Jobsuche, Gerichtsprozesse, Partnerwahl

Wie man Probleme im römischen Ägypten löste

Fragen nach dem Ergreifen des richtigen Berufs, dem Ausgang von Klagen vor Gericht oder ob die Partnerwahl zu einem erfüllten Leben führen würde, beschäftigten Menschen in der Antike wie heutzutage. P.Lips.Inv. 148 und 1082 sowie P.Lips.Inv. 2207, zwei griechische Papyrusfragmente der Leipziger Universitätsbibliothek aus Ägypten, enthalten Antworten zu knapp 100 Fragen des täglichen Lebens. Sie sind Teil eines komplexen Orakels, das in zahlreichen antiken und mittelalterlichen Textfragmenten erhalten ist. Ist auch Ihre Frage dabei?

Referentin: Dr. Franziska Naether (Universität Leipzig)
Aufzeichnung des Vortrags vom 20. Oktober 2020

Digitaltag: Digitalisierung in Kultureinrichtungen

Mitschnitt der Diskussion

Museen, Bibliotheken und Archive digitalisieren sich – das führt zu Veränderungen, bietet neue Möglichkeiten und stellt ungewohnte Herausforderungen. Vertreter*innen verschiedener Leipziger Kultureinrichtungen diskutieren Fragen aus dem breiten Themenspektrum von Social Media über die Präsentation von Sammlungen im Internet bis hin zur Veröffentlichung von Open Data.

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Papyri und Odysseen

Am 12. Mai 2020 hätte ein weiterer Abend der Vortragsreihe zu einzelnen Papyri und Ostraka aus der Universitätsbibliothek Leipzig „Arbeit bezahlt. Sklavinnen frei! Gott verleugnet?“ stattfinden sollen. Wie alle UB-Veranstaltungen im Mai wurde er vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie abgesagt.

Tom Seyferth
(Foto: Lydia Rech)

Der Referent Tom Seyferth, der im Wintersemester 2019 ein Praktikum an der Papyrus- und Ostrakasammlung absolvierte und nun kurz vor dem Abschluss seines Masterstudiums der Klassischen Philologie, Philosophie und Kulturwissenschaften steht, hat den folgenden Blogbeitrag verfasst und macht schon jetzt neugierig auf den Nachholtermin, den es für seinen Vortrag mit Sicherheit geben wird. Seine Bereitschaft dazu hat Tom Seyferth schon erklärt; danke dafür!

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#ClosedButOpen: Einblicke in die Ausstellung „Von der Schönheit und den Leiden der Pferde“

Eigentlich würden wir im Moment in der Bibliotheca Albertina und in der Galerie im Neuen Augusteum die große Doppelausstellung „Von der Schönheit und den Leiden der Pferde“ zeigen. In der Albertina würden die Blicke über die historischen Pferdebücher gleiten, manchmal würde das leise Klappern von Hufen zu hören sein und in der Galerie würde ein Pferdeskelett grüßen, knapp drei Meter lang und zwei Meter hoch, das auf Instagram noch vor der Eröffnung auf den Namen „Pferdinand“ getauft worden war.
Die Eröffnung konnten wir am 4. März noch mit 200 Gästen feiern. Auf die restlichen Besucher*innen, die Pferdespezialist*innen, Pferdeliebhaber*innen und anderen Neugierigen muss die Ausstellung nun etwas länger warten. Weiterlesen →

Wie heiratet man eine Nymphe?

Interview mit Prof. Dr. Marco Frenschkowski, Professor an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig und Kurator der Ausstellung „Zauberbücher. Die Leipziger Magica-Sammlung im Schatten der Frühaufklärung“ (Website: ub.uni-leipzig.de/zauberbuecher).

Die Ausstellung kann vom 15. November bis 16. Februar 2020 in der Bibliotheca Albertina täglich von 10 bis 18 Uhr besucht werden. Eintritt frei.

Veranstaltungstipp: „Ein Traum von großer Magie“ ein literarisch-musikalischer Abend am 10. Dezember 2019 – weitere Informationen.

Fragen:

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Vom Mythos leben und nicht von der Stückzahl

Auszug aus dem Gespräch von Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider (UJS), Direktor der UB Leipzig, mit Barbara Kalender (BK) und Jörg Schröder (JS) vom MÄRZ Verlag. Die vollständige Fassung ist im Katalog unserer Ausstellung „Politische Literatur & unpolitische Kunst. 50 Jahre MÄRZ Verlag – 100 Jahre Karl Quarch Verlag“ (Ausstellung noch bis 3.11.2019) abgedruckt, erhältlich als Museumsausgabe in der Bibliotheca Albertina oder über den Leipziger Universitätsverlag.
Erleben Sie Barbara Kalender und Jörg Schröder live am 15. Oktober 2019 um 20 Uhr im Gespräch mit Jan-Frederik Bandel im Café Alibi, Bibliotheca Albertina. Der Eintritt ist frei.

UJS:  Meine erste Frage an Sie beide wäre, was Sie sich davon erhoffen, dass die Dinge jetzt in einer Bibliothek liegen, wo sie im Prinzip allen zugänglich werden. Was sollen die Leute in 30 oder 40 Jahren finden, wenn sie auf Ihre Sachen stoßen?

