#BibTour: Rechtswissenschaft

BibTour: Rechtswissenschaft

Wo Gruppenarbeitsräume „Parlatorium“ heißen

Stille, immer wieder Stille! Das ist ein Thema, zu dem wir während unseres Besuchs stets zurückkehren. Dafür tritt auch vehement die Fachreferentin Claudia Holland ein, die schon mal eine Etage tiefer in das große Bekleidungsgeschäft im Petersbogen geht, wenn dort die Musik zu laut schallt. Auf leisen Sohlen laufen wir durch die Bibliothek und spüren die konzentrierte Ruhe, ernten auch den ein oder anderen strengen Blick. Uns fällt auf, dass neben drei Gruppenarbeitsräumen vermehrt extra Ruhezonen eingerichtet sind, in denen auf die Benutzung von Laptops verzichtet werden soll. Die Gruppenarbeitsräume heißen hier „Parlatorium“ und tragen ihren Zweck somit im Namen. Sie sind die einzigen Räume, in denen gesprochen werden darf. Weiterlesen →

Blätterleuchten

„Wow, wir kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus“ – „So viel Sinnlichkeit am Buch“ – „Wunder-wunderschön“ – oder einfach: „Ganz bezaubernd!“ Es gibt Grüße auf Russisch, Koreanisch, Chinesisch… und in Spiegelschrift. Jemand bedankt sich für die anregende Pause zwischen Hausarbeiten schreiben und dem kleinen Koffeinkick im Café der Albertina. Und mancher oder manche hat sich auch an eine eigene Buchillumination gewagt. Weiterlesen →

Nimmt der Rückgabeautomat auch Pfandflaschen?

Seit einigen Jahren arbeite ich inzwischen in der Albertina; und wenn man jeden Tag durch die Eingangshalle und die Lesebereiche geht, die Treppen, Winkel und Besonderheiten kennt, dann wird die Pracht und der Zauber dieses Hauses irgendwann zur Selbstverständlichkeit.
Doch jetzt war die Vorschulgruppe meiner Tochter in der Albertina zu Besuch und dreizehn Fünf- und Sechsjährige stiefelten in ihren leuchtenden Verkehrsschutzwesten ins Haus, standen mit großen Augen im Foyer, staunten über alte, riesige, prächtige und vor allem die vielen Bücher und waren sichtlich fasziniert von der Buchtransportanlage, die die Bücher wie von Zauberhand durch das große Haus kutschiert. Ich  stand dabei und war froh, den Kindern beim Staunen zusehen zu dürfen, ihrem Blick zu folgen und die Albertina so durch sie noch einmal neu zu entdecken. Weiterlesen →

Schneller Publizieren mit Preprints

Dauert das Veröffentlichen von Artikeln in den Lebenswissenschaften zu lange? Vom Publizieren im Schneckentempo sprach ein Beitrag im Wissenschaftsmagazin Nature, nachdem in einer Umfrage immerhin ein Viertel der befragten Forschenden angegeben hatte, schon einmal 2-3 Jahre oder länger darauf gewartet zu haben, bis ein Artikel zur Veröffentlichung angenommen wurde.

Abhilfe schaffen könnte da ein Preprint Server – und eine Wissenschaftskultur, die diesen Kommunkationsweg mitträgt. Was unter Physikern, Mathematikern und Informatikern schon ein alter – 35-jähriger – Hut ist (nämlich arXiv.org), ist in den Lebenswissenschaften erst seit ein paar Jahren ein Thema. Weiterlesen →

#BibTour: Campus-Bibliothek

„Books around the clock“

Eine 24-Stunden-Bibliothek, das ist 2008 noch immer ein Novum. Lediglich Dortmund, Karlsruhe und Konstanz als große Universitätsstädte können zu diesem Zeitpunkt mit Öffnungszeiten „around the clock“ bei Ihren Benutzerinnen und Benutzern punkten. Wobei „almost around the clock“, das trifft es wohl eher: in der Universitätsbibliothek Dortmund herrscht dann doch zwischen Samstag, 24 Uhr und Montag, acht Uhr so etwas wie Betriebsruhe. Nicht so bei der Leipziger Campus-Bibliothek. Als sie im Herbst 2009 ihren Betrieb aufnimmt, ist sie an jedem Öffnungstag rund um die Uhr geöffnet. Damit ist sie die erste 24-Stunden-Bibliothek Sachsens. Und noch immer ist sie etwas Besonderes für Studierende aller Fächer: für den Erhalt ihrer 24-Stunden-Bibliothek treten die Studierenden der Universität Leipzig wiederholt ein. Falls nötig, wie 2013, auch mit Sitzblockaden.

