„Leipzig liest 2015“ in der Albertina – Impressionen eines Lesefestes

Vortragsraum und „Café Alibi“

In der Bibliotheca Albertina gehen die Handwerker ein und aus.
Was tut sich und was kommt?

In den äußersten Westflügel wird ein Vortragsraum samt Vorraum eingebaut.
Wo vorher Magazin war und früher der einzige Lesesaal des halbzerstörten Gebäudes, werden künftig 200 Menschen bequem Platz finden können. Für Tagungen und Einzelvorträge ideal geeignet, wird der neue Vortragsraum im Mai fertiggestellt und spätestens im Juli mit Stühlen und Technik ausgestattet sein.
Auf dem Weg zum neuen Vortragsraum passiert man die Leselounge. Dort können sich Studierende zum Lesen, Sprechen und Arbeiten niederlassen – auf den neuen Sitzstufen in den Fensternischen, oder traditionell auf Stühlen.

Geöffnet von 8 bis 24 Uhr, wird in der Leselounge auch das neue Café untergebracht. Vermutlich spätestens im Mai wird der Betrieb aufgenommen werden können.  Die Studierenden haben abgestimmt und „Café Alibi“ gewählt. In diesem Eckraum – ehemals die Handschriftenabteilung im provisorischen Gebäude – ist für 100 Menschen Platz.

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Datteln mit Minze gegen Schnupfen

Ein über 3000 Jahre altes Rezept  – gefunden im Papyrus Ebers.
Die Universitätsbibliothek bewahrt diese Buchrolle, datiert auf das 16. Jh. v. Chr., als einen ihrer größten Schätze und er wurde nun sogar zur Aufnahme in das „Weltdokumentenerbe“ bei der UNESCO angemeldet.
Prof. Dr. Reinhold Scholl, Kustos der Papyrus- und Ostrakasammlung in der UBL, wird am 24. Februar um 19 Uhr in der Bibliotheca Albertina gemeinsam mit Dr. Bernd Kromer vom Curt-Engelhorn-Zentrum für Archäometrie in Mannheim über dieses Vorhaben und damit zusammenhängende aktuelle Forschungsergebnisse berichten.
Einige Fragen konnten wir Prof. Scholl aber schon heute stellen:

Warum wurde der Papyrus Ebers kürzlich auf Echtheit untersucht? Gab es Zweifel daran?

Probeentnahme am Papyrus Ebers

Nein, es gab bisher keine Zweifel, was aber möglichweise damit zusammenhängt, daß ihn nur wenige Wissenschaftler wirklich im Original gesehen haben. Denn er schaut wirklich wie neu und ungebraucht aus, einzigartig sowohl in der Qualität des Schriftträgers als auch der Schönheit und Exaktheit der Schrift, was andererseits aber wiederum gegen eine moderne Nachbildung spricht, wie der Vortrag am Dienstag zeigen wird. Umstritten war aber lange Zeit das wirkliche Alter. Das reichte von 1600 v. Chr. bis in die römische Zeit. Eine große Zeitspanne. Aber die Forschung konnte dann das Datum durch herkömmliche geisteswissenschaftliche Methoden auf das letzte Viertel des 16. Jh. v. Chr. eingrenzen, wobei es hier auch abweichende Meinungen gibt. Um bei der Anmeldung zum Weltdokumentenerbe auf der ganz sicheren Seite zu sein – Neider gibt es immer viele – haben wir uns in der heutigen naturwissenschaftsgläubigen Zeit entschlossen, zusätzlich eine auf einem naturwissenschaftlichen Verfahren beruhende Altersbestimmung vornehmen zu lassen.

