Kaktus des Monats Februar – ein echter Überlebenskünstler

Ich möchte Ihnen unseren Kaktus des Monats „Februar“ präsentieren. Auch er ist wieder in dem Foyer der Bibliotheca Albertina zu finden und zeigt den Weg zum Eingang der Ausstellung „Römers Garten – ein Spaziergang durch die Pflanzenbuchausstellung der Universitätsbibliothek Leipzig“. Der Kaktus „lebt“ sonst im Büro der UB Leipzig, bei der Fachreferentin für Allgemeine und Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft, Lilija Künstling. Er ist ein besonders robustes Exemplar, so überlebte er in Kinderjahren starke Sonneneinstrahlung (daher auch die leicht bräunliche Verfärbung an einer Stelle) und einen Sturz, kurz vor der Wahl zum Kaktus des Monats.

Sie können ihn und die Ausstellung täglich von 10  bis 18 Uhr besuchen. Am 16. Februar 2014, 15 Uhr, führt Prof. Dr. Schneider, Direktor der UB Leipzig und Kurator der Ausstellung, durch Römers Garten. Eintritt frei!

Mein kleiner grüner Kaktus….

Wir begrüßen unseren Kaktus des Monats „Januar“. Er schmückt das Foyer der Bibliotheca Albertina, am Eingang zur Ausstellung „Römers Garten – ein Spaziergang durch die Pflanzenbuchsammlung der Universitätsbibliothek Leipzig“. Der Besitzer ist Roy Wolf, Student der Kulturwissenschaften. Im Rahmen eines Seminars haben er und seine Kommiliton_innen an der Ausstellungsvorbereitung mitgewirkt.

Übrigens – am 22.01.2014 tut sich wieder etwas in der Ausstellung: wir blättern um. Somit werden weitere fremde Schönheiten und Gewächse Europas zu sehen sein. Am 22.01.2014 ist die Ausstellung während des Blätterns erst einmal geschlossen. Um 15 Uhr starten wir dann in die neue Pflanzenauswahl mit einer Führung (Eintritt frei). Wer also bis jetzt noch nicht da war, sollte sich beeilen und uns bis zum 21.01. besuchen. Die Türen sind bis 18 Uhr geöffnet.

Sonntags in die Ausstellung „Römers Garten“ – Führung am 19.01., 15 Uhr

Es ist Winter, aber in der Bibliotheca Albertina blühen die Blumen! Am Sonntag, den 19.01. um 15 Uhr, leitet der Kurator der Ausstellung „Römers Garten“, Prof. Ulrich Johannes Schneider, die Besucherinnen und Besucher durch einen Garten der besonderen Art. Die aufwendig präsentierten, oft sehr seltenen Pflanzenbücher, die der  UB 1871  testamentarisch von Rudolph Benno von Römer vermacht wurden, stellen einen außergewöhnlich wertvollen Schatz dar. Aus der Sammlung von ca. 2.600 Bänden sind 70 besonders schöne Exemplare zu bewundern. Die Führung dauert 40 Minuten und ist kostenfrei. Der Katalog kann vor Ort für den Sonderpreis von 10 Euro erworben werden.

Ausstellung bis zum 30.03.2014, täglich 10-18 Uhr

Informationen zur Ausstellung und dem Rahmenprogramm: http://www.ub.uni-leipzig.de/roemersgarten/

Ein Buch verschwindet…

… aus dem Ausstellungsraum; und nicht irgendein Buch. Sondern eines der wertvollsten, der seltensten botanischen Werke, seiner Entstehung liegt ein Jahrzehnte dauerndes Großprojekt zugrunde, die enthaltenen Abbildungen gehören zum Großartigsten, was je geschaffen wurde:

Die Flora Graeca.

Das historische Werk wurde in sehr geringer Stückzahl gedruckt (unter 30 Exemplare in der ersten und ca. 40 Exemplare in der zweiten Auflage), sein Verkaufwert liegt sicher im 6-stelligen Euro-Bereich, seine Entstehung zog sich über mehr als 50 Jahre. Und erst die Bilder!

