Go green!

Wie Sie mit der Zweitveröffentlichung Ihrer Artikel helfen, die Lücke im Zugriff auf Zeitschriften von Elsevier zu schließen

Seit Anfang 2019 lizenziert die Universität Leipzig – wie fast alle deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen – keine Zeitschriften des Verlags Elsevier mehr. Das heißt, dass der Zugriff auf die Inhalte von Elsevier seit Januar nur noch auf Open-Access-Zeitschriften des Verlags, einzelne Open-Access-Artikel in Closed-Access-Zeitschriften sowie bei einem Teil der Zeitschriften auf ältere Artikel bis einschließlich des Publikationsjahres 2014 besteht. Zu den Hintergründen berichtete das LUMAG ausführlich hier (über Campusnetz abrufbar). 
Die UB Leipzig bemüht sich nach Kräften diesen Versorgungsengpass über Dokumentenlieferdienste auszugleichen. Durch eine Zweitveröffentlichung Ihrer in Elsevier-Zeitschriften publizierten Artikel können Sie uns jedoch maßgeblich dabei unterstützen, Ihre Publikationen für Rezeption und Nutzung bereitzustellen.

Welche Vorteile hat die Zweitveröffentlichung Ihrer Artikel für Sie?

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Unpaywall findet Open-Access-Versionen

Seit einigen Wochen befindet sich ein neues Helferlein zum unkomplizierten Auffinden von Volltexten auf den meisten PCs der UB Leipzig. Auf den Nutzer-PCs (mit Ausnahme der virtualisierten Desktops in den Bibliotheken Erziehungs- und Sportwissenschaft und Medizin/Naturwissenschaften – die folgen später) wurde das Browser-Plugin UNPAYWALL für den Internetbrowser Firefox installiert.

Bemerkbar macht sich UNPAYWALL immer dann, wenn Sie auf den Webseiten von wissenschaftlichen Zeitschriften und Artikeln surfen, egal ob das auf der Anbieterplattform, in einer Datenbank oder im Bibliothekskatalog geschieht. Nach wenigen Sekunden erscheint rechts am Rand ein kleines symbolisches Schloss, das Ihnen anzeigt, ob ein Artikel als Open-Access-Version verfügbar ist. Das klingt banal, wenn man zum Beispiel an die vom Verlag bereit gestellt OA-Versionen auf sciencedirect.com denkt. Richtig hilfreich ist es aber immer genau dann, wenn bei einem nicht beim Verlag verfügbaren Artikel ein grünes Schloss erscheint – denn dann gibt es eine Open-Access-Zweitveröffentlichung des Artikels und die ist direkt mit einem Klick auf das Schloss abrufbar – egal, ob sie auf einem fachlichen Repositorium wie PubMed Central oder EconStor oder auf dem Publikationsserver einer Forschungseinrichtung veröffentlicht wurde.

Im Beispiel hier handelt es sich um eine Zweitveröffentlichung auf dem Publikationsserver der Universität Leipzig.

Wie groß die Trefferquote von Unpaywall ist, lässt sich schwer sagen. Die meisten Zweitveröffentlichungen werden nach einer Embargoperiode von sechs bis zwölf Monaten veröffentlicht. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit einer OA-Version mit dem Alter des Artikels. Außerdem ist die Zweitveröffentlichungskultur abhängig von der Fachkultur sowie gegebenenfalls von Verpflichtungen gegenüber Fördermittelgebern.

Wichtig zu wissen ist noch: Optisch entspricht die Zweitveröffentlichung in der Regel nicht dem Original, denn Layout und Logos der Verlagsversion dürfen nur in Außnahmefällen übernommen werden. Inhaltlich entspricht die Version jedoch der veröffentlichten Version nach Abschluss des wissenschaftlichen Begutachtungsverfahrens. Kleinere Abweichungen, die beim Satz noch korrigiert werden, sind unter Umständen jedoch vorhanden. Gute Praxis ist es, Quelle und Version am Artikel gut sichtbar zu vermerken.

Für Fragen stehen wir Ihnen im Open Science Office natürlich gern zur Verfügung!

Finden und Filtern

Wer im Netz sucht, der findet – und landet dann in der Regel vor endlosen Listen. Das Filtern von unüberschaubaren Trefferlisten zu handelbaren Ergebnissen ist zu einer Kulturtechnik geworden, die wir intuitiv lernen und anwenden: Bei Amazon filtern wir nach den Produkten, die portofrei geliefert werden; bei der Suche nach Wohnungen sortieren wir die ohne Balkon gleich aus; bei Airbnb schränken wir auf die machbare Preisspanne ein; und wenn wir rauskriegen wollen, ob Pablo Escobar in echt so aussah wie Wagner Moura in Narcos, interessieren uns bei den Google-Ergebnissen nur die Bilder.

