24h-Campus-Bibliothek ist voll belegt – bitte weichen Sie aus …

Rund 4000 BesucherInnen durchlaufen täglich die zentral gelegene 24h-Campus-Bibliothek mit angrenzender Mensa und Cafeteria; verlockend, hier zu lernen.
Kein Festival, kein Konzert, keine Demo – einfach nur 4000 Gäste, Tür auf, Tür zu, die hier betreut werden möchten in nur einer von mehreren Zweigbibliotheken der Universitätsbibliothek Leipzig. Ungefähr 4000 LeserInnen und 550 Computerplätze im Wettstreit – damit ist unser Limit an Aufnahmekapazität mehr als erreicht.

„Bibliotheken sollen für alle da sein: Bildung, Forschung, Treffpunkt- und Begegnungsort“!
Dieser Gerechtigkeitsgedanke kränkelt angesichts der Mangelware Arbeitsplätze.

Stimmen werden laut, dass viele NutzerInnen nicht am Medienangebot, sondern ausschließlich am kostenlosen Surfen und Chatten interessiert seien und somit die Lesesäle der Campus überfrequentierten und die Fremdleser erst …
Es stellt sich somit die Frage, wie Forschungs- bzw. Lernarbeit, Beisammensein und Besprechungen geprüft werden sollen. Ist Kontrolle Schikane, sind Parkscheiben Schikane? „Nur für Campus-Anwohner“ – werden wir allen LeserInnen, auch denen aus anderen Zweigbibliotheken, gerecht im Sinne: „Bibliotheken sollen für alle da sein!“?

Was wäre mit einer Platzreservierung gegen Aufpreis – nicht etwa eine Monopolisierung? Oder gar eine Platz-App – zu visionär?

Oder sollten die NutzerInnen etwa zu individuellen Lösungen greifen?

Die momentane Prüfungsumgebung ist unbefriedigend und frustrierend; wir wissen um diese Problematik und ringen um eine Lösung für ca. 4000 Personen pro Tag.

Jana Gehring

16 Kommentare

  1. Tugba Cöloglu   •  

    Toller Beitrag!
    Übrigens: 4000 Gäste und 550 Arbeitsplätze im Wettstreit UND 15 Biblitoheksmitarbeiter am Rande

  2. Martin S.   •  

    DAS IST SO EINE SCHEISSE!!!!! DIE BIB IST IMMER KOMPLETT VOLL ALTER!!!!!!!!!!!! MACHT MAL WAS DAGEGEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    • Jan Dörr   •  

      Bevor du dich in die Bib setzt, um eine Arbeit zu schreiben, lass erst einmal deine Umschalt-Taste reparieren. Und was ist das überhaupt für ein Niveau, das du hier an den Tag legst?

    • Christian H.   •  

      Mal nicht bis Mittag pennen oder eben abends lernen. Morgens und abends ist die immer so gut wie leer, aber da hat man wohl besseres zu tun. Du hast keinen Anspruch darauf, mittags zu den Stoßzeiten eine leere Bib vorzufinden. Wenn dus nicht schaffst, früh genug aufzustehen und abends auch lieber mit deinen Freunden in der Kneipe abhängst, dann leih dir Bücher aus oder kauf dir welche und lerne zuhause. Am Besten erstmal vernünftiges Deutsch. Das findest du sogar in der Stadtbibliothek oder der nächsten Grundschule.

  3. Jan Dörr   •  

    Die Bibliothek wurde von Anfang an zu klein konzipiert. 550 Plätze sind wirklich lächerlich angesichts der Studentenmassen. Unter diesen Zuständen leidet das Personal genauso wie der einzelne Student.
    Was meiner Ansicht nach gar nicht geht, ist die Praxis Plätze zu belegen wie den Liegestuhl auf Malle – früh morgens das Handtuch bzw. ein paar Bücher und den College-Block auf den Platz gelegt und dann erst einmal frühstücken gehen, danach ins Seminar, vorm Mittagessen kurz zum Platz, E-Mails checken, wieder ab in die Mensa… Über die Mittagszeit sind alle Plätze belegt, aber (gefühlt) nur ein Drittel besetzt. Aber ob Parkscheiben die Lösung sind… da muss das Personal ja ständig auf Streife gehen und macht sich auch keine Freunde.

    • Jana Gehring UBL   •  

      Die Schilderung Ihrer Sichtweise, Herr Dörr und auch die von anderen betroffenen Studenten und Studentinnen sind uns wichtig, vielen Dank.
      Die bauliche Planung von Raum und Mensch ist oft nicht leicht nachvollziehbar, aber so, wie ich Sie verstanden habe, wird das Dilemma vor allem durch die fehlende Rücksichtnahme untereinander noch erschwert. Es geht also nicht um Schuldzuweisung, vielmehr um einen fairen Umgang mit der neuen bzw. einfach nur anderen Situation.
      Nun ja, das Gebäude steht und die Wände lassen sich nicht mehr einreißen, aber sich die Meinung sagen, das geht: „Denk‘ doch mal bitte nicht nur an Dich“. Fairplay für alle.

