Rollladen-Walzer und aufgehende Türen

Facebooker wissen es vielleicht, wir haben eine kleine „Fanseite“ (darf man das so nennen?) … „Den Saal der einsamen Herzen“. Eigentlich ist damit unser Westflügel gemeint, wer der/die NutzerIn ist, die sich hinter dem Account verbirgt, das wissen wir nicht. Hoffentlich jemand, der noch lange studiert/arbeitet, denn sicher werden wir sie/ihn und die Kommentare auf dieser Seite vermissen.

Glasdach in der Bibliotheca Albertina

Ein beliebtes Gesprächsthema allerdings wird demnächst Geschichte sein: Unser „Rollladen-Walzer“ … alle Jahre wieder, ebenso sicher wie Gespräche in England über das Wetter. Denn kaum lugt der erste Sonnenstrahl durch die Wolken, rattern die Teile los, die Verschattung wird aktiviert, um beim leisesten Windhauch (den es da oben auf dem Glasdach eigentlich immer gibt!) wieder einzufahren. Wie man sich denken kann, nicht nur sehr strapaziös für die, die drunter sitzen und arbeiten wollen, sondern auch extrem materialermüdend, weshalb man ab und an …ein weiteres beliebtes Gesprächsthema … immer den (Zitat) „männern unter den rock gucken“ kann, die da „auf dem glasdach rumturnen und das ding reparieren“.

Damit ist jetzt Schluss. Zumindest im Westflügel schon ganz bald, hier ist die Anlage schon abgebaut. Im Ostflügel bleibt uns das Geklapper vermutlich noch ein Jahr erhalten, hier stehen demnächst Reparaturen an. Als Alternative zu den störanfälligen Rollos werden nun Folien angebracht …lautlos und langweilig. Man könnte fast wehmütig werden, aber nur fast, denn vom Geklapper mal abgesehen behindern die sensiblen Rollos vor allem im Osten die Beschattung und damit eine ausreichende Klimatisierung. In diesem Jahr darf/muss dort also noch geschwitzt werden.

Die Verbesserung der Beschattung in den beiden großen Lesesälen ist übrigens nicht das einzige Projekt, das in diesem Jahr ansteht. Aber mehr wird an dieser Stelle noch nicht verraten. 🙂

Kaktus des Monats Februar – ein echter Überlebenskünstler

Ich möchte Ihnen unseren Kaktus des Monats „Februar“ präsentieren. Auch er ist wieder in dem Foyer der Bibliotheca Albertina zu finden und zeigt den Weg zum Eingang der Ausstellung „Römers Garten – ein Spaziergang durch die Pflanzenbuchausstellung der Universitätsbibliothek Leipzig“. Der Kaktus „lebt“ sonst im Büro der UB Leipzig, bei der Fachreferentin für Allgemeine und Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft, Lilija Künstling. Er ist ein besonders robustes Exemplar, so überlebte er in Kinderjahren starke Sonneneinstrahlung (daher auch die leicht bräunliche Verfärbung an einer Stelle) und einen Sturz, kurz vor der Wahl zum Kaktus des Monats.

Sie können ihn und die Ausstellung täglich von 10  bis 18 Uhr besuchen. Am 16. Februar 2014, 15 Uhr, führt Prof. Dr. Schneider, Direktor der UB Leipzig und Kurator der Ausstellung, durch Römers Garten. Eintritt frei!

24h-Campus-Bibliothek ist voll belegt – bitte weichen Sie aus …

Rund 4000 BesucherInnen durchlaufen täglich die zentral gelegene 24h-Campus-Bibliothek mit angrenzender Mensa und Cafeteria; verlockend, hier zu lernen.
Kein Festival, kein Konzert, keine Demo – einfach nur 4000 Gäste, Tür auf, Tür zu, die hier betreut werden möchten in nur einer von mehreren Zweigbibliotheken der Universitätsbibliothek Leipzig. Ungefähr 4000 LeserInnen und 550 Computerplätze im Wettstreit – damit ist unser Limit an Aufnahmekapazität mehr als erreicht.

