Ein 1.300 Jahre alter Papyruskodex tritt ans Licht

Das Koptische Markusevangelium P.Lips. inv. 3000

Kabinettausstellung vom 23.6. bis 28.8.2022
kuratiert von Dr. Almuth Märker, realisiert von Jörg Graf

– The Making of –

Die Präsentation des Markusevangeliums sollte das Sixth Papyrus Curatorial and Conservation Meeting begleiten. Dieses Meeting führt regelmäßig Restaurator*innen und Kustod*innen aus den Papyrussammlungen Europas zusammen. Es war coronabedingt zweimal verschoben worden und konnte nun endlich am 23. und 24. Juni 2022 stattfinden. Veranstaltungsort war diesmal Leipzig. Die Kabinettausstellung zum Markusevangelium „Ein 1.300 Jahre alter Papyruskodex tritt ans Licht“ sollte das in Fragen der Papyrusrestaurierung kompetente Publikum des internationalen Treffens gleichermaßen fesseln, wie sie den Sichtweisen eines breiteren Publikums gerecht werden musste.

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Open-Access-Finanzierung – Mission (im)possible?

Open-Access-Finanzierungsmodelle für die Geistes- und Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt auf Medien- und Kommunikationswissenschaft

Open Access und Open Science sind aus der Wissenschaftskommunikation nicht mehr wegzudenken, auch in der Medien- und Kommunikationswissenschaft wird beides zunehmend diskutiert. So widmete sich die 70. Jahrestagung der International Communication Association 2020 dem Thema Open Communication. Dienlin u. a. stellten 2021 „An Agenda for Open Science in Communication“ vor, die in das Special Issue „Open Communication Research“ des Journal of Communication im selben Jahr mündete.

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Manuscripts from the distance?

Handschriftenbeschreibung im Homeoffice: Über die Möglichkeiten, Chancen und Probleme wissenschaftlichen Arbeitens mit und ohne die Originale

Ein Beitrag von Christoph Mackert und Katrin Sturm

1. Intro 

Wir befinden uns im Sommer 2022: Noch immer halten uns immer neue Varianten des Corona-Virus, das uns seit nun mehr als zwei Jahren begleitet, in Schach und verhindern ein Kontaktleben wie früher. Die Pandemie hat nicht nur unsere Welt hinsichtlich des Umgangs miteinander verändert, sondern sie hat auch unsere Arbeitswelt auf den Kopf gestellt. Dabei förderte sie einerseits die in vielen Bereichen mehr als überfällige Digitalisierung, andererseits trug sie dazu bei, das Homeoffice bzw. die mobile Arbeit als gleichberechtigten alternativen Arbeitsmodus anzuerkennen. Und das auch in zahlreichen Gebieten, für die eine Arbeit vor Ort bis dato als alternativlos galt. Zu einem solchen Bereich zählen auch die Tätigkeiten bei uns im Handschriftenzentrum der Universitätsbibliothek Leipzig.

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Ein Hauch von Normalität in Zeiten des Krieges

Ukrainische Kolleginnen in der Bibliotheca Albertina und die derzeitige Situation der dortigen Bibliotheken

An dem diesjährigen Bibliothekskongress nahm auch eine Delegation ukrainischer Bibliothekarinnen teil. Frau Iaroshchuk, Leiterin der Regionalabteilung des Ukrainischen Bibliotheksverbands, hielt einen Vortrag zum Thema: „Ukrainische Bibliotheken im Krieg“. Der Dolmetscher, der Frau Iaroshchuks Vortrag ins Deutsche übersetzt hatte, wandte sich mit der Bitte an die UBL, ob eine Führung der Gäste durch die Bibliotheca Albertina möglich wäre. Der direkte Kontakt zu mir, Dr. Sophia Manns-Süßbrich als Fachreferentin der UBL für Slavistik, bestand bereits: Wir sind ehemalige Kommilitonen.

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Die Entdeckung eines Kulturarchivs

Einblicke in die Entstehung der Kapselschriften-Ausstellung in der Bibliotheca Albertina

Ein wenig beachteter Teil der Sammlungen der Universitätsbibliothek Leipzig sind die sogenannten Kapselschriften. Als solche werden ungebundene Materialien wie Broschüren und Einblattdrucke bezeichnet, die aus Schutzgründen in Pappschachteln verwahrt sind. Rund 60.000 dieser Kleinschriften gelangten bis 1940 in die Bibliotheca Albertina. Ins Blickfeld der Öffentlichkeit rückte der Bestand durch die im März eröffnete Ausstellung „mitgesammelt und eingekapselt. Beinahe-Bücher im Bibliotheksregal“ (24. März–25. September 2022, Website zur Ausstellung), die der scheidende Bibliotheksdirektor Ulrich Johannes Schneider gemeinsam mit Studierenden der Kulturwissenschaften im Rahmen eines Seminars konzipierte.

