Bibliothek und Malgarten
Was geschieht da im begrünten Innenhof der Bibliotheca Albertina? Büsche werden gepflanzt, Rasenstücke eingeebnet, Bäume gefällt und vor den Mauern der Kellerfenster Pflanzlöcher ausgehoben.
Moment, denkt sich da der Direktor der Universitätsbibliothek, so geht das aber nicht, davon weiß ich ja gar nichts. Und obwohl der Innenhof zur Benutzung der Hochschule für Grafik und Buchkunst überlassen ist, fragt er nach.
Die kollegiale Antwort von „gegenüber“ verblüfft ihn dann doch einigermaßen:
„[…] Absicht war, entlang dem Drahtzaun etwas Buschwerk anzulegen und auch in der Nähe der Fenster […] dass diese in ihrem Licht nicht beeinträchtigt werden und dass sowohl die innerhalb und außerhalb lebenden Personen sich nicht gegenseitig beobachten können, dass also eine Art Mauer, wie nach der Straße zu, auch nach der anderen Seite geschaffen wird.“
Warum um Himmels Willen soll der Innenhof blickdicht bepflanzt werden? Dies wird schnell deutlich, denn weiter heißt es:
„Der Grund für diesen Plan liegt darin, dass wir beabsichtigen in diesem Garten zu malen und nicht nur Kostümfiguren, sondern auch nackte Menschen.“
Wie bitte? Aktmalerei im Innenhof der Bibliothek? Weiterlesen →