Authentischer Lesesaal-Soundtrack

Cover der Spotify-Playlists als Collage zusammengestellt

Unsere Bibliotheks-Ambiences und Study-Playlists auf YouTube und Spotify

Mit dem Laptop zuhause, aber mit den Ohren in der Bibliothek? Um das möglich zu machen, haben wir 2021 unsere erste „Bibliotheks-Ambience“ ins Leben gerufen: entspannende und konzentrationsfördernde Musik gepaart mit den einzigartigen Sounds aus dem Lesesaal. Das war der erste Streich. Mittlerweile ist die Sammlung unserer liebevoll kuratierten YouTube- und Spotify-Playlists auf 14 Stück angewachsen – garantiert Home-Office-tauglich und für eine Universitätsbibliothek (bisher noch) einzigartig.

Wie alles begann

Dezember 2021. Die Lesesäle unserer Bibliotheksstandorte haben bereits mehrere Wochen Funkstille hinter sich. Unter Beachtung der Hygieneauflagen ist ein Besuch in der Bibliothek nun wieder möglich und die Corona-Lockdowns gehören der Vergangenheit an. Der Weg dorthin war allerdings zäh und bisweilen einsam – sowohl für unsere Lesesäle als auch unsere Nutzer*innen, die ihren Lieblingsplatz in der Bibliothek gegen das Arbeitszimmer, das WG-Zimmer, die Küche, manchmal sogar das Kinderzimmer oder die Couch tauschen mussten.

Was also tun? Wir entschieden uns für das Naheliegendste und haben von uns auf andere geschlossen. Saßen wir doch selbst über Wochen zu Hause im Home Office und versuchten, uns mit achtstündigen Café-Ambience-Playlists bei Laune zu halten, um den Anschluss an die Welt da draußen nicht zu verlieren. Aber warum irgendwelchen Geräuschen von irgendwelchen Orten lauschen, wenn man doch eigentlich seine gewohnte Arbeitsumgebung vermisst? Und wie muss es all denjenigen gehen, die sonst täglich unsere Lesesäle zum Arbeiten aufsuchen, weil sie sich zuhause nicht gut konzentrieren können?

https://youtu.be/T4oXVqHsdhI
Unsere erste und beliebteste Bibliotheks-Ambience auf YouTube: „lofi albertina beats to study/relax to/when you miss the library“

Kurzum, die Idee für die allererste UBL-Ambience war geboren: „lofi albertina beats to study/relax to/when you miss the library“. Jedes Geräusch – vom Scanner bis zum Buchseitenrascheln – entstammt tatsächlich den Lesesälen der Bibliotheca Albertina, wurde von uns live vor Ort aufgenommen und mit (lizenzfreier!) Lo-Fi-Musik unterlegt, die konzentrationsfördernd und beruhigend wirken soll. Um auch dem wehmütigen Auge etwas Bibliotheksflair zu präsentieren, haben wir das Ganze in einem Video mit den schönsten Bildern aus der „Albi“ kuratiert, zu sehen auf unserem YouTube-Kanal. Unser Spotify-Account bietet hingegen das reine Hörvergnügen mit einer von uns zusammengestellten Lo-Fi-Playlist.

Hätte nie gedacht, dass ich die Albertina mal vermisse.
Aber jetzt, wo ich ein Semester im Ausland bin, fühlt sie sich fast wie Zuhause an.

Kommentar zu unserer ersten Bibliotheks-Ambience „lofi albertina beats“

Wie es weiterging

Bekanntermaßen gehören zu einem ernstzunehmenden Bibliotheksbesuch auch ausgedehnte Pausen. In der Bibliotheca Albertina verbringt man diese gerne im Bibliothekscafé, dem Café Alibi. Und waren wir im Home Office nicht selbst Feuer und Flamme für mehrstündige Kaffeehaus-Sounds? Es kam also wie es kommen musste und eine weitere UBL-Ambience kam dazu: „taking a break on a rainy day at café alibi – smooth jazz with café ambience”. Der Name ist Programm. Natürlich auch hier mit echter Geräuschkulisse aus dem Café und mit Spotify-Pendant.

https://youtu.be/6ni6uqjd6PY
Unsere zweite Bibliotheks-Ambience auf YouTube: „taking a break on a rainy day at café alibi – smooth jazz with café ambience“

Mit der Zeit entstanden immer mehr themenbezogene Playlists. Mal ist es eine bestimmte Stimmung (Sweet Sadness für das erschöpfte Gemüt während der Prüfungsphase), mal ein bestimmter Trend (Dark Academia und Light Academia für verträumte Stunden im Lesesaal oder Cottage Core für Frühlingsgefühle beim sehnsüchtigen Blick aus dem Lesesaalfenster). Selbstverständlich darf auch der Bezug zu unseren historischen Beständen nicht fehlen (Bardcore/Tavernwave zu Ehren unserer mittelalterlichen Handschriften) oder die musikalische Begleitung unserer Ausstellungen (die exklusive Spotify-Playlist Einladung zum Tanz entstand übrigens gemeinsam mit der euro-scene Leipzig).

