Unsere erste „Nacht der Bibliotheken“

Aufgeregte Kinderstimmen, Bastelkleber, ehemalige Studentinnen, Mediävisten und viele Leipziger*innen trafen am 4. April 2025 an der Universitätsbibliothek Leipzig aufeinander. Gleich an vier Standorten begrüßten wir Neugierige und Abenteuerlustige zur ersten bundesweiten „Nacht der Bibliotheken“.

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Musik sichtbar machen

Die stille Kunst der Katalogisierung musikalischer Bestände an der Universitätsbibliothek Leipzig

Partituren, Klavierauszüge, Aufführungsmaterial, CDs, Abspielgeräte für Tonträger… Die Universitätsbibliothek Leipzig (UBL) ist, neben vielem anderen, ein Ort, an dem Studierende, Forschende, Lehrende und Musikliebende auf eine umfangreiche Sammlung musikalischer Werke und Ressourcen treffen – eine Sammlung, der sich eine Bibliothekarin mit besonderer Sorgfalt und Fachkenntnis widmet.

An drei Standorten stehen den Nutzenden die musikalischen Bestände der UBL zur Verfügung: in der Bibliothek Musik, im Musikinstrumentenmuseum und in der Bibliotheca Albertina. Aber wie finden Noten und Fachbücher ihren Weg von der Bestellung bis ins Regal? Welche Herausforderungen bringt die Pflege und Einarbeitung dieser Werke mit sich? Wir werfen einen Blick über die Schulter der Bibliothekarin Ildikó Held, die sich seit 1999 um diesen besonderen Bestand kümmert.

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Leipzig liest 2025

Die Veranstaltungen von Leipzig liest 2025 in der Bibliotheca Albertina vom 26. bis 29. März waren auch dieses Jahr wieder ein fulminanter Erfolg für alle Literatur-Liebhaber*innen. Rund 1.000 Besuchende verteilt auf sechs Veranstaltungen durften wir im Café Alibi, im Vortragssaal und im Lesebereich West begrüßen. Ein Highlight war sicherlich der Besuch der Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk. Wir teilen die Eindrücke dieser spannenden Abende!

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Vom Sozialismus geprägt

Ein zweiter Blick in den EinBlick Ausgabe #7

Am 22. August 2024 übergab der Numismatiker Klaus Werner aus Magdeburg der Universitätsbibliothek Leipzig seine tausend Objekte umfassende Spezialsammlung von Medaillen aus der Produktion des VEB Walzwerk Hettstedt. Die Sammlung stellt einzigartiges Quellenmaterial zur DDR-Geschichte bereit und vermittelt in repräsentativer Breite, welche Anlässe des DDR-Lebens als denkwürdig und für eine feierliche Dokumentation in Medaillenform angesehen wurden.

Das Walzwerk Hettstedt wurde 1907 auf Beschluss der Mansfeldischen Kupferschiefer bauende Gewerkschaft gegründet. Im Fokus stand die Herstellung von vorgefertigten Rohmaterialien aus Kupfer und Messing. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es zunächst als Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft weitergeführt und schließlich ab 1954 als Volkseigener Betrieb der Deutschen Demokratischen Republik bis zu seiner Schließung im Jahr 1991 betrieben.

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Verstrickt?

Siegel der deutschen Botschaft in Kairo

Die Fäden der Papyruserwerbungen zurückverfolgen

Das Thema der kolonialen Kontexte ist in Bibliotheken angekommen.1

So beginnt der Bericht eines zweitägigen Workshops, der im November 2023 an der Staatsbibliothek zu Berlin veranstaltet wurde. Einer der zahlreichen Vorträge thematisierte einen problematischen Erwerbungskontext in der Papyrussammlung der SUB Hamburg. Für die Papyrussammlung der Universitätsbibliothek Leipzig können wir die Provenienz eines Teils der Papyri zurückverfolgen, während wir zum Herkommen des größeren Teils der Papyri nichts wissen. Unabhängig davon stellte ich mir als Kustodin unserer Sammlung die Frage: Haben wir hier in Leipzig bisher die Provenienz der Papyrussammlung schon kritisch beleuchtet? Das bildete den Auslöser dafür, im Jahr 2025 den EinBlick #6 „Unsere Papyri – wirklich unsere?“ zu gestalten und die vier Abende in der Vortragsreihe der Papyrussammung an Themen zu Provenienz und kolonialen Kontexten auszurichten.

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Alte Sachsen im Netz – Saxonica Digital

Autorinnen: Dr. Christiane Elster und Eva Weinholz

Vor über 212 Jahren, nämlich am 31. August 1812, fand eine Versteigerung von Büchern aus der Bibliothek des 1808 verstorbenen Magisters Johann Georg Eck (1745–1808) statt. Eck war Philologe und Professor für Ethik, Politik und Poesie an der Universität Leipzig, im Jahr 1806 bekleidete er zusätzlich das Amt des Rektors der Universität. Im Rahmen eines Digitalisierungsprojekts der UBL wurde der die Bibliotheksversteigerung betreffende Auktionskatalog zu Tage befördert.

