… unseren neuen (aber nicht unbekannten) Mitarbeiter im Handschriftenzentrum.
1. Herr Schollmeyer, wer sind Sie und woher kommen Sie?
Ich bin in Dresden geboren, aufgewachsen aber in Pommritz, einem Dorf in der Oberlausitz, in einer Art Kommune. Später ging ich in das Internat der Kapellknaben nach Dresden. 2008 bin ich zum Studium der Germanistik nach Leipzig gekommen. Seit gut einem Jahr bin ich nun Mitarbeiter für Datenredaktion im DFG-Projekt Handschriftenportal.
Auszug aus dem Gespräch von Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider (UJS), Direktor der UB Leipzig, mit Barbara Kalender (BK) und Jörg Schröder (JS) vom MÄRZ Verlag. Die vollständige Fassung ist im Katalog unserer Ausstellung „Politische Literatur & unpolitische Kunst. 50 Jahre MÄRZ Verlag – 100 Jahre Karl Quarch Verlag“ (Ausstellung noch bis 3.11.2019) abgedruckt, erhältlich als Museumsausgabe in der Bibliotheca Albertina oder über den Leipziger Universitätsverlag. Erleben Sie Barbara Kalender und Jörg Schröder live am 15. Oktober 2019 um 20 Uhr im Gespräch mit Jan-Frederik Bandel im Café Alibi, Bibliotheca Albertina. Der Eintritt ist frei.
UJS: Meine erste Frage an Sie beide wäre, was Sie sich davon erhoffen, dass die Dinge jetzt in einer Bibliothek liegen, wo sie im Prinzip allen zugänglich werden. Was sollen die Leute in 30 oder 40 Jahren finden, wenn sie auf Ihre Sachen stoßen?
BK: Ich würde mich freuen, wenn sie etwas vom Leben in der Jetztzeit erfahren und zwar auch von der ökonomischen Seite, deshalb liefern wir die Einkommenssteuer und die Bankauszüge ein. So kann man erfahren, wie es wirklich war, und nichts wird beschönigt. Oft werden die finanziellen Probleme beim Erzählen über das Verlegen von Büchern einfach weggelassen. Nur ganz wenige Autoren wie z. B. Arno Schmidt haben darüber geschrieben.
JS: Ich möchte das ergänzen und sagen, dass in vielen Analysen über Literatur und Medien eben dieser Aspekt, den Barbara angesprochen hat, vernachlässigt wird. Das erinnert mich dann immer an den Disko-Nebel, der ja erfunden wurde, damit man nicht sieht, wie die Füße sich bewegen. Und Literatur ist ein weites Feld. Aber wenn man von Büchern redet, dann darf nicht fehlen: Bücher müssen nicht nur produziert, sondern auch bezahlt werden.
Das MikroBIB-Projektteam auf Exkursion in die Zisterzienserklöster Buch und Altzelle
Kolleginnen und Kollegen des BMBF-geförderten Verbundprojekts der TU Braunschweig und der UB Leipzig ‚Kontamination und Lesbarkeit der Welt: Mikroben in Sammlungen zur Sprache bringen‘ haben Anfang September 2019 die ehemaligen Zisterzienserklöster Buch bei Leisnig und Altzelle bei Nossen besucht, genauer gesagt: deren bauliche Überreste.
… dann würden sie uns viel erzählen können, darüber, wer sie erworben und gelesen hat, welche Wege sie gegangen, welche Abenteuer sie und ihre Vorbesitzer erlebt haben bis sie in die Universitätsbibliothek kamen.
Haben sie:
ein Exlibris (Bucheignerzeichen),
einen Stempel,
handschriftliche Eintragungen
oder andere individuelle Merkmale, so können wir mit Hilfe der Provenienzforschung manchmal ihre Geschichten erzählen.
Der Begriff „Provenienzforschung“ leitet sich von dem lateinischen Wort „provenire“ ab und untersucht die „Biografie“ kultureller Artefakte. Erforscht werden also die Herkunft und der historische Kontext von Kulturgütern wie Kunstwerken, Büchern, Gebrauchsgegenständen, Archivalien usw.
Quasi
als Neujahrsgeschenk für das Jahr 2018 begannen im Januar letzten Jahres die brandschutzbedingten
Baumaßnahmen in der Bibliotheca Albertina. Hört sich vielleicht nicht so dramatisch
an, ist es aber. Denn es stellte sich heraus, dass sich hinter dem Begriff
„umfassende Baumaßnahmen“ letztlich das Auf-den-Kopf-stellen der ganzen
Bibliothek verbirgt.
Leitungen
müssen neu gelegt, Decken ab- und wieder aufgehängt werden, es sind Kernbohrungen
nötig, Einhausungen, Anbringen neuer Brandmelder, 7-maliges Streichen aller
Metallsäulen und -träger, Aus- und Wiedereinbau von Brandschutztüren, Einbau
eines riesigen Jet-Ventilatoren in der Kuppel, um im Brandfall die Entrauchung
abzusichern; Austausch von Tresortüren, Umbau der historischen Türen im Rahmen
moderner Brandschutzbestimmungen, Überprüfen und Nachrüsten von Fenstern, etc. Und
das zieht sich durch das gesamte Gebäude, in jeder Etage, vom Keller bis unters
Dach.
