Von Ketten befreit, auf Zetteln erfasst (III/III)

Von Zetteln bis digital

Unter der Leitung von Otto Glauning (1876–1941, Amtszeit 1922–1937) wurde im Jahr 1930 der alphabetische Zettelkatalog (NK III) als Ablösung des NK I eingeführt. Dieser erwies sich als  leichter zu handhabendes Instrument, das der rasanten Entwicklung der Wissenschaften besser nachkommen konnte. Die Zettel waren eigentlich Katalogkarten auf starkem Papier oder Karton, die in ihren Maßen dem internationalen Bibliotheksformat 7,5 cm x 12,5 cm folgten, das bereits seit 1901 bei der Library of Congress in Gebrauch war.

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Von Ketten befreit, auf Zetteln erfasst (II/III)

Von der Radikalkur bis ins erste Drittel des 20. Jahrhunderts

Bibliotheksordnung von 1833

Im Jahr 1833 durchlief die UB Leipzig eine vom zuständigen Dresdner Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts verschriebene, weitreichende Radikalkur. Gemeinhin kann man von einem Professionalisierungsschub sprechen, indem die Leitungsstruktur zugunsten eines (damals freilich männlichen) ausgewiesenen hauptamtlichen Bibliothekars reformiert und auch eine neue Bibliotheksordnung  eingeführt wurde, die zugleich den Katalog mit Blick auf Erwerbung, Katalogisierung und Verfügbarmachung berührte. Damit und mit einem verlässlichen und auskömmlichen Etat war es der UBL möglich, sich von da an bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zu einem Leuchtturm in der deutschen Bibliothekswelt zu entwickeln. Dieser Aufstieg verlangte allerdings moderne Kataloge, die mit der Bestandserweiterung und Erwerbungsgeschwindigkeit Schritt halten konnten. An dieser Stelle beginnt nun die zweite Etappe unserer dreiteiligen Reise.

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Von Ketten befreit, auf Zetteln erfasst (I/III)

Das Gerüst der Büchertürme

Wenn das Gebäude einer Bibliothek die Haut und die Bücher und Bände das Fleisch ausmachen, dann kann man mit Fug und Recht die Kataloge als das Skelett dieses Organismus bezeichnen. Sie sind das Gerüst, auf dem die Ordnung aufbaut, durch sie wird das Chaos des Wissens in geordnete Bahnen gelenkt. Der Sachkatalog unterliegt einer Systematik, die Wissensbereiche definiert, in Beziehung zueinander stellt, sie hierarchisiert. Der alphabetische Katalog listet streng die Autor*innen und ihre Werke auf und dient den kundigen Nutzer*innen als Nachweisinstrument. Informationen werden durch beide erst auffindbar und nutzbar gemacht. Die Signatur ist dann das Verbindungselement zwischen Katalog und Buch. Sie weist der Nutzer*in den Weg zum Regal und mit der Nutzung wird schließlich Leben in die Bibliothek eingehaucht.

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