Rückgabe geraubter Bücher an Freimaurerloge

Unterzeichnung der Übergabeprotokolle mit Vertretern der BSB (Dr. Stephan Kellner), der ZLB (Sebastian Finsterwalder) und der UBL (Cordula Reuß) durch den Nationalen Großmeister der Loge

Drei Bibliotheken, darunter auch die UBL, gaben am 27. Juli 2017 gemeinsam über 80 geraubte Bücher an Berliner Freimaurerloge zurück

Die UBL hat mit Mitteln aus dem Haushalt des Bundesbeauftragten für Kultur und Medien in einem Projekt von 2009 bis 2011 systematisch nach unrechtmäßig erworbenen oder übernommenen Beständen aus der Zeit von 1933 bis 1973 gesucht. Dabei konnten ca. 5.000 Bände mit Verdacht auf NS-Raubgut ermittelt werden, die in einer Datenbank erfasst sind.

Restituiertes Buch mit der Zugangsnummer 37 Td 1540


Restituiertes Buch mit der Zugangsnummer 37 Td 1540

Die Suche nach ihren Besitzern, die juristische Klärung der Eigentumsverhältnisse sowie die Kontaktaufnahme und schließlich die Rückgabe an die rechtmäßigen Eigentümer sind dabei ein langer Prozess.

Am 27. Juli 2017 wurden nun bei einem gemeinsamen Termin mit der Bayerischen Staatsbibliothek München (BSB) und der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) insgesamt 80 Bücher aus dem Besitz der in Berlin ansässigen Große National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ (GNML) präsentiert und überreicht. Die UBL übergab dabei 22 Titel aus dem Besitz der Loge „Zur goldenen Mauer“ Freiberg, deren Rechtsnachfolger die Nationalloge ist. Weiterlesen →

Über Raubkunst, E-Books und die neue Generation der Bibliotheksbenutzer

Am 18. November erhielt die Bibliotheca Albertina hohen Besuch. In der Stadt weilte eine hochrangige russische Delegation. Im Rahmen des Deutsch-Russischen Bibliotheksdialogs  fand auch die Restitution einer Büchersammlung an das Staatliche Museum in Pawlowsk statt.

Zuvor informierten sich die Besucher in einem ausführlichen Gespräch über die Situation der Bibliothek. So fragten sie, ob auch bei uns die Nutzer mehr mit den Händen, anstatt mit den Füßen in die Bibliothek spazieren. Gemeint war das wachsende Angebot an elektronischen Medien, das auch von zu Hause aus nutzbar ist. Der Diskussion schloss sich eine Führung durch die Bibliothek an. Die Gäste interessierten sich aber auch für Nutzergesteuerte Erwerbung, den Etat und die Service-Angebote der Bibliothek. Fazit aller Beteiligten: die Situation in Leipzig ist mit der russischer Bibliotheken in einigen Punkten durchaus vergleichbar. Dieser Austausch erwies sich als hochinteressant für beide Seiten. Der Besuch wurde durch einen  kleinen „Gartenspaziergang“ abgerundet.