Glücklicherweise erklärt sich das mysteriöse Verschwinden des Werkes weder durch eine Straftat noch durch Zauberei. Im Gegenteil, wir haben uns gefreut, am gestrigen Abend Herrn Prof. Hans Walter Lack, Direktor am Botanischen Garten und Botanischen Museum in Berlin-Dahlem, in der Bibliotheca Albertina begrüßen zu dürfen. Er berichtete in einem anschaulichen Vortrag von der spannenden Entstehungsgeschichte der Flora Graeca. Und um die Anschauung noch erfahrbarer zu machen, war das Buch, oder besser ein Band des insgesamt 10-bändigen Werkes, als Star der Veranstaltung mit anwesend.

Zur Geschichte: Ein reicher englischer Gelehrter, Mäzen und Abenteurer, John Sibthorp, reiste auf den Spuren eines der ältesten medizinsch-botanischen Werke überhaupt in den östlichen Mittelmeeraum. Er macht sich auf, die Pflanzen aus dem Manuskript des Dioscurides zu finden, und fand bei seiner Reise über die Gebirge des Griechischen Festlandes, über etliche Inseln der Ägäis bis in die Gebiete der heutigen Türkei zahlreiche damals noch völlig unbekannte Gewächse. Begleitet wurde er von Ferdinand Bauer, einem jungen österreichischen Künstler. Bauer war es, der all die botanischen Funde mit seinem Kohlestift auf Papier bannte. Und um später noch in der Lage zu sein, die Farben der Pflanzen lebensecht und naturgetreu wiedergeben zu können, arbeitete Bauer mit einer sorgfältig ausgearbeiteten und nummerierten Farbskala. Seine Reisezeichnungen waren lediglich schwarz-weiß – und übersät mit Zahlen. Seine Skala erlaubte die herausragende nachträgliche Kolorierung. Über 1000 Abbildungen schuf Bauer so, nicht nur von Pflanzen, sonder auch von der Landschaft, von Fischen und von Vögeln.

Sibthorp starb kurz nach seiner zweiten Expedition in die Heimat des Dioscurides. Durch eine kluge Planung sicherte er dennoch das Erscheinen seines Werkes: testamentarisch verfügte er, die Universität in Oxford erhalte sein nicht unbeträchtliches Vermögen – jedoch erst dann, wenn die Flora Graeca mit mindestens 1000 Abbildungen vollständig erschienen wäre! Und so betätigten sich dann namhafte Wissenschaflter der Univeristät Oxford jahrzehntelang mit der Veröffentlichung des 10-bändigen Werkes.

Die ganze Geschichte ist nachzulesen im Buch von Prof. Lack und Prof. Mabberley: The Flora Graeca Story: Sibthorp, Bauer and Hawkins in the Levant.

Und seit heute früh liegt das Buch auch wieder sicher an seinem angestammten Platz in der Ausstellung Römers Garten, als wäre nichts gewesen.

Ein Garten aus Büchern in der Bibliotheca Albertina

Am vergangenen Donnerstag wurde um 18 Uhr der Lesesaal West in der Bibliotheca Albertina geräumt. Es wurde eine große Leinwand aufgebaut, und gegen 19 Uhr erklang Vogelgezwitscher…

Und das – natürlich – aus gutem Grund: denn an diesem Abend fand die Eröffnungsveranstaltung für die Ausstellung „Römers Garten – Ein Spaziergang durch die Pflanzenbuchsammlung der Universitätsbibliothek Leipzig“ statt. Es wurden zahlreiche botanische Buch-Kunstwerke aus dem 16. bis ins 18. Jahrhundert aus den Tiefen des Magazins in das schummerige Licht des Ausstellungsraumes gebracht.  Die Bücher stammen aus der Sammlung Rudolph Benno von Römers (1803–1871), seines Zeichens sächsischer Rittergutsbesitzer, Politiker und Gelehrter. Er war Student an der Universität Leipzig und sowohl lokal als auch überregional mit Botanikern vernetzt und befreundet. Vermutlich auch deshalb hat er seine beeindruckende botanische Bibliothek an die Universitätsbibliothek vererbt.