„Bibliotheken sollen für alle da sein: Bildung, Forschung, Treffpunkt- und Begegnungsort“!
Dieser Gerechtigkeitsgedanke kränkelt angesichts der Mangelware Arbeitsplätze.

Stimmen werden laut, dass viele NutzerInnen nicht am Medienangebot, sondern ausschließlich am kostenlosen Surfen und Chatten interessiert seien und somit die Lesesäle der Campus überfrequentierten und die Fremdleser erst …
Es stellt sich somit die Frage, wie Forschungs- bzw. Lernarbeit, Beisammensein und Besprechungen geprüft werden sollen. Ist Kontrolle Schikane, sind Parkscheiben Schikane? „Nur für Campus-Anwohner“ – werden wir allen LeserInnen, auch denen aus anderen Zweigbibliotheken, gerecht im Sinne: „Bibliotheken sollen für alle da sein!“?

Was wäre mit einer Platzreservierung gegen Aufpreis – nicht etwa eine Monopolisierung? Oder gar eine Platz-App – zu visionär?

Oder sollten die NutzerInnen etwa zu individuellen Lösungen greifen?

Die momentane Prüfungsumgebung ist unbefriedigend und frustrierend; wir wissen um diese Problematik und ringen um eine Lösung für ca. 4000 Personen pro Tag.

Jana Gehring

Piazza d‘ Albertina

Die Luft prickelt und knistert vor Konzentration und geistiger Regsamkeit. Auf den Arbeitstischen liegen Bücher, Unterlagen, Stapel von Papier, Stifte, Laptops oder sonstige Endgeräte manchmal gar das ein oder anderen Maskottchen. Es ist Prüfungszeit. Draußen ist es kalt, Schneeflocken fallen sacht auf die Glasüberdachung. Vor allem in den späten Nachmittags- und frühen Abendstunden füllt sich das Haus noch einmal merklich. Die Stimmung ist ruhig und entspannt. In der großen Eingangshalle der Albertina wird geplaudert, manch ein ermattetes Hirn sucht Entspannung, braucht Koffein, Kalorien, Zucker oder alles zusammen. Manchmal wird es richtig eng und man findet keinen Platz wo man seine Suppe löffeln oder den Kaffee trinken kann. Wir wissen darum und suchen nach Lösungen!

Denn entgegen aller Unkenrufe, dass auf Grund wachsender E-Book und E-Journal-Bestände, mit Zugangsmöglichkeiten von zu Hause aus, die Bibliotheken nach und nach verwaisen könnten, sieht die Realität ganz anders aus. Gemeinsam allein sein, scheint das Motto zu lauten. Die Bibliothek als Lern-, Arbeits- und Kommunikationsort nimmt einen immer wichtigeren Stellenwert im Leben und Lernen, (nicht nur der Studierenden) ein.

Wir versuchen dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, ob durch die ausgedehnten Öffnungszeiten in den großen Häusern oder auch aktuell durch die Sonntagsöffnungszeiten in der Albertina während der Prüfungsvorbereitungen. In diesem Jahr – als Folge der regen Nachfrage − erstmals an sechs statt fünf Sonntagen.

Ebenso sind wir bestrebt, möglichst viele unterschiedliche Räume und Arbeitsorte zu schaffen: sei es zum ganz ruhigen Arbeiten in einer unserer kleinen laptopfreien Arbeitszonen oder in den eher kreativ-geschäftigen Eingangsbereichen der großen Lesesäle, in den stillen Nischen der Lesebereiche in den Zwischenetagen oder in der wuseligen Atmosphäre mitten im Leben, mitten auf dem Campus der 24h-Bibliothek.

Welche Arbeitsumgebung bevorzugen Sie? Arbeiten Sie lieber nachts, z.B.  in der Stille und Einsamkeit der Campus-Bibliothek oder bevorzugen Sie die Vertrautheit der kleineren Zweigbibliotheken? Hilft Ihnen das gemeinsame Fleißig-sein in den großen Lesebereichen in Ihrer Konzentration oder ziehen Sie sich am liebsten in eine ruhige Nische zurück? Verabreden Sie sich zum gemeinsamen Bibliotheksbesuch oder sind Sie eher der Typ „Lonely Rider“ und arbeiten am besten ungestört zu Hause?