Ich wusste nicht, dass ich das brauche. Aber jetzt hat es einen Platz in meinem Herzen gefunden! Perfekt, um für ältere deutsche Literaturwissenschaft zu lernen!

Kommentar zu unserer Bardcore/Tavernwave-Playlist

Auch die Genres einer Study-Playlist, zu der am besten konzentriert gelernt und gearbeitet werden kann, unterscheiden sich sichtlich: Die Frage auf Instagram nach der bevorzugten Hintergrundmusik unserer Nutzer*innen ergab neben meditativen Gitarrenstücken unter anderem Synthiepop als Antwort. Umgesetzt haben wir natürlich beides (Calm Down – Acoustic Guitar Playlist und Bibwave – Synthwave Playlist). Weitere Ergebnisse sind noch geheim – vielleicht steht ja schon der nächste Wunsch kurz vor der Veröffentlichung …?

Überblick über unsere Spotify-Playlists

Warum als Universitätsbibliothek Playlists erstellen?

Screenshot von Youtube mit der Liste aller Videos/UBL-Playlists
Liste der UBL-Playlists/Ambiences auf YouTube

Als Universitätsbibliothek sind wir natürlich für viele in erster Linie ein wichtiger Lernort. Gerade deshalb waren wir während der Corona-Maßnahmen so sehr darum bemüht, mit unserer Albertina-Ambience einem Bibliotheksersatz für zuhause so nahe wie möglich zu kommen.

Gleichzeitig sind „Study-Playlists“ und „Ambiences“ sehr beliebt. Sie eignen sich als dezente Hintergundmusik, während man für die nächste Prüfung lernt oder am Literaturverzeichnis für die drängende Hausarbeit schraubt – am besten in Dauerschleife.

Ein Blick auf YouTube zeigt beispielsweise die Popularität von zwölfstündigen Lagerfeuergeräuschen oder eben auch „Library Ambience Background Sounds“. Wir begegnen diesem Bedürfnis und sind kurzerhand selbst in Produktion unserer ganz eigenen Bibliotheks-Ambiences gegangen.

Leipzig University Library is a fan
of sythnwave?! I love it!

Kommentar zu unserer Synthwave-Playlist


Der positive Nebeneffekt: Wir brechen damit (hoffentlich) das klassische und leider oft noch angestaubte Bild von Bibliotheken auf.

Von der „Notlösung“ zur schönen Tradition

Wer uns auf Spotify und YouTube folgt, bekommt automatisch eine Benachrichtigung, sobald eine neue Playlist beziehungsweise ein neues Video von uns hochgeladen wurde. Auf Instagram kündigen wir jede neue Veröffentlichung im Voraus an.

Danke für diese zauberhafte Playlist!
Wie immer ein Schmankerl und das Lesen
macht gleich fünfmal so viel Spaß.

Kommentar zu unserer Dark-Academia-Playlist

Ob man die Playlists auf Spotify oder YouTube hören möchte, ist jedem selbst überlassen. Auf Spotify mag zwar die größere Auswahl sein, dafür warten auf YouTube individuell produzierte Videos, die zusammen mit der Tonspur ein stimmungsvolles Gesamtbild ergeben. An der Auswahl mangelt es nicht, es kommen immer wieder neue Playlists auf beiden Kanälen hinzu. Und so viel sei gesagt: Es warten bereits mehrere Stunden UBL-Playlists auf ihre Veröffentlichung, die Ideen gehen uns noch lange nicht aus. Also am besten die Augen und vor allem die Ohren offen halten!

Und eine weitere Late-Night-Arbeits-Session wurde musikalisch gerettet.

Kommentar zu unserer Dark-Academia-Playlist

Zum Glück sind unsere Lesesäle längst wieder mit Leben gefüllt und das Home Office ist eine schöne Option statt Pflicht. Die UBL-Playlists sind eine Errungenschaft aus einer Zeit, die wir nicht unbedingt vermissen – die Playlists allerdings wären ein Verlust!

Veronika Pichlmair

Veronika Pichlmair ist Mitarbeiterin in der Öffentlichkeitsarbeit an der Universitätsbibliothek Leipzig.

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