Grenzenlose Bilderwelt

Codex Sinaiticus und Codex Vaticanus in einer Mirador Oberfläche

Digitalisate sind mittlerweile fester Bestandteil wissenschaftlichen Arbeitens – vor allem historische Dokumente, die bis vor kurzem nur an wenigen Orten verfügbar waren, werden durch ihre digitale Kopie weltweit zugänglich gemacht. Auch die UB Leipzig digitalisiert seit vielen Jahren systematisch, um ihre reichhaltigen Bestände zur Verfügung stellen zu können.

Die Digitalisierung an Bibliotheken hatte jedoch auch häufig zur Folge, dass die Digitalisate nur über die Webseiten der jeweiligen Bibliothek zugänglich waren, was bspw. vergleichende Studien von historischen Quellen erschwerte, ganz zu schweigen vom Auffinden der digitalisierten Quellen überhaupt. Seit 2011 beschäftigt sich eine wachsende Gemeinschaft von Forschungsbibliotheken und Betreibern digitaler Bildarchive mit der Konzeption und Standardisierung einer interoperablen Technologie zur gemeinschaftlichen Bereitstellung von Digitalisaten im Internet. Beteiligt sind neben vielen anderen die Stanford University, die Bodleian Libraries (Oxford University) und die Bibliothèque nationale de France. Die geschaffene Technologie wurde in den vergangenen Jahren in einer ganzen Reihe von Softwareprodukten umgesetzt und ist heute unter der Bezeichnung „International Image Interoperability Framework“ bekannt, kurz IIIF. Weiterlesen →

Tear down this wall!

Über das Suchen und Finden von Open-Access-Artikeln

Schon einmal dringend ein Paper benötigt, und dann auf der Verlagswebseite vor der Paywall gestrandet?

Gerade keine Zeit für die Lieferdienste der Bibliothek, und erst recht keine Lust, 30 € oder mehr an den Verlag für den Download zu bezahlen?

Welche Möglichkeiten gibt es, innerhalb kürzester Zeit zu überprüfen, ob eine Open-Access(OA)-Version des Artikels irgendwo im Netz verfügbar ist?

Wir zeigen hier einige Beispiele: Weiterlesen →

#BibTour: Deutsches Literaturinstitut

„Als Adler und Engel noch von Birken träumten“

Wir sind aufgeregt: es geht in die Schriftstellerschmiede. Und diese hat eine lange Tradition, die bereits 1955 begann. In diesem Gebäude lernen Studierende, wie man Gedichte, Prosa sowie Romane schreibt. Und das mit beachtlichem Erfolg. Viele Alumni seit der Neugründung 1995 und natürlich auch schon vorher, gehören heute zu den bekanntesten Autoren der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur. Entsprechend ehrfürchtig betreten wir das Gebäude und sind sofort bezaubert. Es ist eine wunderschöne Villa, die schon verschiedenen Zwecken diente.

Das Bemerkenswerte an dieser ganzen Bibliothek sind (…) die großen Vitrinen, die vor der Bibliothek stehen. Dort sind die Veröffentlichungen der Absolventen drin. Und da sieht man sehr deutlich wie erfolgreich diese Einrichtung ist, also von Juli Zeh über Clemens Meyer bis zu Saša Stanišić… das sind ja alles DLLer.

Gleich nach dem Betreten stehen wir im Vortragssaal, der ideal ist für Veranstaltungen, insbesondere natürlich Lesungen, und von dem die Tür zur Bibliothek abgeht. Zunächst begeben wir uns aber auf die imposante Treppe und besuchen Prof. Haslinger, den Direktor des Deutschen Literaturinstituts. Er ist sehr zufrieden mit der Bibliothek und der Entwicklung, die sie genommen hat. Angesprochen auf die berühmten Absolventinnen und Absolventen des Instituts, winkt er fast schon ab: „Da kommt noch mehr!“

Wir sind gespannt und freuen uns auf die Bibliothek. Bevor wir diese betreten, werfen wir schon einen kurzen Blick in die Vitrinen, die uns Frau Bauer ans Herz gelegt hat. Sie ist die stellvertretende Direktorin der UB Leipzig und zuständige Fachreferentin. Weiterlesen →

Von Checklisten und Stolpersteinen

Die lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten war ein voller Erfolg

Kurz vor acht erfolgt das letzte „Abklatschen“ der Beteiligten, darunter sind zwölf MitarbeiterInnen der UBL, neun MitarbeiterInnen des Academic Lab, MitarbeiterInnen vom Studentenwerk, vom Hochschulsport und auch vom Zentrum für Lehrerbildung und Schulforschung.