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So viel Arbeit und dann liest das keiner …

In Dissertationen stecken nicht nur viele Jahre Arbeit sondern vor allem relevante Forschungsergebnisse. Veröffentlicht aber werden die Arbeiten häufig in Kleinstauflagen, die dann in wenigen Bibliotheken verschwinden. Auch wenn es natürlich ein schönes Gefühl ist, zum Abschluss seiner Dissertationsphase ein gedrucktes Buch mit seinem Namen darauf in den Händen zu halten, das man sich und seinen Eltern ins Regal stellen kann, so bleibt mitunter der Eindruck, dass die Ergebnisse der eigenen Arbeit von der Wissenschaft weitgehend ungesehen bleiben.

Digitale Publikation erhöht die Sichtbarkeit

Wer statt einer Verlagspublikation allerdings den Weg einer Veröffentlichung über den Publikationsserver der Universität geht, spart nicht nur die Druckkostenzuschüsse, die Verzögerungen bei der Veröffentlichung und die mitunter schmerzhaften Kürzungsforderungen der Verlage, sondern macht seine Arbeit vor allem weltweit sehr viel sichtbarer. Die Dissertation ist dann nämlich nicht nur über die Bibliothekskataloge der UBL und der DNB, sondern auch über GoogleScholar, die Open Access-Plattform BASE und Open Access Theses and Dissertations im Volltext auffindbar. Wissenschaftler_innen und am Thema Interessierte können so weltweit frei auf Ihre Forschungsergebnisse zugreifen und diese zitieren.

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Neu 2016: OA PublikationsfondsPLUS

Den Open Access-Publikationsfonds gibt es seit 2014 an der Universität Leipzig, darüber haben wir bereits mehrfach berichtet. Natürlich sind aber OA-Zeitschriften mit autorenseitigen Gebühren nicht der einzige Weg, auf dem man OA publizieren kann.

Oftmals nehmen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Publikationsgeschehen in die eigenen Hände und bauen selbst Zeitschriften, Plattformen, Wikis oder andere Publikationsformen für den wissenschaftlichen Austausch auf – mal mit und mal ohne Hilfe aus der Verlagswelt, aber immer mit viel Engagement und Eigenleistung.

Auch an der Universität Leipzig gibt es einige OA-Publikationsinitiativen. Und seit diesem Jahr können OA-Projekte dieser Art erstmals finanzielle Unterstützung erhalten: Mit dem Open Access-PublikationsfondsPLUS stellt die Universität Leipzig für 2016 Mittel in Höhe von 5.000 EUR zur Verfügung – zur Optimierung und Professionalisierung von OA-Publikationsprojekten.

Alle Informationen zur Antragstellung und zum Prozedere haben wir auf unseren Webseiten für Sie bereitgestellt, für Fragen stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen im Open Access Office gern zur Verfügung. Fachlich begleitet wird der PublikationsfondsPLUS durch Prof. Dr. Barbara Drinck (Erziehungswissenschaften), Prof. Dr. Gereon Müller (Linguistik) und Prof. Dr. Ursula Rao (Ethnologie), die auch über die Förderung der eingehenden Anträge entscheiden werden.

Tendenziöse Rezensionen im UBL Katalog

Die UB Leipzig wurde von einem Nutzer darauf aufmerksam gemacht, dass über ihren Katalog zu einigen Büchern auch Rezensionen angeboten wurden, die als islamfeindlich und rechtsgerichtet aufgefasst werden können. Weil diese Rezensionen nicht aus einer wissenschaftlichen Zeitschrift stammen, sondern aus einem bibliothekarischen Informationsdienst, wurden sie von der UB Leipzig aus dem Katalog entfernt.

Rechtsextreme, geschichtsrevisionistische oder gesellschaftliche Gruppen diffamierende Publikationen werden von der UB Leipzig nicht oder nur zu Forschungszwecken mit eingeschränkter Nutzbarkeit erworben. Über die entsprechenden Verlage wird eine Ausschlussliste geführt.

#BibTour: Orientwissenschaften

Die Bibliothek der vielen Schriften

Die Bibliothek Orientwissenschaften (seit 2020: Regionalwissenschaften) ist in einem ehemaligen Bankgebäude in der Schillerstraße untergebracht. Wir beginnen unseren Rundgang im Keller der Bibliothek, wo sich golden gebundene Gesamtausgaben und alte tibetische Gebetsbücher dicht gedrängt im ehemaligen Tresorraum aufreihen. Das imposante Treppenhaus und die filigran verzierte Wendeltreppe erinnern an den einstigen Glanz der Jahrhundertwende.

Tibetische Gebetsbücher
Tibetische Gebetsbücher

An diesem trüben Herbstmorgen führt uns Ulrich Endruschat, Leiter des Standortes und selbstbezeichneter „Mann der ersten Stunde“ durch die Bibliothek der Orientwissenschaften. Am 4. Oktober 1993 – und dies sei aktenkundig belegt – stand er zum ersten Mal in diesem Gebäude in der Schillerstraße, das sich damals in einem schlimmen baulichen Zustand befand.

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