Erschließung und Teildigitalisierung der Bibliothek der Annenkirche in Annaberg durch die Universitätsbibliothek Leipzig

Mit Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und mit Unterstützung des sächsischen Landesdigitalisierungsprogramms (LDP) wird bis zum Frühjahr 2023 die Kirchenbibliothek der Annenkirche in Annaberg an der Universitätsbibliothek Leipzig katalogisiert. Rund 10 Prozent der Titel im Umfang von 52.000 Seiten werden darüber hinaus digitalisiert und im Internet veröffentlicht. Dabei handelt es sich um diejenigen Bücher, die in den deutschen Nationalbibliographien „Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts (VD16)“ und „Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts (VD17)“ noch nicht nachgewiesen sind und demzufolge bisher ein Desiderat darstellten. Neben den Druckschriften sollen auch 150 Fragmente mittelalterlicher Handschriften erschlossen und ebenfalls digitalisiert werden. Bei diesen Makulaturfragmenten handelt es sich um von den Buchbindern wiederverwendeten mittelalterlichen Pergamenthandschriften. Sowohl die Erschließungs- als auch Bilddaten der Fragmente sollen im Handschriftenportal (HSP) bereitgestellt werden.

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Bibliothek des Lebens

Jörg Graf ist an der Universitätsbibliothek Leipzig Leiter der Restaurierung.

Zwischen Sandschichten das Leben der Zeit lesen

Mit dem ersten Satz für diesen Beitrag habe ich mich recht schwergetan. Es gibt so viel zu berichten und gerade deshalb fällt es schwer zu beginnen. Doch dann begegnet mir in der Wochenzeitung ,,Die Zeit‘‘ die wunderschöne Textzeile mit den Worten ,,eine Bibliothek des Lebens‘‘. Diese Worte beschreiben am besten, warum ich für 12 Tage nach Ägypten reisen durfte. Eine Reise von der Universitätsbibliothek Leipzig in eine andere Art von Bibliothek, nämlich in die spätantike, koptische Klosteranlage Deir el-Bachit in Theben-West / Dra’ Abu el-Naga.

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Ein Buch ohne Verlag veröffentlichen?!

Interview mit zwei Open-Access-Herausgeber*innen

Wissenschaftliche Bücher werden von Wissenschaftler*innen immer häufiger in Eigenregie ohne Hilfe aus der Verlagswelt veröffentlicht, sei es, indem sie verlagsunabhängige Open-Access-Verlagsinitiativen gründen (beispielsweise den Zusammenschluss ScholarLed) oder ihre Publikationsprojekte auf institutionellen beziehungsweise Fachrepositorien im Open Access (OA) realisieren. Das verlangt immer viel Engagement und Eigenleistung seitens der Autor*innen! Die Universität Leipzig begrüßt solche verlagsunabhängigen OA-Initiativen ihrer Angehörigen und unterstützt die Umsetzung von fachlich hochwertigen und nachhaltigen OA-Projekten seit mehreren Jahren finanziell mit dem OA-PublikationsfondsPLUS.

Im September dieses Jahres konnte so wieder eine neue OA-Veröffentlichung mit einer Förderung aus diesem Fonds erscheinen. Der Sammelband „Muslimisches Leben in Ostdeutschland“ versammelt Beiträge von 15 mehrheitlich jungen Wissenschaftler*innen und wurde auf dem Publikationserver der Universität Leipzig öffentlich frei zugänglich gemacht.

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Open Access Week 2021 – für eine offene und faire Wissenschaft

Vom 25. bis 31. Oktober 2021 findet die jährliche internationale Open Access Week statt. Das diesjährige Thema lautet „It Matters How We Open Knowledge: Building Structural Equity“. Hier wird auf die UNESCO-Empfehlung zu Open Science Bezug genommen, die eine faire, gleichberechtige Beteiligung aller fordert, die Wissen produzieren oder nutzen wollen. Wissen und Information sollen für jede und jeden zugänglich sein, unabhängig von Nationalität, Geschlecht, Alter, Einkommen, Karrierestatus, Disziplin, Sprache, Religion, ethnischer Zugehörigkeit und ähnlichen Faktoren.

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Wissenschaftlich Arbeiten am Strand!?