Sie alle nehmen ihre Mappen und heften ihre Namensschilder ans Revers. Dann schwärmen sie aus zu ihren Standorten, die sich alle in den westlichen Teilen der Bibliotheca Albertina befinden. Es soll ja Studierende geben, die ohne Mühe Hausarbeit um Hausarbeit produzieren. Sie sollen auch in dieser Nacht ungestört arbeiten können. Zumal durchgehend geöffnet ist: Sie können bis zum Morgengrauen arbeiten. Es ist ein Experiment, das da in der Zusammenarbeit vom Academic Lab und der Universitätsbibliothek gewagt wurde – und es ist gelungen. Ziel war es, die vielfältigen Angebote in einer Nacht vorzustellen und so auf einen Blick zu präsentieren, wo und wie Studierende beim Verfassen ihrer Hausarbeiten Hilfe und Beratung erhalten können. Weiterlesen →

Gastbeitrag: Mein erster Clubbesuch

Zugegeben, als Studentin der Bibliotheks- und Informationswissenschaft habe ich schon viele Veranstaltungen in Bibliotheken erlebt. Dennoch war mein erster Besuch des Thomasius-Clubs etwas ganz Neues. Deshalb bot es sich an, dass ich während meines Praktikums in der Bibliotheca Albertina einmal vorbeischaue.

Am Anfang war ich nicht sicher, was mich da eigentlich erwarten würde, denn das Wort Club löste eher Gedanken an Partys, Freunde und Vergnügen aus. Diese wollten aber nicht so recht in die heiligen Hallen der Bibliotheca Albertina passen.

Aufschluss gab die clubeigene Website, die offenbarte, dass es schon um Vergnügungen geht, aber eher auf geistiger Ebene.

Getreu dem Motto des Namensgebers, Christian Thomasius, greifen die Mitglieder und Gäste seit über 10 Jahren jeden Monat wissenschaftliche Themen auf, die sie dann diskutieren, analysieren und für sich entdecken. Besonderen Wert legt man dabei auf eine lockere Atmosphäre, die sich seit einem Jahr im Café Alibi (Bibliotheca Albertina) entwickeln darf und noch durch das ein oder andere Bier verstärkt wird. Weiterlesen →

Beck e-Bibliothek

Die Universitätsbibliothek Leipzig hat die Beck e-Bibliothek lizenziert. Die Verlage C.H. Beck und Vahlen bieten in der Beck e-Bibliothek online juristische Lehrbücher an. Das heißt Sie können ab sofort auf über 65 aktuelle Titel aus den Gebieten Zivilrecht, Öffentliches Recht und Strafrecht zugreifen. Die Lehrbücher sind unbegrenzt und jederzeit auf dem Campus verfügbar, nicht jedoch über VPN.  Die Beck e-Bibliothek ist voll verlinkt mit beck-online, so dass juristische Sachverhalte mit zeitgemäßem Medieneinsatz umfassend bearbeitet und gelöst werden können. Zusätzlich zu den Hand- und Lehrbüchern sind die Zeitschriften Controlling, Marketing und WiSt online.

Schreib(t)räume werden wahr

Am 16. Januar 2017 war es soweit: Die ersten Promovierenden konnten die neuen Arbeitsplätze in der Bibliotheca Albertina beziehen. Zusätzlich zu den acht Carrels in der Albertina und den vier Carrels in der Campus-Bibliothek gibt es seit diesem Jahr den sogenannten Promovierendenarbeitsraum. Eingerichtet wie ein moderner Workspace sind zwölf Arbeitsplätze entstanden, ausgestattet mit  großzügigen Schreibtischen, jeweils einem PC mit zwei drehbaren Bildschirmen sowie Apothekerschränken und Regalen. Damit bieten die Arbeitsplätze in luftiger, heller Atmosphäre genügend Raum für individuelle „Schreib-Räume“.

„Zusammen und doch allein“ ist also das Motto derer, die nach der ersten Bewerbungsrunde das Glück hatten, einen dieser Plätze zu erhalten. Vorzugsweise werden sie an Promovierende der Geistes- und Sozialwissenschaften vergeben, da diese häufig nicht in strukturierte Doktorandenprogramme eingebunden sind. Buchen kann man die Plätze für sechs Monate, eine Verlängerung ist nicht möglich. Damit heißt es im Sommer in einer neuen Bewerbungsrunde wieder: Neues Spiel, neues Glück.

Über unser gesamtes Serviceangebot für Promovierende an der Universität Leipzig können Sie sich hier informieren.

In dulci iubilo

Wer kennt es nicht, dieses wunderbare, meist zweisprachig gesungene Weihnachtslied?  Was aber kaum einer weiß: die Universitätsbibliothek Leipzig besitzt eine literarische Sammelhandschrift aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, die Text und Melodie und also das älteste schriftliche Zeugnis dieses Liedes überliefert.