BK: Ich würde mich freuen, wenn sie etwas vom Leben in der Jetztzeit erfahren und zwar auch von der ökonomischen Seite, deshalb liefern wir die Einkommenssteuer und die Bankauszüge ein. So kann man erfahren, wie es wirklich war, und nichts wird beschönigt. Oft werden die finanziellen Probleme beim Erzählen über das Verlegen von Büchern einfach weggelassen. Nur ganz wenige Autoren wie z. B. Arno Schmidt haben darüber geschrieben.

JS: Ich möchte das ergänzen und sagen, dass in vielen Analysen über Literatur und Medien eben dieser Aspekt, den Barbara angesprochen hat, vernachlässigt wird. Das erinnert mich dann immer an den Disko-Nebel, der ja erfunden wurde, damit man nicht sieht, wie die Füße sich bewegen. Und Literatur ist ein weites Feld. Aber wenn man von Büchern redet, dann darf nicht fehlen: Bücher müssen nicht nur produziert, sondern auch bezahlt werden.

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Das war Leipzig liest 2019

Fotos: Thomas Kademann und Lukas Wortmann

Kontroverses bewahren: Skizzenbücher von Fischer-Art in der UB Leipzig

Am 7. März 2019 wurde in der Bibliotheca Albertina die Wechselausstellung „Studium – Reisen – Projekte. Skizzenbücher von Fischer-Art“ in Anwesenheit des Künstlers feierlich eröffnet. Wie angesichts der polarisierenden Wirkung, die Fischer-Art (nicht nur) in Leipzig hat, zu erwarten war, erhielten wir im Nachgang viele positive Reaktionen auf die Ausstellung – wurden allerdings auch wiederholt gefragt, warum die UB Leipzig den Skizzenbüchern von Fischer-Art überhaupt eine Ausstellung widmet. Als Antwort auf letztere Frage folgt an dieser Stelle die unveränderte Eröffnungsrede, die Dr. Christoph Mackert, Leiter des Handschriftenzentrums an der UB Leipzig, am 7. März gehalten hat. Weiterlesen →

Digitales Buchmuseum

Ein Projektseminar zu einer Online-Präsentation

Dem aufmerksamen Auge in der Universitätsbibliothek Leipzig ist es nicht entgangen: Regelmäßig werden in der Bibliotheca Albertina Ausstellungen zu Themen rund um Werke aus dem Bestand präsentiert. Für die Besucherinnen und Besucher ist dies ein absolutes Highlight.

Wie präsentiert man Bücher digital?
Wie vielerorts stellt sich auch der Universitätsbibliothek seit geraumer Zeit die Frage, wie die Inhalte dieser Ausstellungen elektronisch nutzbar gemacht und vor allem wie sie über die Grenzen Leipzigs hinaus einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden können. Der Idee eines Digitalen Buchmuseums sind Studierende der Universität Leipzig in einem gleichnamigen Seminar im Sommersemester 2018 nachgegangen. Unter der Leitung des Bibliotheksdirektors Prof. Ulrich Johannes Schneider untersuchten 24 Masterstudierende diese Option und entwickelten eigene Entwürfe zu der Kernfrage: Wie können Bücher digital ausgestellt werden? Weiterlesen →

Frohe Weihnachten 2018

Ein Auszug aus dem Thomas-Graduale, gesungen vom Leipziger Ensemble Nobiles anlässlich der Einweihung der neuen Hörstation im Foyer der Bibliotheca Albertina.

Das sogenannte Thomas-Graduale ist eine der wenigen liturgischen Handschriften in Ostmitteldeutschland, welche die Reformation überlebt haben – und eine der ältesten. Der Codex enthält als Hauptteil ein Graduale mit den liturgischen Gesängen für die Messfeier und ist nach dem Schriftbefund im 1. Viertel des 14. Jahrhunderts entstanden, wahrscheinlich im oder für das Augustinerchorherrenstift St. Thomas in Leipzig. Es ist damit die früheste vollständige Quelle zum kirchlichen Gesang in Leipzig. Die Handschrift dürfte für den Gebrauch durch den Kantor als Leiter des bis heute fortbestehenden Schulchores an St. Thomas bestimmt gewesen sein, da sie auch eine Reihe wichtiger musiktheoretischer und notationskundlicher Texte enthält. Mit der Kirchenbibliothek von St. Thomas in Leipzig gelangte das Thomas-Graduale 1930 als Depositum der Sächsischen Landeskirche in die Universitätsbibliothek Leipzig.

Rückblick 2018

Auch in diesem Jahr konnten wir wieder abwechslungsreiche Veranstaltungen und Ausstellungen verwirklichen: das Festkolloquium zum 475. Geburtstag der Universitätsbibliothek mit anschließendem Jubiläumsempfang, die große Ausstellung „GELDKULTURERBE. 300 Jahre Münzsammlung der UB Leipzig“ (täglich noch bis 1. Januar 2019) und die Ausrichtung des bundesweit renommierten Kultur-Hackathons „Coding da Vinci“, um nur einige zu nennen.

In diesem Jahr haben wir außerdem unsere Blogreihe „Sieben Fragen an…“ gestartet, die im kommenden Jahr – wie auch „475 Jahre UB Leipzig“ – hier ihre Fortsetzung finden wird.

Die Universitätsbibliothek Leipzig wünscht frohe Weihnachten und einen friedlichen Jahresausklang.