Das Recherchieren im Bibliothekskatalog bildet da keine Ausnahme. Der Vorteil, dass man über den Katalog der UB Leipzig so umfassend in über 150 Mio. Titeldaten von Büchern und Aufsätzen suchen kann, kann zum Nachteil werden, wenn man in der Flut der Ergebnisse die Übersicht verliert. Deshalb lassen sich auch im Katalog der UB schon lange die Ergebnisse nach verschiedenen Kriterien einschränken. Und das funktioniert noch dazu ziemlich gut. Continue reading…

Digitales Staubwischen

Also. Doppelpunkt. Manche Sätze über Bibliotheken mag ich nicht mehr lesen – ganz vorneweg der, dass Bibliotheken Orte sind, in denen Bücher verstauben. Nun wäre es vielleicht eine interessante Frage, ob die Feinstaubbelastung in den Tiefen der Magazine der Universitätsbibliothek höher ist als etwa auf der Georg-Schumann-Straße, aber Tatsache ist doch, dass Bibliotheken heute vor allem digital sind, da findet sich der Staub eher im Serverraum. Continue reading…

Schon gewusst: JSTOR ist auch BSTOR!

Die Datenbank JSTOR, kurz für Journal Storage, ist für die Geisteswissenschaften beinahe aller Couleur bekanntes Terrain. JSTOR enthält zehntausende Zeitschriftenartikel im Volltext. Früher war es noch notwendig, die Artikel direkt in der Datenbank zu suchen, heute werden die Artikel direkt im Katalog angezeigt. Auf diese Weise ersparen sich die Forscherinnen und Forscher einen zweiten Schritt. Direkt in die Datenbank zu gehen, empfiehlt sich aber immer noch bei der Suche nach Literatur zu einem bestimmten Thema. So weit, so gut. Was aber vielleicht viele nicht wissen: JSTOR bietet auch E-Books an, ist also nicht nur ein Journal –, sondern auch ein Book-Storage. „Ach“, winken Sie ab. „Das wird sich die Bibliothek doch eh nicht leisten können!“ „Doch, kann sie!“ sagen wir. Denn ein Teil der E-Books ist nämlich Open Access, also kostenlos von überall aus nutzbar. Außerdem können sie auch problemlos heruntergeladen werden. Aber werfen Sie selbst einen Blick auf die Sammlung. Continue reading…

Open-Access-Kritik im Faktencheck

Nachtrag zur Podiumsdiskussion „Der Gedanke und seine schriftliche Form“

Am 7. Dezember 2017 folgte der Heidelberger Literaturwissenschaftler Roland Reuß einer Einladung der AG Geisteswissenschaften des Student_innenRats nach Leipzig. In der Bibliotheca Albertina stand ein Podiumsgespräch zum Thema Geisteswissenschaften und elektronisches Publizieren auf dem Programm. Roland Reuß, ein prominenter Kritiker von Open Access, diskutierte mit dem Direktor der Universitätsbibliothek Leipzig (UBL) Ulrich Johannes Schneider sowie mit Nils Fandrei und Joachim Rautenberg als Vertretern der AG. In der durchaus kontrovers geführten Debatte wurden einige Thesen vertreten und Befürchtungen geäußert (nicht von Herrn Schneider), die uns im Kontext von Open Access und Open Science immer wieder begegnen. Mitunter scheinen diese auf Missverständnissen oder verkürzenden Verallgemeinerungen zu beruhen. Continue reading…

Ein heißer September trotz niedriger Temperaturen

Das Team der Videospieleforschung an der Universitätsbibliothek Leipzig hat einen ereignisreichen Monat hinter sich

Auch wenn der September 2017 mit seinen durchschnittlichen 20° C eher in der Norm lag, war er für das diggr-Team doch außergewöhnlich heiß. Viele in den vergangenen Monaten im Projekt gesponnene Fäden liefen in diesen vier Wochen zusammen und markierten einen wichtigen Meilenstein – darüber wird im Folgenden berichtet. Continue reading…

Experimente im Video

JoVE gibt Einblicke in Forscher-Labore

Die UBL hat bis Ende 2018 das Biologie- und Medizin- Video-Journal von JoVE (Journal of Visualized Experiments) testweise lizenziert.

In JoVE können Wissenschaftler ihre Manuskripte und dazugehörige professionell produzierte Videos publizieren. So kann die Fachcommunity vom Wissen anderer Forschungsgruppen profitieren und dadurch Material und Zeit sparen. Die Videos führen in das Experiment ein, zeigen die reale Durchführung und die Auswertung der Ergebnisse.
JoVE-Veröffentlichungen durchlaufen zunächst einen Peer-Review-Prozess, um die Qualität sicherzustellen und werden im Anschluss mit den Forschenden im Labor aufgezeichnet. Das Manuskript (inkl. Quellenangaben und detaillierter Beschreibung des Experiments) sowie das fertige Video stehen dann online zur Verfügung. Dort kann das PDF heruntergeladen und das Video beliebig oft angesehen werden.

