Ein schönes Fest war das gestern mit vielen Gesprächen und guten Begegnungen. Wir danken auf diesem Wege noch einmal allen Gratulanten. Es ist schön zu sehen, dass die Bibliotheca Albertina nicht nur uns ans Herz gewachsen ist.
Prof. Schneider hält eine kurze Ansprache. Weiterlesen →
Seit März wird das Foyer der Albertina von einem außergewöhnlichen Bibliotheksgast bewohnt: der Skulptur von Affe Walter. Entdeckt hatten wir ihn im Verwaltungsgebäude des Zoo Leipzig, welcher uns – erfahren mit Affen-Transporten – Walter für die kommenden Monate für die laufende Ausstellung „Unheimliche Nähe. Menschenaffen als europäische Sensation“, ausgeliehen hat.
Walter, wer? Tatsächlich stand der Holzarbeit ein lebender Orang Utan Modell. Erst vor kurzem, am 24. April feierte der leibhaftige Walter im Zoo Dortmund seinen 27. Geburtstag. Vor seiner steilen Karriere als Fußball-Orakel und Verursacher weniger ruhmreichen Begebenheiten – die BILD Zeitung betitelte ihn nach einer Attacke auf ein Affen-Baby einmal als „Brutalo-Affe“ – verbrachte er seine Kindheit und Jugend im Zoo Leipzig. Im zarten Alter von vier Jahren kam Walter aus Frankfurt am Main hier her. Obwohl ruhig und sensibel lebte sich der schüchterne Affe hier gut ein. 2006 sollte er nach Schweden umziehen, um Chef einer Orang-Utan-Gruppe zu werden. Doch plagte ihn dort so großes Heimweh, dass er in den Hungerstreik ging und dramatisch abmagerte. Nach nicht einmal einer Woche kam er so zurück nach Leipzig, bis schließlich fünf Jahre später in Begleitung seiner Partnerin Toba und Nachwuchs Tao der erfolgreiche Umzug nach Dortmund gelang.
„Wow, wir kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus“ – „So viel Sinnlichkeit am Buch“ – „Wunder-wunderschön“ – oder einfach: „Ganz bezaubernd!“ Es gibt Grüße auf Russisch, Koreanisch, Chinesisch… und in Spiegelschrift. Jemand bedankt sich für die anregende Pause zwischen Hausarbeiten schreiben und dem kleinen Koffeinkick im Café der Albertina. Und mancher oder manche hat sich auch an eine eigene Buchillumination gewagt. Weiterlesen →
Eine Universitätsbibliothek ist für angehende und fortgeschrittene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler da. Die Bibliotheca Albertina ist vor zwei Jahren mit verlängerten Öffnungszeiten und einem offenen Magazin den Bedürfnissen der Wissenschaft schon ein ganzes Stück näher gerückt, und nun auch noch dies: Es gibt einen neuen Vortragssaal! Der alte Vortragsraum lag in der zweiten Etage mitten in der Benutzungsebene, der neue liegt jetzt im Erdgeschoss direkt hinter dem (ebenfalls neuen) Café Alibi. Der alte fasste 80 Personen, der neue fast 200.
Der Raum kann für Vorträge und Tagungen bestellt werden und ist für Mitglieder der Universität Leipzig kostenfrei, allerdings müssen die Einzelheiten der Nutzung mit der Öffentlichkeitsarbeit der UB Leipzig abgesprochen werden. Wir sind sehr stolz auf diesen neuen Raum, denn kaum eine andere Bibliothek in Deutschland kann sich rühmen, einen so schönen Saal (in der Architektur von Arwed Rossbach von 1891) zu besitzen, in einer so günstigen Größe und mit neuester Technik.
Die Bibliotheca Albertina wird im Erdgeschoss immer stärker zu einem Scharnier zwischen ruhigem Studieren und Darübersprechen, zwischen Forschen und öffentlicher Darlegung der Forschung. Mit dem Umbau des Westflügels (Vortragssaal und Café) sind die letzten Gelder investiert, die seit Anfang der 1990er Jahre für den Wiederaufbau der Bibliotheca Albertina staatlicherseits zurückgelegt waren. Wir glauben, sie sind gut investiert. Und die hohe Nachfrage nach dem Raum gibt uns Recht. Nach sieben Jahren Umbau Erdgeschoss ein fulminanter Abschluss!
Dieser Ausspruch ziert den Titel der kommenden Kabinettausstellung der Universitätsbibliothek Leipzig in der Bibliotheca Albertina (27. Oktober – 06. Dezember 2015), für deren Konzeption, Gestaltung und Bewerbung Student*innen der Universität Leipzig verantwortlich sind.
Die Redewendung „Das kann doch kein Schwein lesen“ hat bestimmt jeder schon einmal gehört und vielleicht auch häufiger ausgesprochen. Der Sinn scheint bei erster Betrachtung gar nicht so abwegig. Schweine sind des Lesens bekanntlich nicht mächtig. Doch so wirklich tieferen Sinn will der Ausspruch dennoch nicht ergeben.