Seit September 2016 ist Lisa Frase Auszubildende für den Beruf Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste – Fachbereich Bibliothek an der Universitätsbibliothek Leipzig. Meistens ist sie in den verschiedenen Bereichen der Bibliotheca Albertina tätig. Während ihrer Ausbildung absolviert sie aber auch zahlreiche Praktika, wovon eines sie im vergangenen Herbst nach Schottland an die Glasgow Caledonian University Library führte. Ihr Bericht ist äußerst spannend, macht er doch deutlich, wie ähnlich sich Bibliotheken sein können, aber auch, welche Unterschiede es zwischen ihnen gibt.
„Gibt es ein Backup für meine Feldnotizen?“ – „Was müssen
andere über meine Interviews wissen, um die Transkripte selbst für ihre
Forschung verwenden zu können?“ Solche und ähnliche Fragen stellten sich Studierende
in einem Seminar am Institut für Ethnologie unserer Universität Anfang Mai. In
dem von Christian Löffelsender und Carola Mohn angebotenen Kurs „Transition
Towns & Visuelle Ethnographie“ stand eine Sitzung ganz im Zeichen von
Forschungsdaten.
Forschungsdaten sind Daten, die den Ausgangspunkt von Forschung
bilden oder beim Forschen entstehen: wichtige Grundlagen wissenschaftlicher
Erkenntnisse. Typische ethnologische Forschungsdaten sind neben den erwähnten
Feldnotizen und transkribierten Interviews etwa Audio- und Videoaufzeichnungen,
Fotografien und Beobachtungsprotokolle.
Der gute Umgang mit Forschungsdaten – das sogenannte
Forschungsdatenmanagement – beginnt damit, dass man sich die richtigen Fragen
stellt: Welche Arten von Daten fallen in meiner Forschung an? Welche davon muss
ich aufheben, welche kann ich später löschen? Welche Informationen muss ich
hinzufügen, damit die Daten später noch verstanden werden – auch von anderen?
Eine der ältesten deutschsprachigen Papierhandschriften im Bestand der ehemaligen Donaueschinger Handschriften der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe entdeckt.
1. Intro
Seit 2015 wird am Handschriftenzentrum der Universitätsbibliothek Leipzig das DFG-Projekt ‚Neukatalogisierung der ehemals Donaueschinger Handschriften der BLB Karlsruhe (Teil B)‘ durchgeführt. Auch wenn das Projekt sich langsam dem Ende zuneigt, bringt es immer wieder bemerkenswerte Entdeckungen hervor. Mit der Handschrift Donaueschingen B V 13 kann nun aus kodikologischer – also materialitätsbezogener – Sicht ein ganz besonderer Fund vermeldet werden.
Seit einigen Wochen befindet sich ein neues Helferlein zum unkomplizierten Auffinden von Volltexten auf den meisten PCs der UB Leipzig. Auf den Nutzer-PCs (mit Ausnahme der virtualisierten Desktops in den Bibliotheken Erziehungs- und Sportwissenschaft und Medizin/Naturwissenschaften – die folgen später) wurde das Browser-Plugin UNPAYWALL für den Internetbrowser Firefox installiert.
Bemerkbar macht sich UNPAYWALL immer dann, wenn Sie auf den Webseiten von wissenschaftlichen Zeitschriften und Artikeln surfen, egal ob das auf der Anbieterplattform, in einer Datenbank oder im Bibliothekskatalog geschieht. Nach wenigen Sekunden erscheint rechts am Rand ein kleines symbolisches Schloss, das Ihnen anzeigt, ob ein Artikel als Open-Access-Version verfügbar ist. Das klingt banal, wenn man zum Beispiel an die vom Verlag bereit gestellt OA-Versionen auf sciencedirect.com denkt. Richtig hilfreich ist es aber immer genau dann, wenn bei einem nicht beim Verlag verfügbaren Artikel ein grünes Schloss erscheint – denn dann gibt es eine Open-Access-Zweitveröffentlichung des Artikels und die ist direkt mit einem Klick auf das Schloss abrufbar – egal, ob sie auf einem fachlichen Repositorium wie PubMed Central oder EconStor oder auf dem Publikationsserver einer Forschungseinrichtung veröffentlicht wurde.
Im Beispiel hier handelt es sich um eine Zweitveröffentlichung auf dem Publikationsserver der Universität Leipzig.
Wie groß die Trefferquote von Unpaywall ist, lässt sich schwer sagen. Die meisten Zweitveröffentlichungen werden nach einer Embargoperiode von sechs bis zwölf Monaten veröffentlicht. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit einer OA-Version mit dem Alter des Artikels. Außerdem ist die Zweitveröffentlichungskultur abhängig von der Fachkultur sowie gegebenenfalls von Verpflichtungen gegenüber Fördermittelgebern.
Wichtig zu wissen ist noch: Optisch entspricht die Zweitveröffentlichung in der Regel nicht dem Original, denn Layout und Logos der Verlagsversion dürfen nur in Außnahmefällen übernommen werden. Inhaltlich entspricht die Version jedoch der veröffentlichten Version nach Abschluss des wissenschaftlichen Begutachtungsverfahrens. Kleinere Abweichungen, die beim Satz noch korrigiert werden, sind unter Umständen jedoch vorhanden. Gute Praxis ist es, Quelle und Version am Artikel gut sichtbar zu vermerken.
Für Fragen stehen wir Ihnen im Open Science Office natürlich gern zur Verfügung!