Eine Dissertation reist um die Welt – und kommt zurück nach Leipzig

Vor einigen Wochen erreichte uns im Open Science Office eine ungewöhnliche Anfrage aus der Universitätsbibliothek Alberta, Kanada. Die Bibliothekarin fragte für eine ehemalige Studentin an, ob wir die Dissertation ihres Großvaters auf dem Publikationsserver der Universität Leipzig veröffentlichen würden. Nun werden auf dem Publikationsserver neben Artikeln, Forschungsberichten etc. fast täglich Dissertationen veröffentlicht, das allein war also nicht ungewöhnlich – doch diese Dissertation war schon 1914 entstanden, handschriftlich verfasst und ihr Verfasser längst verstorben!

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Die 13½ Standorte der UB Leipzig

oder: ein Jahr Bibliotheksvolontariat

Zu den Dingen, die mir meine Vorgängerin im Volontariat, Jeannine Kunert, besonders nachdrücklich eingeschärft hat, gehörte folgende einfache Formel: Albertina ≠ UBL.

Natürlich ist die Bibliotheca Albertina mit ihrer prachtvollen Fassade und ihrer wechselhaften Geschichte ein Stück weit das ‚Gesicht‘ der Universitätsbibliothek, aber sie ist eben nur ein Teil eines größeren Ganzen.

Im Laufe des ersten Jahres meines Volontariats hatte ich die Gelegenheit, auch die anderen Teile der Bibliothek kennenzulernen – wenn auch bei weitem nicht so intensiv und ausführlich wie die Albertina. Da ich erst im Herbst 2022 nach Leipzig gezogen bin, war die Reise durch die verschiedenen Standorte zugleich eine Erkundungstour durch eine mir immer noch vielerorts unbekannte Stadt. Mit anderen Worten: ein Abenteuer.

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Theologie an der Universität Leipzig

Der Nachlass Prof. Dr. Martin Petzoldts (1946–2015) an der Universitätsbibliothek Leipzig

Im Januar 2023 übernahm die Universitätsbibliothek Leipzig Bücher und Unterlagen aus dem Nachlass von Martin Petzoldt. Der Theologe und Universitätsprediger war eine wichtige Persönlichkeit der Universität Leipzig und spielte eine entscheidende Rolle bei der Neugründung der Universität Leipzig nach 1989, wofür ihm die Casper-Borner-Medaille verliehen wurde.

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Baumaßnahmen in der Bibliotheca Albertina

Etwas zur Endgültigkeit der Vorläufigkeit

Wer in den vergangenen 7–8 Jahren in der Bibliotheca Albertina gearbeitet, geforscht, gelernt, Bücher verfasst oder zum Lesen abgeholt oder einfach sich zum Gedankenaustausch mit Gleichgesinnten getroffen hat, die oder der muss es gehört, gesehen, gespürt, ja sogar gerochen haben. Hier wurde gebaut, und zwar nicht oberflächlich im Kleinklein, sondern richtig gründlich in den Tiefen und überall…

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Zeit einkapseln

Ende 2023 feierte die Universitätsbibliothek Leipzig (UBL) ihren 480. Geburtstag. Sie geht also auf die 500 zu! Mit Blick auf dieses Jubiläum haben die aktuellen Kolleg*innen eine Zeitkapsel befüllt – als Gruß in die Zukunft an diejenigen, die sich dann um die Belange der Universitätsbibliothek kümmern. Die Zeitkapsel wurde im Rahmen des Jahresempfangs der Bibliothek präsentiert und verschlossen.

Zahlreiche Kolleg*innen haben die Kapsel mit ihren schriftlichen Beiträgen, aber auch mit ganz handfesten Artefakten wie Stempeln oder Buchsignaturen befüllt. Sie haben ihren heutigen Arbeitsplatz beschrieben, das, was heute bewegt. Sie haben versucht, sich die Bibliothek in 20 Jahren vorzustellen und sie haben Wünsche für die Zukunft aufgeschrieben.

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Das Jahr 2023

Vom Jahr 2023 sind noch Silvester, Weihnachten und ein paar wenige Tage Adventszeit übrig. Für mich persönlich geht ein besonderes Jahr zu Ende, das erste ganze Jahr als Direktorin der Universitätsbibliothek Leipzig. Es war ein sehr volles und gleichzeitig sehr kurzes Jahr, geprägt von vielen Menschen und Themen.

Die UBL habe ich in den nun fast schon 14 zurückliegenden Monaten als eine Einrichtung kennen gelernt, die sich in allen Bereichen anspruchsvolle Ziele setzt und versucht, diesen gerecht zu werden. Es sind drei Paradigmen, durch die sich mehr oder weniger alles, was wir in der Bibliothek tun, abdecken lassen.