Auffällig sind die zahlreichen handschriftlichen Anstreichungen und Anmerkungen, mit denen das aufgelistete Bibliotheksgut versehen ist. Ganz offensichtlich hat hier jemand, der auf der Auktion anwesend war, den Verlauf der Auktion protokolliert und zu jedem versteigerten Buch den Namen des Käufers und den erzielten Preis notiert.1 Handschriftliche Anmerkungen in Büchern können also 212 Jahre später noch für interessante Einblicke in deren Entstehungs- und Gebrauchskontext sorgen, wenn sie auch die Lesbarkeit des gedruckten Originaltexts beeinträchtigen. Nachahmungen sind dennoch nicht erwünscht!

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Wie wir es mittlerweile für große Abschiede handhaben keine sieben …

Sondern zehn Fragen an … Charlotte Bauer 

Das Blogteam sah sich dieser Tage vor ein schier unmögliches Unterfangen gestellt: Ein Abschiedsbeitrag für Frau Bauer, die scheidende Vize-Direktorin, sollte erstellt werden, in Form von sieben (+ drei) Fragen, einem der Formate, mit denen wir arbeiten. Uns war klar, dass sich Frau Bauer nur schwer in so ein Format bringen lässt, wir haben es trotzdem versucht. In einem persönlichen Interview beantwortete sie unsere Fragen auf ihre eigene, lebendige und unnachahmliche Weise. Was sie im Folgenden lesen, ist der Versuch, diese Stunde schriftlich nachzubilden.

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tief unten – hoch oben. Bücher, Mineralien, Erdsysteme

180 Millionen Jahre in der Bibliotheca Albertina

Am 24. Oktober 2024 wurde die neue Ausstellung „tief unten – hoch oben. Bücher, Mineralien, Erdsysteme“ in der Bibliotheca Albertina eröffnet. Besucher*innen erwartet eine faszinierende Sammlung, die von frühneuzeitlichen Holzschnitten und barocken Kupferstichen über versteinerte Urtiere, schillernde Mineralien und geologische Karten bis hin zu modernsten Erdbeobachtungsdaten reicht. Die Ausstellung beleuchtet dabei eindrucksvoll die lange und reiche Tradition der sächsischen Geowissenschaften und spannt den Bogen von deren Anfängen bis zu den aktuellen Herausforderungen der Erd- und Klimaforschung. In Zusammenarbeit mit der Geologisch-Paläontologischen Sammlung und dem Institut für Erdsystemwissenschaft und Fernerkundung der Universität Leipzig entstand diese besondere Schau. Wir blicken in diese faszinierende Ausstellung und ihre erfolgreiche Eröffnung:

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Vom Großen Buchgeschrey in Annaberg

Es muss eine unglaubliche Aufbruchsstimmung gewesen sein: im Erzgebirge, am Ende des 15. Jahrhunderts, kurz nachdem zum zweiten Mal in dieser unwirtlichen finsteren Region Silbervorkommen ausgemacht worden waren; nun in vorher nicht gekanntem Ausmaß. Bergleute aus anderen Montangegenden, dem „Großen Berggeschrey“ folgend, siedelten sich an. Familien wurden gegründet, Gotteshäuser gebaut – auch diese in vorher hier so nicht gekannter Dimension: St. Wolfgang in Schneeberg, St. Annen in Annaberg. Die Stadt am Schreckenberg konnte einen berühmten Franken, den Rechenmeister Adam Ries, an sich binden. Auf dem steil ansteigenden Marktplatz ist er einer einheimischen jungen Unternehmerin begegnet, Barbara Uthmann, die Klöppelspitze verlegte und bei der Hunderte Frauen am Klöppelsack in Lohn und Brot standen.

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„Im Dunstkreis der Politik“ – Heisenbergs Tochter Barbara Blum im Interview

Vortrag über Verdienste und Konflikte des Nobelpreisträgers am 7. November

Beitrag von Susann Sika (Pressereferentin der Universität Leipzig)

Werner Heisenberg, einer der bedeutendsten Physiker des 20. Jahrhunderts, erhielt 1932 den Nobelpreis für die Begründung der Quantenmechanik. Im Zweiten Weltkrieg forschte er im „Uranprojekt“ an Einsatzmöglichkeiten der Kernspaltung, geriet aber auch in Konflikt mit den Nationalsozialisten, da er Kontakte zu jüdischen Wissenschaftler:innen hatte. Heisenbergs Tochter Barbara Blum hält am 7. November 2024 im Rahmen der Vortragsreihe „Werner Heisenberg in Leipzig“ in der Bibliotheca Albertina den Vortrag „Im Dunstkreis der Politik“, in der es vor allem um Heisenbergs Zeit in Leipzig von 1927 bis 1942 geht. Im Interview berichtet Blum über die schwierigen Zeiten, die ihr Vater in seiner Zeit als Professor an der Universität Leipzig erlebte. Sie befasst sich unter anderem mit der Frage, ob man die reine Wissenschaft von der Politik trennen kann. 

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