Vielfalt wertschätzen, Klarheit unterstützen: Die Publikationsrichtlinie der Universität Leipzig

Am 19. März 2022 trat die Publikationsrichtlinie der Universität Leipzig in Kraft. Ihr Kern ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit: Wer an der Universität Leipzig forscht, macht dies bei wissenschaftlichen Veröffentlichungen kenntlich. Das klingt einfach, erweist sich in der gelebten Praxis doch oft als kompliziert – und als verwandt mit einem ganzen Bündel von Themen rund um Transparenz beim wissenschaftlichen Publizieren. Dieser Beitrag beleuchtet die Hintergründe: Warum profitieren die Universität Leipzig und ihre Forschenden von dieser Richtlinie?

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Wer ist Peter Müller?

Peter Müller ist laut Google Scholar auf jeden Fall ein goetheskes Universalgenie ganz ganz alter Schule: Ob Mathematik, Physik, Molekularbiologie oder Sozialforschung – er hat zu allem was geschrieben. Die Ergebnisliste umfasst immerhin fast 15.000 Publikationen.

Und Publikationen sind die Währung der Wissenschaft, die Publikationsliste der wichtigste Teil der Visitenkarte der Forschenden. Ob für eine Bewerbung oder für einen Drittmittelantrag, immer muss eine aktuelle Liste der getätigten Publikationen die wissenschaftliche Produktivität belegen. Publish or Perish, heißt die Devise. Wenn es um die Quantität geht, kann sich Peter Müller entspannt zurücklehnen – aber plausibel ist das nicht. Und was, wenn der Namensvetter durch fragwürdige Beiträge auffällt, oder schlimmer durch Plagiat und wissenschaftliches Fehlverhalten? Auch eine Suche in Profi-Datenbanken wie PubMed oder dem Web of Science verbessert die Situation nicht wirklich. Dank seines Umlautes lässt sich Herr Müller in vielen englischsprachigen Datenbanken sowieso nicht ohne Weiteres suchen. Continue reading…