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Vielen Dank! Sie retten meine Klausur ;)

Der UBL-Chat wird zehn Jahre alt

„Guten Tag, wie kann ich Ihnen helfen“ – seit mittlerweile zehn Jahren gibt es den direkten (virtuellen) Draht in die Universitätsbibliothek Leipzig.

Viele kennen also das Frontend – unsere Website – mit dem Chat-Button, der von Montag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr aktiv ist. Aber wie sieht das Backend aus? Hier kommt der Blick hinter die Kulissen.

Aus der Taufe gehoben wurde der UBL-Chat von einer Projektgruppe. Das Ziel war es, einen niedrigschwelligen, schnellen Kommunikationskanal für alle zu entwickeln, die die UBL nutzen oder sich für ihre Bestände, Services und Veranstaltungen interessieren.

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Die Klosterbibliothek von St. Marienthal

Ein Sammelbecken von über 700 Jahren Kulturgeschichte Sachsens und der Oberlausitz

Seitdem Ende April 2022 bekannt wurde, dass mit dem ‚Marienthaler Psalter‘ eine reich bebilderte Handschrift des 13. Jahrhunderts aus der Bibliothek des Zisterzienserinnenklosters St. Marienthal über den Schweizer Nobel-Antiquar Jörn Günther zum Verkauf steht, ist das Entsetzen über den drohenden Kulturgutverlust groß. Alarmierte Reaktionen aus wissenschaftlichen Fachkreisen, kultur- und geschichtsinteressierter Öffentlichkeit, aus der Bibliotheks- und Archivszene und nicht zuletzt aus vielen Teilen der sächsischen Politik und Gesellschaft füllen Blogs, Twitter-Kanäle und die Berichterstattung regionaler und überregionaler Medien. Inzwischen konnte der Freistaat Sachsen zusammen mit großen Förderpartnern ein attraktives Lösungsangebot zusammenstellen, um den drohenden Verkauf abzuwenden. Nun muss sich das Kloster positionieren: zum Verhandlungsangebot des Freistaats, aber auch zur eigenen Verantwortung für das kulturelle Erbe Deutschlands und des eigenen Ordens.

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Sieben(einhalb) Fragen an … Cordula Reuß

Mit Cordula Reuß müssen wir leider bald die nächste hochgeschätzte und langjährige Mitarbeiterin der UB Leipzig in den Ruhestand verabschieden. Wir lassen sie zwar gehen, wenn auch nur sehr ungern, aber nur weil sie uns noch die entscheidenden sieben(einhalb) Fragen beantwortet hat. Wir hätten gern noch viel mehr fragen wollen.

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Leben und Schreiben im rauhen Schwarzwald

Die Handschriften des Villinger Bickenklosters. Ergebnisse aus dem Projekt zur Erschließung der St. Georgener Handschriften in der BLB Karlsruhe

Seit August 2019 werden in einem Gemeinschaftsprojekt der Handschriftenzentren Stuttgart und Leipzig mit der Badischen Landesbibliothek (BLB) die Handschriften aus dem Benediktinerkloster St. Georgen im Schwarzwald digitalisiert und wissenschaftlich erschlossen.

Nur sehr wenige der ca. 110 Handschriften sind in St. Georgen selbst entstanden, der allergrößte Teil gelangte über Erwerbungen des 17. und 18. Jahrhunderts dorthin. Von wo und auf welchen Wegen sie in das Kloster kamen, lag zu Projektbeginn für die meisten Handschriften völlig im Dunklen. Mittlerweile sehen wir nun deutlich klarer und wissen, dass die meisten Bände aus Frauenklöstern in Westschwaben und dem Bodenseeraum stammen. Eine ganz besondere Bedeutung kommt dabei dem sogenannten Bickenkloster in Villingen am Ostrand des Hochschwarzwalds zu: Diesem franziskanischen Schwesternkonvent konnten bislang besonders viele der St. Georgener Handschriften zugewiesen werden. Aus ihnen lässt sich nun ein völlig neues Bild für die dortige Handschriftenproduktion und Lesekultur in der Zeit zwischen 1480 und 1530 rekonstruieren, ein neuer Baustein für die Literatur- und Frömmigkeitsgeschichte des deutschen Südwestens.

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Ein geheimnisvolles Versprechen: Der Schauraum Papyrus Ebers

Ulrich Johannes Schneider war der Direktor der Universitätsbibliothek Leipzig von 2006 bis 2022.

Die lange Vitrine steht in einem dunklen Raum, ist schwach erleuchtet, ein geheimnisvolles Versprechen. Was man sieht, ist eine Schrift, die kaum jemand lesen kann, weil sie schon 3.500 Jahre alt ist und ins alte Ägypten gehört. Könnte man lesen, was auf 108 Kolumnen geschrieben steht, wären das Krankheitsbeschreibungen und Rezepte der antiken Medizin. Viele der Zutaten kennen wir heute nicht mehr, und wenn zum Verschönern der Haut oberägyptisches Salz verlangt wird oder Gu-Gras, dann stehen wir ratlos davor.

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