Ein Auszug aus dem Thomas-Graduale, gesungen vom Leipziger Ensemble Nobiles anlässlich der Einweihung der neuen Hörstation im Foyer der Bibliotheca Albertina.
Das sogenannte Thomas-Graduale ist eine der wenigen liturgischen Handschriften in Ostmitteldeutschland, welche die Reformation überlebt haben – und eine der ältesten. Der Codex enthält als Hauptteil ein Graduale mit den liturgischen Gesängen für die Messfeier und ist nach dem Schriftbefund im 1. Viertel des 14. Jahrhunderts entstanden, wahrscheinlich im oder für das Augustinerchorherrenstift St. Thomas in Leipzig. Es ist damit die früheste vollständige Quelle zum kirchlichen Gesang in Leipzig. Die Handschrift dürfte für den Gebrauch durch den Kantor als Leiter des bis heute fortbestehenden Schulchores an St. Thomas bestimmt gewesen sein, da sie auch eine Reihe wichtiger musiktheoretischer und notationskundlicher Texte enthält. Mit der Kirchenbibliothek von St. Thomas in Leipzig gelangte das Thomas-Graduale 1930 als Depositum der Sächsischen Landeskirche in die Universitätsbibliothek Leipzig.
Rückblick 2018
Auch in diesem Jahr konnten wir wieder abwechslungsreiche Veranstaltungen und Ausstellungen verwirklichen: das Festkolloquium zum 475. Geburtstag der Universitätsbibliothek mit anschließendem Jubiläumsempfang, die große Ausstellung „GELDKULTURERBE. 300 Jahre Münzsammlung der UB Leipzig“ (täglich noch bis 1. Januar 2019) und die Ausrichtung des bundesweit renommierten Kultur-Hackathons „Coding da Vinci“, um nur einige zu nennen.
In diesem Jahr haben wir außerdem unsere Blogreihe „Sieben Fragen an…“ gestartet, die im kommenden Jahr – wie auch „475 Jahre UB Leipzig“ – hier ihre Fortsetzung finden wird.
Die Universitätsbibliothek Leipzig wünscht frohe Weihnachten und einen friedlichen Jahresausklang.