Erzählen Sie es uns. Wir freuen uns auf Ihre Meinung …

Mein kleiner grüner Kaktus….

Wir begrüßen unseren Kaktus des Monats „Januar“. Er schmückt das Foyer der Bibliotheca Albertina, am Eingang zur Ausstellung „Römers Garten – ein Spaziergang durch die Pflanzenbuchsammlung der Universitätsbibliothek Leipzig“. Der Besitzer ist Roy Wolf, Student der Kulturwissenschaften. Im Rahmen eines Seminars haben er und seine Kommiliton_innen an der Ausstellungsvorbereitung mitgewirkt.

Übrigens – am 22.01.2014 tut sich wieder etwas in der Ausstellung: wir blättern um. Somit werden weitere fremde Schönheiten und Gewächse Europas zu sehen sein. Am 22.01.2014 ist die Ausstellung während des Blätterns erst einmal geschlossen. Um 15 Uhr starten wir dann in die neue Pflanzenauswahl mit einer Führung (Eintritt frei). Wer also bis jetzt noch nicht da war, sollte sich beeilen und uns bis zum 21.01. besuchen. Die Türen sind bis 18 Uhr geöffnet.

Sonntags in die Ausstellung „Römers Garten“ – Führung am 19.01., 15 Uhr

Es ist Winter, aber in der Bibliotheca Albertina blühen die Blumen! Am Sonntag, den 19.01. um 15 Uhr, leitet der Kurator der Ausstellung „Römers Garten“, Prof. Ulrich Johannes Schneider, die Besucherinnen und Besucher durch einen Garten der besonderen Art. Die aufwendig präsentierten, oft sehr seltenen Pflanzenbücher, die der  UB 1871  testamentarisch von Rudolph Benno von Römer vermacht wurden, stellen einen außergewöhnlich wertvollen Schatz dar. Aus der Sammlung von ca. 2.600 Bänden sind 70 besonders schöne Exemplare zu bewundern. Die Führung dauert 40 Minuten und ist kostenfrei. Der Katalog kann vor Ort für den Sonderpreis von 10 Euro erworben werden.

Ausstellung bis zum 30.03.2014, täglich 10-18 Uhr

Informationen zur Ausstellung und dem Rahmenprogramm: http://www.ub.uni-leipzig.de/roemersgarten/

Sonntags in die Bibliotheca Albertina

Das neue Jahr geht gleich gut los:
die Prüfungszeit steht bevor und in unseren Bibliotheken ist jeder Platz begehrt.
Deshalb öffnet die Albertina auch sonntags wieder ihre Pforten.
Vom 19. Januar bis 23. Februar können alle Geplagten dem Misserfolg entgegenwirken und lernen was das Zeug hält. Wir stehen Ihnen dabei hilfreich zur Seite und bieten Räume, Rechner, Ruhe und Wärme (mehr oder weniger…), Vernetzung, Verständigung und Verständnis, denn wir sind als Ansprechpartner auch vor Ort.
Und für das Leben zwischen dem Lernen gibt es innen und außen so manche Treppen, Sessel und Wandelgänge, je nach Anspruch und Wetter.
Nicht zu vergessen: die Cafetéria hat auch geöffnet.
Nochmals wann? 19., 26. Januar und 2., 9., 16., 23. Februar
Wie lange? 10-19 Uhr

Viel Erfolg!

 

Eröffnung des American Space: Und wie geht es weiter?