  4. Cezary   •  

    Muss man denn wirklich in der Bibliothek lernen? Ich habe für meine Prüfungen fast immer zu Hause gelernt, da habe ich meine Ruhe. In einer Bibliothek leiht man Bücher aus, das ist die Hauptaufgabe. Und die Idee zwischen „eigenen“ und „fremden“ Nutzern zu unterscheiden ist schwachsinnig.

    • Patrick R.   •  

      Die Idee ist keineswegs schwachsinnig, die Campusbibo ist eine Einrichtung der Universität Leipzig, folglich ist klar, dass diese vorrangig die Interessen der eigenen Mitarbeiter und Studierenden zu vertreten hat.
      Sie sehen doch was jetzt schon los ist, wenn man das nicht tut.

      • Theresa   •  

        Wissen sollte für alle frei zugänglich sein, nicht nur für Angehörige einer speziellen Gruppe …

    • Anonymous   •  

      Super Idee, die Geschichte mit dem Ausleihen. Ich freu mich ja jetzt schon immer wie ein Schnitzel, wenn ich mal ein Lehrbuch im Regal finde, das nach 2004 erschienen ist. Wird bestimmt besser, wenn jeder anfängt, Bücher zuhause zu horten, die er eh nicht liest, weil ihn zuhause der Baulärm/die Mitbewohner oder der Verkehr vor dem Fenster nervt, bzw. nerven. Wenn du noch weitere konstruktive Vorschläge anzubieten hast, dann aber her damit!

  5. Mathestudent   •  

    Vor kurzem sagte mir eine Jurastudentin im Mathematikbereich der (völlig überfüllten) Campusbibliothek, dass sie den freien Platz neben sich für ihre Bücher bräuchte und ihn mir deshalb nicht frei räumen könne. Wenn jeder, zumindest für die Prüfungszeit, seinen Egoismus ein wenig eindämmen könnte, wäre das schon ein kleiner Schritt in Richtung Lösung des Platzproblems.
    Im allgemeinen wäre es schön, wenn diejenigen Studenten, deren Fachbibliothek sich in der Campusbibliothek befindet, die Chance hätten, in der Nähe der Präsenzbestände zu arbeiten. Für die meisten Werke sind nicht genug Exemplare vorhanden, um das Lernen nach Hause ( oder in eine andere Bibliothek) zu verschieben.

    • Jana Gehring UBL   •  

      Sie haben in diesem Moment keine Unterstützung von anderen LeserInnen erhalten. Ist Rücksichtnahme die Aufgabe eines Einzelnen?

  6. Jana Gehring UBL   •  

    Der erste Schritt zur Verständigung: am Ort des Geschehens ins Gespräch finden, oder wenigstens es versuchen. Das erfordert unter den Augen der anderen im Raum Mut.
    Das Ergebnis Ihrer Bemühung, lieber Mathestudent, war leider ein Nein. Viele haben Sie beobachtet – ist „nur“ beobachten auch egoistisch? Bedeutet Rücksichtnahme, dass eigene Anspruchsdenken einzuschränken oder auch das der anderen? Ist Hilfeanbieten auch Rücksichtnahme?

  7. Yannik Rahmann   •  

    Also in Hamburg ist es nicht anders. Wir haben genau die selben Probleme. Schön das Ihr was ändern wollt.

  8. Jenny H.   •  

    Ich persönlich kann mich nicht beschweren, wenn ich unbedingt in die Campusbibo musste, habe ich immer einen Platz gefunden, manchmal war es nicht einfach, aber dann bin ich einfach zu Albertina gegangen und hab da ausgezeichnet lernen können. Sehr weit entfernt ist sie auch nicht.
    Nach 18Uhr ist immer irgendwo ein Plätzchen übrig am Wochenende, egal zu welchen Zeiten, gab es nie Probleme.
    Das Einzige über das man sich beschweren kann, ist tatsächlich das stundenlange reservieren des Platzes mithilfe von Schreibutensilien. Das finde ich unmöglich und muss nicht sein.

  9. Janna   •  

    Anderswo gibt es Parkscheiben und das funktioniert sehr gut. Man muss sich ja den Platz nicht schon nach 30 min aneignen, wie erlaubt, aber wenn er 60 min. leer steht, dann räumt man alles zur Seite und gut. Einen Versuch wäre es wert und zumindest dieses früh blockieren, abends auftauchen wäre damit unmöglich.

Schreibe einen Kommentar zu Jenny H. Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert