­10 Jahre linguistisches Wissen für alle

Der linguistische Open-Access-Verlag Language Science Press feiert 2024 sein zehnjähriges Bestehen. Gegründet wurde der Verlag von Prof. Stefan Müller von der Humboldt-Universität Berlin und Prof. Martin Haspelmath vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie und der Universität Leipzig. Aktuell wird der Verlag von Prof. Müller sowie von Prof. Oliver Czulo von der Universität Leipzig geführt. Die Universitätsbibliothek Leipzig unterstützt seit 2018 die kooperative Finanzierung des community-basierten Verlags Language Science Press.
Anlässlich des runden Jubiläums hat Stefan Müller für uns die Geschichte der Gründung aufgeschrieben und gibt Einblicke in den Arbeitsalltag eines gemeinnützigen Open-Access-Buchverlags.

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475 Jahre UB Leipzig: Magie des Archivs

Für unsere Reihe „475 Jahre UB Leipzig“ bitten wir Gastautorinnen und -autoren um ein paar Zeilen und Gedanken zum Geburtstag, die in loser Folge veröffentlicht werden. Nach dem Auftakt von Katharina Hahn folgt nun ein Beitrag von Elmar Schenkel, Professor für Englische Literatur an der Universität Leipzig.

Die großen Bibliotheken der Welt sind vielleicht nur Versuche, die Magie des ersten Lesens wiederherzustellen

Je älter ich werde, desto mehr interessiert es mich, über Bücher und das Lesen zu lesen. Komisch eigentlich, denn sollte man nicht langsam zu den wesentlichen Dingen kommen? Ich meine auch nicht die Sekundärliteratur, die etwas, ja, Sekundäres hat, sondern das Interesse am Vorgang des Lesens, an der Gestalt der Bücher, an Sammlungen. Vielleicht ist es doch etwas Wesentliches. Continue reading…

475 Jahre UB Leipzig: Ideale und Regale

Für unsere neue Reihe „475 Jahre UB Leipzig“ bitten wir Gastautorinnen und -autoren um ein paar Zeilen und Gedanken zum Geburtstag. Diese werden hier in loser Reihe in den kommenden Wochen und Monaten veröffentlicht. Den Anfang macht ein Gastbeitrag von Katharina Hahn, Promovierende an der Universität Leipzig.

Was könnte ich aus eigener Erfahrung zur Universitätsbibliothek und ihrer Geschichte beitragen? Ich kenne vor allem die Albertina, und meine Erfahrungen beziehen sich auf den hinsichtlich der Jubiläumszahl mageren Zeitraum von zehn Jahren. Erst kam ich als Studentin hierher, dann als Promovierende.

Das Innenleben verändert sich permanent

Das Gebäude der Albertina wirkt von außen und innen so prachtvoll, dass gleich klar ist: Hier geht es um etwas Wichtiges. Und dieses Wichtige, das zeigt sich zunächst in einer unüberschaubaren Menge von Gängen, Büchern, Regalen, Regeln und Signaturen. Natürlich, das ist nur das offen Wahrnehmbare. Eine Oberfläche, die auf noch komplexere Strukturen im Innern verweist. In einer so großen Bibliothek kann ein ‚erster Schritt‘, um sich zurechtzufinden, langfristig nur heißen: Ein Bein ist immer in der Luft. Denn anders, als das Gebäude zunächst vermuten ließ, verändert sich sein Innenleben permanent. Continue reading…

Gastbeitrag: Mein erster Clubbesuch

Zugegeben, als Studentin der Bibliotheks- und Informationswissenschaft habe ich schon viele Veranstaltungen in Bibliotheken erlebt. Dennoch war mein erster Besuch des Thomasius-Clubs etwas ganz Neues. Deshalb bot es sich an, dass ich während meines Praktikums in der Bibliotheca Albertina einmal vorbeischaue.

Am Anfang war ich nicht sicher, was mich da eigentlich erwarten würde, denn das Wort Club löste eher Gedanken an Partys, Freunde und Vergnügen aus. Diese wollten aber nicht so recht in die heiligen Hallen der Bibliotheca Albertina passen.

Aufschluss gab die clubeigene Website, die offenbarte, dass es schon um Vergnügungen geht, aber eher auf geistiger Ebene.

Getreu dem Motto des Namensgebers, Christian Thomasius, greifen die Mitglieder und Gäste seit über 10 Jahren jeden Monat wissenschaftliche Themen auf, die sie dann diskutieren, analysieren und für sich entdecken. Besonderen Wert legt man dabei auf eine lockere Atmosphäre, die sich seit einem Jahr im Café Alibi (Bibliotheca Albertina) entwickeln darf und noch durch das ein oder andere Bier verstärkt wird. Continue reading…