Noch mutet er recht bescheiden an, der American Space im Westflügel der Bibliotheca Albertina, der am 3. Dezember feierlich eröffnet wurde. Ein Regal mit Informationsliteratur zum Studieren und Arbeiten in den USA, Broschüren, andere Materialien. Schon in den nächsten Wochen wird sich daran einiges ändern: mehr Bücher kommen hinzu, auch DVDs, neue Rechner werden aufgestellt, neue Möbel laden zum Verweilen ein. An den Rechnern wird ein besonderes Angebot zu nutzen sein: ein ganzes Netz an Onlinedatenbanken steht dann zur Recherche vor Ort zur Verfügung. Wir werden Sie über den weiteren Auf- und Ausbau des American Space auf der Webseite der Universitätsbibliothek und des Instituts für Amerikanistik informieren. Doch sehen Sie zunächst ein paar Impressionen vom großen Eröffnungstag:

Über Raubkunst, E-Books und die neue Generation der Bibliotheksbenutzer

Am 18. November erhielt die Bibliotheca Albertina hohen Besuch. In der Stadt weilte eine hochrangige russische Delegation. Im Rahmen des Deutsch-Russischen Bibliotheksdialogs  fand auch die Restitution einer Büchersammlung an das Staatliche Museum in Pawlowsk statt.

Zuvor informierten sich die Besucher in einem ausführlichen Gespräch über die Situation der Bibliothek. So fragten sie, ob auch bei uns die Nutzer mehr mit den Händen, anstatt mit den Füßen in die Bibliothek spazieren. Gemeint war das wachsende Angebot an elektronischen Medien, das auch von zu Hause aus nutzbar ist. Der Diskussion schloss sich eine Führung durch die Bibliothek an. Die Gäste interessierten sich aber auch für Nutzergesteuerte Erwerbung, den Etat und die Service-Angebote der Bibliothek. Fazit aller Beteiligten: die Situation in Leipzig ist mit der russischer Bibliotheken in einigen Punkten durchaus vergleichbar. Dieser Austausch erwies sich als hochinteressant für beide Seiten. Der Besuch wurde durch einen  kleinen „Gartenspaziergang“ abgerundet.

Ein Garten aus Büchern in der Bibliotheca Albertina

Am vergangenen Donnerstag wurde um 18 Uhr der Lesesaal West in der Bibliotheca Albertina geräumt. Es wurde eine große Leinwand aufgebaut, und gegen 19 Uhr erklang Vogelgezwitscher…

Und das – natürlich – aus gutem Grund: denn an diesem Abend fand die Eröffnungsveranstaltung für die Ausstellung „Römers Garten – Ein Spaziergang durch die Pflanzenbuchsammlung der Universitätsbibliothek Leipzig“ statt. Es wurden zahlreiche botanische Buch-Kunstwerke aus dem 16. bis ins 18. Jahrhundert aus den Tiefen des Magazins in das schummerige Licht des Ausstellungsraumes gebracht.  Die Bücher stammen aus der Sammlung Rudolph Benno von Römers (1803–1871), seines Zeichens sächsischer Rittergutsbesitzer, Politiker und Gelehrter. Er war Student an der Universität Leipzig und sowohl lokal als auch überregional mit Botanikern vernetzt und befreundet. Vermutlich auch deshalb hat er seine beeindruckende botanische Bibliothek an die Universitätsbibliothek vererbt.

Aber abgesehen von der Tatsache, dass hier ein Ausschnitt aus einer historischen Gelehrten-Bibliothek zur Schau gestellt wird, ist die botanische Bibliothek als solche etwas besonderes. Denn in ihr dominiert in vielen Fällen die Abbildung über den Text. Über die Wichtigkeit der Abbildung in der Botanik ging es auch im Eröffnungsvortrag, gehalten von Prof. Dr. Christian Wirth. Und zwar warf er nicht nur einen Blick zurück, auf die Entwicklungen in der botanischen Illustration, wie sie vor Allem bei der Beschreibung von Arten unersetzlich ist. Er schlug ebenso den Bogen in die Gegenwart und beleuchtete  moderne Formen der Vegetationskartierung mittels Spektralanalyse bis hin zur Modellierung von dreidimensionalem Pflanzendarstellungen für Computerspiele.

Der Abend und insbesondere der Vortrag von Prof. Wirth waren ein sehr schönes Beispiel dafür, wie man sich einer modernen Naturwissenschaft durch „alte Bücher“ nähern kann.