Aber abgesehen von der Tatsache, dass hier ein Ausschnitt aus einer historischen Gelehrten-Bibliothek zur Schau gestellt wird, ist die botanische Bibliothek als solche etwas besonderes. Denn in ihr dominiert in vielen Fällen die Abbildung über den Text. Über die Wichtigkeit der Abbildung in der Botanik ging es auch im Eröffnungsvortrag, gehalten von Prof. Dr. Christian Wirth. Und zwar warf er nicht nur einen Blick zurück, auf die Entwicklungen in der botanischen Illustration, wie sie vor Allem bei der Beschreibung von Arten unersetzlich ist. Er schlug ebenso den Bogen in die Gegenwart und beleuchtete  moderne Formen der Vegetationskartierung mittels Spektralanalyse bis hin zur Modellierung von dreidimensionalem Pflanzendarstellungen für Computerspiele.

Der Abend und insbesondere der Vortrag von Prof. Wirth waren ein sehr schönes Beispiel dafür, wie man sich einer modernen Naturwissenschaft durch „alte Bücher“ nähern kann.

Die Völkerschlacht wird zum Denkmal. Zeugnisse von 1913

Die Erinnerung an die Völkerschlacht,  die Entstehungsgeschichte des Denkmals sowie die Denkmal-Weihe sind die Themen einer kleinen Kabinettausstellung in der Bibliotheca Albertina, die seit gestern zu sehen ist.
Gezeigt werden u. a. Entwürfe zum Bau eines Denkmales von 1814 bis 1900,
die Weiheschrift und eine Erinnerungsmedaille des Deutschen Patriotenbundes von 1913.

Den thematischen und gestalterischen Rahmen für die Ausstellung geben Seiten mit Blickfenstern aus einem Sonderdruck der Leipziger Neuesten Nachrichten vom 18. Oktober 1913 vor.
Ausführliche Informationen finden Sie hier:
www.ub.uni-leipzig.de/allgemein/ausstellungsarchiv/ausstellungen-2013/die-voelkerschlacht-wird-zum-denkmal-zeugnisse-von-1913.html

Die Ausstellung  ist bis zum 10. November 2013 täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.

Die Schönheit liegt oft im Verborgenen

Refaiya 1853 – Eine Bücherreise von Damaskus nach Leipzig
Seit dem 19. April 2013 sind die Türen zu unserem Ausstellungsraum wieder geöffnet. Dieses Mal möchten wir Sie in die orientalische Welt entführen: präsentiert werden ausgewählte Stücke aus der Familienbibliothek Refaiya. Ein wahrer Schatz, denn die Bibliothek ist die einzige, derart vollständig erhaltene dieser Zeit. Dabei geht es nicht einfach um die Schriftstücke und deren Inhalte, nein – durch etliche Randnotizen erzählen uns die Werke auch etwas über die damaligen Leser und Besitzer und erlauben uns so, einen Blick auf das vergangene Leben zu erhaschen. Beispielsweise verrät uns die Handschrift eines Eintrags, dass deren Besitzerin eine Frau war. Eine Besonderheit, denn Frauen haben in der Welt der Bücher wenig Spuren hinterlassen und dieser Eintrag ist aus der arabischen Welt das einzig bekannte Beispiel, in dem eine Frau bekundet, ein Buch besessen zu haben.

Die Ausstellung in der Bibliotheca Albertina kann noch bis zum 14. Juli 2013, täglich von 10 bis 18 Uhr, besucht werden. Außerdem wird sie von spannenden Vorträgen und Führungen begleitet. Wir starten das Programm morgen:
7. Mai 2013, 18 Uhr, im Vortragsraum der Bibliotheca Albertina mit
Die Schönheit liegt oft im Verborgenen: Überraschende Entdeckungen in Damaszener Wohnhäusern des 18./19. Jh.“

zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind! Weiteres Wissenswertes zur Ausstellung finden Sie unter: https://www.ub.uni-leipzig.de/refaiya/
Autorin des Blogbeitrages: Vanessa Berges