„Das kann doch kein Schwein lesen…!“: Der Ausstellungstitel war für uns Student*innen anfangs genauso wahr wie für die zukünftigen Besucher*innen der Kabinettausstellung der Universitätsbibliothek (27. Oktober–06. Dezember 2015) wahrscheinlich auch.
Die kommende Ausstellung „Das kann doch kein Schwein lesen…! Schriften Europas im Mittelalter“ in der Bibliotheca Albertina ist ein zentraler Bestandteil des Seminars „Paläographie des Mittelalters und der Neuzeit“. Diese Möglichkeit die Prüfungsleistung für das Modul zu absolvieren wurde gut von uns Student*innen angenommen. Sie bietet vor allem die Chance, erste Praxiserfahrungen im Bereich Ausstellungskonzeption zu sammeln.
Paläographie – das ist allgemein die Kunde von Schriften. Um das Ziel einer kleinen Ausstellung am Ende des Semesters erreichen zu können, ging es während der Seminarsitzungen darum, unsere Expertise auszubilden. Schriften zu kennen hieß besonders die Entwicklung der Handschriften von der Antike bis zur Neuzeit nachzuvollziehen und sich dann besonders den mittelalterlichen und frühneuzeitlichen zu widmen.
Dabei stellten wir uns fragen wie: Warum entwickelte sich die Schrift zu dieser Zeit? Welche signifikanten Merkmale bildeten sich heraus? Welche unterschiedlichen Ausprägungen derselben Schrift lassen sich ausmachen? Was für regionale Abstufungen gab es dabei? Und ganz wichtig: Welche Schlüsselmerkmale lassen uns ein Schriftstück bestimmen, zu datieren, zu lesen und schließlich zu transkribieren?
In Referaten wurde die theoretische Grundlage gelegt, in einem praktischen Teil mussten wir uns dann selber erproben. Bestimmen, datieren, lesen, transkribieren.
Während der Seminarsitzungen im Sommersemester 2015 wurden nach und nach die Gruppen gebildet. Es galt drei verschiedene Aufgabenbereiche abzudecken: Konzeption, Text sowie Presse/Öffentlichkeitsarbeit.
Hier wurde erneut freie Wahl gelassen, welcher Herausforderung wir uns widmen wollen.
Die grundsätzliche Aufgabenstellung stand bereits von Anfang an: Schriftstücke des Mittelalters und der (frühen) Neuzeit auswählen und präsentieren. Die Ausstellung ist dabei eine Kabinettaustellung der Universitätsbibliothek Leipzig und wird von den Student*innen zusammen mit den Mitarbeiter*innen konzipiert, gestaltet sowie beworben.
Dann mal los!
(Text: Sibylle Wuttke)