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Leipziger Büchergeschichten

Bücher haben ihre Geschichte. Erst recht, wenn es sich um Drucke des 15. Jahrhunderts handelt. In der Universitätsbibliothek werden rund 3700 Drucke aus dieser Zeit aufbewahrt.  Erschlossen sind sie seit 2014 in einem vierbändigen Katalog. Für die Erarbeitung des Kataloges wurde jedes Buch in die Hand genommen. Von einer Vielzahl der Drucke ist jetzt die individuelle Geschichte bekannt. Welche Persönlichkeiten, welche Bibliotheken haben die Bücher vor der UBL besessen? Wie sind die früheren Besitzer mit den Büchern umgegangen? Haben sie ihre Bücher mit Buchmalerei verschönert oder nur lieblos in einen Behelfseinband gesteckt? Haben die Vorbesitzer Nachrichten über sich oder Gedanken zum Gelesenen eingetragen oder wurden die Bücher unbeachtet ins Regal gelegt? Einige dieser Bücher und ihrer Geschichten werden wir in loser Folge hier vorstellen und beginnen mit der Reise des Isocrates:

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Irischer Botschafter in der Bibliotheca Albertina

Der irische Botschafter Michael Collins war am 27. Januar zu Gast an der Universität Leipzig. Begrüßt wurde er in der Bibliotheca Albertina.

Im Oktober 2013 hatte er an der Universität ein irisches Lektorat eröffnet und möchte nun den Fortgang akademischer und kultureller Entwicklungen in Leipzig weiter fördern. Der Botschafter wurde durch den Anglisten Prof. Dr. Jochen Schwend und Frau Dr. Sabine Asmus vom Institut für Sorabistik über deutsch-irische Austauschbeziehungen sowie über die Entwicklung der Studiengänge für europäische Minderheitensprachen und Irische Studien und deren internationale Ausrichtung informiert und kam mit Wissenschaftlern und Studierenden ins Gespräch.
Die Universitätsbibliothek präsentierte anlässlich des Besuches einen der vielen Schätze aus ihrem Bestand, die Notizbücher von Whitley Stokes, einem irischer Rechtsanwalt, Gelehrten und Keltologen. Sie wurden vom irischen Historiker Prof. Dáibhí O’Cróinín vorgestellt. Zum Abschluss seines Aufenthaltes wurde der Botschafter von dem Direktor der UBL, Prof. Ulrich Johannes Schneider, durch das Haus geführt.
Foto: Thomas Kademann, UBL (v.l.n.r.: Michael Collins, Sabine Asmus, Ulrich Johannes Schneider)

Ex Oriente Lux

Leipzig hat am gestrigen Montag Gesicht gezeigt gegen rassistische Angstmacherei. Auch zahlreiche Kolleg_innen der UB Leipzig waren für Vielfalt, Toleranz und Solidarität mit Flüchtlingen auf der Straße. Dem Team unseres Handschriftenzentrums ist durch die tägliche Arbeit mit mittelalterlichen Quellen besonders bewusst, wie viel das Abendland dem Austausch mit den islamischen Ländern zu verdanken hat, um zu dem zu werden, was es heute ist. Und nächsten Montag geht’s weiter!

Open Access Publikationsfonds geht in die zweite Runde

Im letzten Jahr konnte die Universität Leipzig zum ersten Mal Ihre Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler finanziell beim Open Access-Publizieren unterstützen. Dies war möglich durch den DFG geförderten Open Access Publikationsfonds in Höhe von ca. 77.000 €. Es freut uns, dass wir die Mittel bisher fast vollständig verausgaben konnten, ohne eine Förderanfrage ablehnen zu müssen. Das Förderjahr war also gewissermaßen eine Punktlandung. Für die letzten verbleibenden Mittel können noch bis Ende Januar Anträge gestellt werden, einzige Voraussetzung (neben den allgemeinen Förderbedingungen) ist, dass der Artikel schon 2014 erschienen ist.
Die am häufigsten genutzten Verlage waren im letzten Jahr neben Biomed Central auch die Public Library of Science – hier wurde insbesondere im Megajournal PlosONE publiziert – und der seit 2013 zur Nature Publishing Group gehörende Verlag Frontiers.

Eine Liste aller geförderten Manuskripte ist jederzeit über unseren Katalog einsehbar.