Außerdem stehen in vielen Gebieten (Chemistry, Physics usw.) Open Access Veröffentlichungen zur Verfügung, die frei zugänglich sind. JoVE-Artikel können Sie zum Beispiel in unserem Katalog finden. Gerade im medizinischen Kontext können Sie auch wie gewohnt Literaturrecherchen in PubMed durchführen und dort ebenfalls Treffer im J. Vis. Exp., also JoVE, angezeigt bekommen.

Jeder JoVE Artikel besitzt eine DOI und kann wie gewohnt mit Autor, Titel, Journal und Identifier zitiert werden. Die Quellenangabe wird jeweils auf Artikelebene angezeigt und kann einfach in Ihr Literaturverwaltungsprogramm exportiert werden.
Bei Fragen zu diesen Themen können Sie sich gern an Claudia.Woeckel@medizin.uni-leipzig.de wenden.

Bildquelle: Drew Hays/Unsplash

Lesen und lesen lassen: Text- und Data-Mining in lizenzierten Ressourcen der UBL

Stellen Sie sich vor, ein gefährliches Virus bricht aus.

Meldungen über Neuinfektionen häufen sich und Sorge macht sich in der Bevölkerung breit. Unter Zeitdruck suchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach einer Gegenstrategie – und stehen zunächst vor einem Berg an Fachliteratur, der unmöglich in kurzer Zeit zu lesen ist.

Ansicht des Kapsids (Proteinhülle) des Zika-Virus (David Goodwill / Wikimedia Commons, CC-BY 4.0, unverändert)

So geschah es im vergangenen Jahr beim Ausbruch des Zika-Virus in Südamerika. Der Chemiker und Open-Science-Aktivist Peter Murray-Rust konnte zeigen: Für einen ersten Überblick ist es nicht nötig, hunderte wissenschaftliche Fachartikel zu lesen. Es ist besser, sie lesen zu lassen – von einer Software, die Informationen aus Texten extrahiert. Welche Themen tauchen im Kontext von Zika auf? Lässt sich die Verbreitung des Virus eindämmen oder gibt es Ansätze zur Therapie der Krankheit?

Dies ist nur ein Beispiel für eine Methode namens Text-Mining. Je nachdem, wie strukturiert die durchsuchten Quellen vorliegen, spricht man auch von Data-Mining oder allgemein von Text- und Data-Mining (TDM). TDM wird in nahezu allen Forschungsbereichen angewandt. (In diesem Artikel von Bastian Drees finden Sie viele weitere Beispiele und Details.) Forschende, die mit der Methode des TDM arbeiten, sind immer auf den uneingeschränkten Zugang zu Texten und Daten angewiesen. In der Praxis ist das kein Problem bei gemeinfreien Werken oder Open-Access-Publikationen. Komplexer ist die Rechtslage bei aktueller wissenschaftlicher Fachliteratur, wo der Zugang durch Lizenzierung erworben werden muss: Manche Lizenzverträge erlauben TDM, manche nicht. Erst die Novellierung des deutschen Urheberrechtsgesetzes, die im März 2018 in Kraft tritt, sieht eine allgemeine Erlaubnis von TDM unter gewissen Einschränkungen vor (Gesetzentwurf, §60d).

Auf dieser Seite erhalten Sie bis dahin Auskunft darüber, ob unsere Lizenzen die Erlaubnis zu TDM beinhalten. Benötigen Sie Informationen zu den genauen Nutzungsbedingungen dieser Bestände oder Unterstützung beim Zugriff, so wenden Sie sich bitte an das Open Science Office.


Nachtrag, 2.3.2018:

Die erwähnte Übersicht darüber, welche unserer Lizenzen die Erlaubnis zu TDM enthalten, ist seit dem 1. März 2018 nicht mehr online, weil sie nach der UrhG-Änderung nicht mehr notwendig ist. An ihrer Stelle finden Sie stattdessen einige Hinweise, was Forschende beim TDM in lizenzierten Ressourcen beachten sollten.

Beck e-Bibliothek

Die Universitätsbibliothek Leipzig hat die Beck e-Bibliothek lizenziert. Die Verlage C.H. Beck und Vahlen bieten in der Beck e-Bibliothek online juristische Lehrbücher an. Das heißt Sie können ab sofort auf über 65 aktuelle Titel aus den Gebieten Zivilrecht, Öffentliches Recht und Strafrecht zugreifen. Die Lehrbücher sind unbegrenzt und jederzeit auf dem Campus verfügbar, nicht jedoch über VPN.  Die Beck e-Bibliothek ist voll verlinkt mit beck-online, so dass juristische Sachverhalte mit zeitgemäßem Medieneinsatz umfassend bearbeitet und gelöst werden können. Zusätzlich zu den Hand- und Lehrbüchern sind die Zeitschriften Controlling, Marketing und WiSt online.