Das Äußere der Handschrift deutet darauf hin, dass sie oft benutzt wurde:  Vom Bücherwurm zerfressene Holzdeckel sind umschlossen von grobem Schweinsleder, das ohne Verzierung blieb und eindeutige Gebrauchsspuren aufweist. Das Leder ist fleckig und speckig, an einer Stelle abgerissen, überdies sind die Holzkanten bestoßen. Offensichtlich konnte man einst gar nicht genug davon kriegen, den Band zur Hand zu nehmen und die Lieder daraus zu singen. Neben diesem ist ein ein weiteres Weihnachtslied enthalten: „Josef, liber neve myn“.  Außerdem gibt es noch ein Osterlied, ein Mariengedicht und eine Liebesklage in Form einer Minnerede (!).  Alle Texte sind auf ostmitteldeutsch geschrieben, der Schreibsprache, wie sie für unseren Raum typisch war.

In den Bestand der Universitätsbibliothek gelangte der Band bereits in den 1540er Jahren aus einer der aufgelösten Klösterbibliotheken in der Umgebung. Die Papierhandschrift wird heute in den Sondersammlungen aufbewahrt.

In dulci iubilo… „in süßer Freude“, so beginnt es, dieses alte Kirchenlied für die Weihnachtszeit, dessen Abbildung Sie im Folgenden bewundern können: Weiterlesen →

Was hat Syrien mit der Bibliotheca Albertina zu tun?

Zum Beispiel: Im Besucherbuch unserer aktuellen Ausstellung „Textkünste“ schreibt ein Syrer freundliche Worte. Jemand kommentiert „Go home!“. Darauf reagiert wiederum ein weiterer Ausstellungsbesucher: „Schäm Dich!!!“ 

In unserem Besucherbuch gibt es eine ganze Reihe von Einträgen, die ein vielfältiges Meinungsspektrum abbilden. Auch mehr oder weniger begabte Zeichner haben sich verewigt. Aber eine solche direkte politische Meinungsäußerung wie „Go Home!“ macht uns betroffen. Gut, dass dies nicht unwidersprochen blieb.

Was noch hinzukommt: die Gestalterin unserer Ausstellung Dona Abboud ist Syrerin. Die Absolventin der HGB hat für uns schon mehrere Ausstellungen gestaltet (beispielsweise „Römers Garten“) – mit dem Katalog „Textkünste“ hat sie im Oktober ihr Meisterstück vorgelegt. Seine moderne Gestaltung sorgt für Diskussionen, die wir begrüßen. Dona Abboud ist vielleicht einigen bekannt, denn sie hat gerade ein Buch über ihre Heimat Syrien veröffentlicht, das u.a. in der LVZ am 14. Dezember ausführlich besprochen wurde.

So sind wir selbst mit einer Ausstellung, die in das 15. Jahrhundert zurückführt, tagesaktuell, immer auch gegenwärtig. Wir alle kennen die Bilder aus dem kriegszerstörten Syrien. Ich wünsche mir, dass bald andere zu sehen sein werden, bessere und friedlichere.

Mit diesen Gedanken in der Adventszeit, Ihr Ulrich Johannes Schneider

Das Urheberrecht, ein nicht unterzeichneter Rahmenvertrag und seine Folgen

Aktuell: Die aktuelle vorweihnachtliche Entwicklung auf dem Weg zu einer tragbaren Lösung der § 52a UrhG Problematik sieht nun zunächst eine Verlängerung der Regelung nach altem Stand vor.
Die Bereitstellung urheberrechtlich geschützter Werkteile über Lernplattformen ist bis zum 30. September 2017 wie bisher möglich, die im Blogbeitrag folgenden rechtlichen Informationen sind bis dahin unbeachtlich.


Wie Sie aus dem Schreiben des Prorektors für Bildung und Internationales zum § 52a UrhG vom 30. November 2016 entnehmen konnten, wird die Universität Leipzig, wie viele andere Hochschulen auch, dem Rahmenvertrag mit der VG Wort nicht beitreten. Die Gründe wurden in diesem Schreiben ausführlich dargelegt.

Zwar haben Ende vergangener Woche Hochschulrektorenkonferenz, Kultusministerkonferenz und VG Wort bekanntgegeben, bis zum Jahresende 2016 einen einvernehmlichen Lösungsvorschlag vorzulegen, bis dahin gilt jedoch: Ab dem 01.01.2017 dürfen urheberrechtlich geschützte Textwerke nicht mehr in digitalisierter Form auf den Lernplattformen bereitgestellt werden. Auch müssen bis zum 31. Dezember 2016 Texte, die in vergangenen Semestern im Rahmen von Lehrveranstaltungen öffentlich zugänglich gemacht wurden, aus den Lernplattformen entfernt werden.

Wir möchten darüber informieren, was in Zukunft noch möglich ist: Weiterlesen →