiten. Wir halten Sie auf dem Laufenden!