Stellt sich die Frage, ob eventuell doch mehr dahinter steht und besonders, wo der Ursprung dieses Sprichwortes liegt.
„Das kann doch kein Schwein lesen…!“: Der Ausstellungstitel war für uns Student*innen anfangs genauso wahr wie für die zukünftigen Besucher*innen der Kabinettausstellung der Universitätsbibliothek (27. Oktober–06. Dezember 2015) wahrscheinlich auch.
Die kommende Ausstellung „Das kann doch kein Schwein lesen…! Schriften Europas im Mittelalter“ in der Bibliotheca Albertina ist ein zentraler Bestandteil des Seminars „Paläographie des Mittelalters und der Neuzeit“. Diese Möglichkeit die Prüfungsleistung für das Modul zu absolvieren wurde gut von uns Student*innen angenommen. Sie bietet vor allem die Chance, erste Praxiserfahrungen im Bereich Ausstellungskonzeption zu sammeln.
Am Sonntag, den 7. Juni 2015, standen die Türen der Bibliotheca Albertina weit offen für alle Neugierigen. Und sie kamen. Der Andrang zwischen 10 und 18 Uhr war groß, der Besucherstrom ebbte nicht ab. Alle Benutzungsbereiche waren geöffnet, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beantworteten Fragen und gaben Auskunft.
In der Restaurierungswerkstatt
Besucher in der Dauerausstellung
Digitalisierung live
Warten auf Expertenrat
Lesezeichen herstellen
Andrang im Foyer
Große Hausführung
Vortrag Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider
Leipzigerinnen und Leipziger nahmen erstaunt zur Kenntnis, dass die Bibliothek nicht nur von Studierenden oder Universitätsangehörigen genutzt werden kann und meldeten sich an. Viele wollten die Bibliothek selbständig erkunden oder einen Blick hinter die Kulissen werfen, die Arbeit der RestauratorInnen und BuchbinderInnen kennenlernen, bei Führungen die sonst nicht zugänglichen Magazine betreten oder Digitalisierung live erleben. Die 16 großen beleuchteten Glastafeln, die von den herausragenden Handschriften, den wertvollen Sammlungen und von der Geschichte des Hauses in der Beethovenstraße künden, vorgestellt vom Direktor der UBL, faszinierten die Besucher. Der Papyrus Ebers, der Codex Sinaiticus und die Philosophia wurden in Kurzvorträgen vorgestellt. Kinder waren eifrig dabei, ihre personalisierten Lesezeichen zu basten. Gefragt war auch der Expertenrat. Besitzerinnen und Besitzer alter und vielleicht wertvoller Bücher mussten Geduld mitbringen, ehe sie ihre Bücher auspacken konnten. Für das leibliche Wohl war Dank dem Café Alibi bestens gesorgt.
Viele der Besucherinnen und Besucher verabschiedeten sich mit der Frage: wann gibt es den nächsten Tag der offenen Tür?
Das Gebäude der Bibliotheca Albertina ist schön, es hütet aber auch Geheimnisse. Zuerst das eigene Geheimnis seiner Wiederauferstehung: Es ist in wesentlichen Teilen ein Neubau, der 2002 abgeschlossen wurde. Wer glaubt das? Künftig wird ein Foto der Treppe im Zustand von 1991 alle daran erinnern. Sechs Bilder sind es insgesamt, die im Gang zur Leselounge in den ehemaligen Fensternischen zu sehen sein werden und das Gebäude in alter Schönheit und auch mit Kriegswunden zeigen. Das größte Geheimnis aber sind die Schätze, wahres Weltschrifterbe. Weil es bei uns immer wieder neue Wechselausstellungen gibt, könnte man vergessen, dass gerade dort die seltenen Stücke nur selten auftauchen. Sie bekommen künftig zehn Präsentationstafeln sowohl im Gang vor dem Ausstellungsraum (fünf herausragende Handschriften) wie auch im Gang beim Rückgabeautomat (Eine Bibliothek der Bibliotheken: Die Sammlungsherkünfte werden erläutert).
Im Widerschein der Buchkultur Foto: Caroline Bergter
Tafeln warten auf Hängung Foto: Thomas Kademann
Tafeln warten auf Hängung Foto: Thomas Kademann
Philosophie auf Achse Foto: Christoph Mackert
Alles LED-beleuchtet! Warum das? Weil es schön aussieht, weil es neugierig macht, weil es in einer von Reklame verstellten Welt ein Gegengewicht von Bildern geben muss, die nachdenklich machen.
Andere Gründe? Schauen Sie selbst und lassen Sie es uns wissen. Die Präsentation hochvergrößerter Fotografien ist ein Experiment, das noch niemand gewagt hat. Und wir können es wagen, weil wir die Wüstenrot Stiftung als Unterstützerin gewonnen haben: für das Einmalige, für das Unerhörte, für das Attraktive – für uns!