Wir freuen uns, dass der Open Access Publikationsfonds 2015 in die zweite Runde geht, und zwar mit einem um 25% erhöhten Budget.
Ansonsten bleibt fast alles beim Alten. Die wichtigste Veränderung wird sein, dass wir im laufenden Jahr 15% der Mittel für andere Fakultäten als die Medizinische Fakultät und die Fakultät für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie zurückhalten. Beide Fakultäten zusammen haben im letzten Jahr gut 90% der Mittel abgerufen. Diese Maßnahme soll helfen, Mittel für den Bedarf aus allen Fachbereichen zur Verfügung zu haben und einen möglichst gerechten Einsatz der Gelder zu ermöglichen. Im letzten Quartal wird diese Reserve dann für alle freigegeben, damit am Jahresende hoffentlich wieder alles Geld in die Wissenschaft investiert wurde, und nichts ungenutzt bleibt.
Alle weiteren Details zur Förderung stehen wie gewohnt auf unserer Webseite.

Neue Datenbanken, eBooks und eJournals 2015

Wir freuen uns, Ihnen ab 2015 die folgenden Datenbanken, eBook- und eJournal-Pakete neu zur Verfügung stellen zu können:

Nicht nur lizenziert, sondern dauerhaft erworben wurden die folgenden Produkte:

Sie können die Datenbanken und Pakete auch über das Datenbank-Informationssystem DBIS oder über den UBL-Katalog finden. Wenn Sie mehr über die Inhalte einzelner Datenbanken oder über effiziente Recherchestrategien erfahren möchten, sind Sie herzlich eingeladen, an einer unserer Schulungen teilzunehmen. Neben allgemeinen Einführungen bieten wir fachspezifische Schulungen und Workshops zu Arbeitstechniken und Literaturverwaltung an. Eine Übersicht inkl. Online-Anmeldung finden Sie auf unserer Website.

Fragen zu unserem eMedien-Angebot beantworten wir gern. Schreiben Sie bitte an die AG eMedien.

Weihnachtsruhe, frische Luft und eine Ausstellung

Die Bibliotheken der Universität Leipzig halten auch in diesem Jahr eine Weihnachtsruhe. Sogar die Campusbibliothek wird vom 24.12. bis zum 26. Dezember, sowie Silvester und Neujahr geschlossen sein. Das ist eine gute Gelegenheit zu einem Weihnachtsspaziergang, auch wenn er nicht so winterlich ausfallen wird wie im Jahr 1856. Damals entstand dieses Bild von Andreas Hermann Grabau, das übrigens die Kirche in Leutzsch zeigt. Ob Sie nun in die Kirche gehen oder unsere aktuelle Ausstellung in der Bibliotheca Albertina besuchen, in der Sie das Original der romantischen Zeichnung bewundern können, wir wünschen Ihnen erholsame Tage. Sie sind herzlich in der Ausstellung willkommen, die auch während der Feiertage täglich von 10-18 Uhr geöffnet ist. Die Öffnungszeiten aller Bibliotheken finden Sie hier.

Open Access Policy verabschiedet

Nun haben wir eine – eine Open Access Policy der Universität Leipzig. Am vergangenen Dienstag wurde sie durch den Senat mit breiter Zustimmung verabschiedet. Mit dieser Policy positioniert sich die Hochschule klar und öffentlich zum Thema Open Access und gibt allen publizierenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine Handlungsempfehlung. Nachzulesen ist das auch noch einmal in der Pressemitteilung zum Thema.

Denn die Möglichkeiten, Open Access zu publizieren, sind zahlreich und vielfältig: es gibt Zeitschriften, in denen alle Beiträge direkt nach Annahme online veröffentlicht werden, es gibt Wissenschaftler, die eigene Open Access Journals gründen, es gibt Initiativen für Open Access-Bücher, es gibt Repositorien, auf denen Artikel schon vor dem Begutachtungsverfahren veröffentlicht werden, und solche, wo sie nach der Verlagspublikation zweitveröffentlicht werden, sowie Projekte und Plattformen, die komplett neue Wege des wissenschaftlichen Publizierens und Begutachtens erproben…

Und um Sie beim Open Access-Publizieren zu unterstützen und zu beraten, gibt es das Open Access Office an der UBL. Hier wird auch der DFG-geförderte Open Access-Publikationsfonds verwaltet, sowie der Publikationsserver der Universität betreut und funktional erweitert. Wir finden bestimmt auch den für Sie richtigen Weg des Open Access.