Während der Amtseinführung im Dezember 2022 in der ersten Reihe v. l. n. r.: Charlotte Bauer (stellvertretende Direktorin der UBL), Dr. Anne Lipp und Prof. Dr. Eva Inés Obergfell (Rektorin der Universität Leipzig). Foto: Janine Kittler
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Von weißen Bären, Elfen und ängstlichen Lehrern

Viele Bücher liegen übereinander

Ukrainische Literatur an der Universitätsbibliothek Leipzig: Bestände, Veranstaltungen, Kooperationen

Im vorigen Jahr haben wir uns sehr über den Besuch der ukrainischen Kolleginnen aus der Ukraine gefreut und hier darüber berichtet. Fast anderthalb Jahre später hat sich leider an der Kriegssituation nichts geändert, aber unsere Kooperationen mit ukrainischen Wissenschaftler*innen konnten erweitert und ausgebaut werden. Während der Leipziger Buchmesse 2023 fand eine Veranstaltung statt, die durch unsere Kollegin Frau Dr. Sophia Manns-Süßbrich organisiert wurde, die auch die Moderation übernahm. Vasyl Cherepanyn, ein ukrainischer Kulturwissenschaftler unterhielt sich mit Kolleg*innen aus deutschen, schweizerischen und österreichischen Bibliotheken darüber, wie es weiter gelingen kann, Unterstützung zu leisten und der ukrainischen Literatur und Kultur noch mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Aber auch das sogenannte „Westsplaining“ [siehe dazu insbesondere diese Publikation] spielte eine große Rolle: Wenn Menschen in Westeuropa glauben, die Situation besser einschätzen zu können, bzw. sogar die Lösung kennen, wird eine Auseinandersetzung auf Augenhöhe unmöglich. Einen Mitschnitt des Gespräches können Sie hier abrufen.

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Karten katalogisieren

Fotocollage

Die Sammlung kartographischer Materialien der UBL und ihre Erschließung

Dass die Universitätsbibliothek Leipzig (UBL) nicht nur gedruckte und elektronische Bücher beherbergt, sondern Sammlungen verschiedenster Materialgruppen zu ihrem Bestand gehören, ist sicher bekannt. Neben Papyri und Ostraka, Handschriften, historischen Drucken, Gebrauchsgraphik und Münzen zählen auch über 10.000 kartographische Objekte aus der Zeit zwischen 1502 und 2021 zu den sogenannten „Sonderbeständen“ der UBL – genau kann man die Anzahl nicht bestimmen, da es in den Magazinen der UBL nicht wenige Karten gibt, die noch gar nicht erschlossen sind und daher in über den Katalog ermittelten Statistiken nicht auftauchen.

Eine Person steht neben einem großen grauen Schubladenschrank. Ein Schubfach ist geöffnet, darin liegen mehrere zusammengerollte Landkarten.
Frau Flöth beim Öffnen eines Schubkastens mit gerollten Wandkarten im Magazin

Unsere Kollegin Angelika Flöth arbeitet bereits seit 1991 an der UBL und ist seit vielen Jahren innerhalb des Bereichs Bestandsentwicklung und Metadaten, AG Retrokatalogisierung, für die Erschließung des kartographischen Bestands der UBL verantwortlich. Dieser Blogbeitrag basiert auf Gesprächen mit Frau Flöth und versucht, einen Blick hinter die Kulissen der bibliothekarischen Arbeit mit den Karten der UBL zu gewähren: Was verbirgt sich hinter dem Kartenbestand der UBL eigentlich genau? Und wie funktioniert die Katalogisierung kartographischer Materialien?

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Der XV. IADA-Kongress zu Gast in Leipzig

Blick in das Foyer der Bibliotheca Albertina. Im Vodergrund sieht man ein Plakat zum IADA-Kongress.

Die UBL als Gastgeberin und unverzichtbarer Knotenpunkt für Restaurator*innen aus aller Welt

Aller vier Jahre findet er statt: der internationale Kongress für Archiv-, Bibliotheks- und Grafikrestaurator*innen und dieses Mal so nah wie noch nie. Halle und Leipzig waren im Oktober 2023 Gastgeberstädte für die XV. Ausgabe der renommierten Veranstaltung. Im Anschluss an drei Tage mit vielfältigen Fachvorträgen, die in der Georg-Friedrich-Händelhalle (Halle/S) stattfanden, luden am 19. und 20. Oktober zahlreiche Institutionen beider Städte zu Projektpräsentationen und Workshops aus dem Berufszweig der Papierrestaurator*innen ein. Mit über 120 Besucher*innen in nur zwei Tagen war die Universitätsbibliothek Leipzig (UBL), genauer gesagt der Standort Bibliotheca Albertina, ein äußerst attraktiver Anlaufpunkt für die Expert*innen. Fünf Veranstaltungen gewährten Einblick in die Bearbeitung von seltenen Seidenrollen aus den Beständen der UBL, die Herstellung und Installation der Papyrus Ebers Replik, Grundlagen der Notfallplanung für Archive und Bibliotheken, die Anfaserung geschädigter Papiere sowie die Zusammenarbeit der Abteilungen Handschriftenforschung und Restaurierung. Die Wissensvermittlung und der Austausch mit den internationalen Gästen über restauratorische und wissenschaftliche Prozesse an der UBL standen dabei im Fokus.

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Alte und neue Betrugsmaschen rund ums wissenschaftliche Publizieren

Eine Hand hält ein Rechnungsdokument ins Bild. Im Hintergurnd ist der Lesesaal einer Bibliothek zu sehen.

Neue technische Entwicklungen – neue Betrugsmethoden

Betrügerische Aktivitäten im wissenschaftlichen Publikationswesen sind kein neues Phänomen, wir haben bereits hier im Blog darüber berichtet. Oftmals in einschlägigen Publikationen und in der wissenschaftlichen Community mit dem Attribut „predatory“ gelabelt, verführen solche Pseudo-Zeitschriften mit wissenschaftlichem Anstrich ohne Qualitätssicherung Wissenschaftler*innen zur schnellen Publikation. Die entsprechenden Publikationen verlängern die persönliche Publikationsliste, können jedoch auch erheblichen Schaden bezüglich der eigenen Reputation erzeugen.

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