Der Tod kam zur Mittagszeit in das Haus des wohlbekannten Leipziger Weinhändlers Joachim Schröter und holte dessen Ehefrau Katharina. Der überlieferte Bericht formuliert: „sie wurde aus dieser Vergänglichkeit in die ewige Herrlichkeit aufgenommen“.
Dies alles hatte an
ihren Kräften gezehrt.
Katharina hatte ihrem Eheliebsten in sieben Jahren fünf Kinder geboren, diese samt den Kindern aus der ersten Ehe ihres Mannes, den Haushalt und natürlich auch den Gemahl selbst aufopferungsvoll umsorgt. Dies alles hatte an ihren Kräften gezehrt. „Ob nun gleich alle behagliche Stärkung gebraucht worden, so hat sich doch ihre Unpässlichkeit nach und nach also gemehret, daß ein febris maligna cum petechiis (bösartiges Fieber mit Hauteinblutungen) drauß worden“. Später stellte sich ein „schmertzlich Hauptweh mit großem Durst und Mattigkeit“ ein. Der „medicus“ setzte alle erforderlichen Mittel ein, also zuvörderst den Aderlass. Dazu verordnete er „herrliche Alexipharmaca (Gegengifte) mit Bezoarticis vermischet und andere köstliche Arzneien“. (Bezoare sind Verklumpungen von unverdaulichen Materialien, z. B. Haaren, die den Mägen von Raubtieren entnommen und als Medizin verabreicht wurden.)
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