Mit digitalen Angeboten für die Kommunikations- und Medienwissenschaften erfolgreich in den Sommerferien durchstarten

Ein weiteres digitales Semester nähert sich dem Ende und schon wieder stehen diverse Haus- oder Abschlussarbeiten an. Zwar bieten wir inzwischen in allen Standorten der Universitätsbibliothek Leipzig (UBL) wieder längere Öffnungszeiten an; durch die zahlreichen digitalen Angebote muss man die Sommerferien aber nicht zwingend in der Bibliothek verbringen und kann auf große Teile der benötigten Literatur von überall zugreifen. Wie das geht, erklären wir in diesem Beitrag, indem wir einen Überblick über die  wichtigsten Recherchemöglichkeiten für die Kommunikations- und Medienwissenschaften geben. Das Prinzip gilt aber eigentlich für alle Fächer gleichermaßen. Einem kreativen Sommerurlaub steht also nichts mehr im Wege!

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Sieben Fragen an… Vincent Walter

Viele unserer Projekte vollziehen sich naturgemäß hinter verschlossenen Türen, was natürlich auch an den wertvollen Objekten liegt. Natürlich weiß die Community zum Beispiel von unserem Projekt der Erschließung von koptischen Papyrusfragmenten. Aber vielleicht noch nicht jeder hier in Leipzig. Wir finden das Thema sehr faszinierend und haben von den vielen Fragen, die wir hatten, sieben an unseren Kollegen Vincent Walter gestellt. Wir freuen uns sehr, dass er uns sein komplexes Arbeits- und Forschungsfeld so spannend und unterhaltsam nahe gebracht hat. Ein Riesendankeschön an ihn für diesen charmanten Beitrag! Und wenn er auflegt, möchten wir dabei sein …

1. Sie sind im Projekt „Erschließung und Digitalisierung koptischer Papyri (sog. K-Tafeln) im Bestand der Papyrus- und Ostrakasammlung der Universitätsbibliothek Leipzig“ angestellt. D. h. Sie sind Papyrologe, von denen es in Deutschland nur etwa 50 gibt, richtig? Wie sind Sie darauf gekommen, diesen Berufszweig einzuschlagen?

Zur Zahl der in Deutschland tätigen Papyrolog*innen kann ich ehrlicherweise gar nichts sagen, da die Papyrologie ja nur an ganz wenigen Orten als eigenständiges Fach geführt wird und sich außerdem anhand der jeweils untersuchten Sprache noch in diverse Subdisziplinen aufgliedert, sodass die meisten Kolleg*innen an ganz unterschiedlichen Institutionen arbeiten. Aber es handelt sich in jedem Fall um eine recht überschaubare Anzahl, ja.

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Eine Synagoge in der Bibliothek. Die Geschichte der Leipziger Lehrsynagoge

Ein Gastbeitrag von Dr. Anke Költsch

Vom 27.06. bis 04.07.2021 wird die Jüdische Woche in Leipzig zum 14. Mal gefeiert. Das Fest für jüdische Kunst und Kultur hat die UB Leipzig zum Anlass genommen, ihre historischen Verknüpfungen mit dem Judentum näher in den Blick zu nehmen. Die Geschichte der sogenannten Lehrsynagoge an der UB Leipzig im 18. Jahrhundert wird daher im Folgenden näher beleuchtet.

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Wenn’s am schönsten ist, soll man weitermachen

Ein Rückblick auf die Anfänge des Leipziger Handschriftenzentrums von Falk Eisermann, von 2002 bis 2007 Mitarbeiter am Handschriftenzentrum der UBL, seit Juli 2007 Leiter des Referats Gesamtkatalog der Wiegendrucke/Inkunabelsammlung an der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz.

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Leipziger Handschriftensommer

In unserer Blogserie zu 20 Jahre Handschriftenzentrum Leipzig kommen diesmal zwei Absolvent*innen der Alfried Krupp-Sommerkurse für Handschriftenkultur zu Wort, die vom Handschriftenzentrum seit 2011 üblicherweise alle zwei Jahre ausgerichtet werden.

Eva Ferro hat am Sommerkurs 2011 teilgenommen. Schon während des Studiums in Verona und Freiburg beschäftigte sie sich mit mittelalterlichen Handschriften. Derzeit ist sie als Wissenschaftliche Bearbeiterin am Handschriftenzentrum der WLB in Stuttgart tätig. Dass sie heute ihrer Begeisterung und Leidenschaft für die mittelalterlichen Codices im Berufsalltag nachgehen darf, verdankt sie, wie sie selbst sagt, auch dem Leipziger Sommerkurs.

Michael Schonhardt, Kursteilnehmer des Jahres 2013, ist ebenfalls den Handschriften treu geblieben. Nach seiner Dissertation zu mittelalterlichen Bibliotheken und astronomischen Handschriften arbeitet er heute zwischen Pergament und Digitalität im Akademieprojekt Burchards Dekret Digital an den Möglichkeiten der digitalen Handschriftenerschließung.

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